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Im edlen Großen Haus des Hessischen Staatstheaters erhielten am Donnerstag 479 Schülerinnen und Schüler aus 15 Haupt-, Real- und Gesamtschulen in Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis ihr Abschlusszertifikat oder eine Teilnahmebescheinigung des IHK-Wirtschaftsführerscheins 2012.
Über fünf Monate hatten sie in acht Bausteinen wirtschaftliches Grundwissen erworben, ihr Allgemeinwissen verbessert und ihre Talente und Interessen überprüft. Das absolvierte Bewerbungs- und Persönlichkeitstraining soll ihnen zudem die berufliche Orientierung erleichtern. Obwohl sich die IHK das ambitionierte Projekt rund 500 Euro pro Schüler kosten lässt, brachten nicht alle Schüler die notwendige Disziplin für die Teilnahme an den Trainings und den Tests auf.
Von den anfangs 600 Schülern schafften es schließlich 479 bis zum Abschlusstest. 388 Schüler erreichten die notwendige Punktzahl für das begehrte IHK-Zertifikat, das sind gut 65 Prozent, die anderen 91 Schüler erhielten eine Teilnahmebescheinigung.
IHK-Präsident Dr. Gerd Eckelmann lobte die Schülerinnen und Schüler für ihr Engagement: „Sie haben viel geleistet. Sie haben Tests geschrieben, Zeitungen studiert, sich auf das Berufsleben vorbereitet und sich immer wieder mit wirtschaftlichen Themen beschäftigt. Das ist ganz im Sinne der Betriebe und der IHK. All das haben Sie zu großen Teilen in ihrer Freizeit gemacht. Das finde ich toll.“
Eckelmann betonte, dass für viele Betriebe das Wirtschaftsführerschein-Zertifikat ein Einstellungskriterium sei. „Der Arbeitsmarkt der Zukunft braucht Fachkräfte, aber er braucht vor allem qualifizierten Nachwuchs. Wer gut ist, hat sehr gute Chancen.“ Kritisch äußerte sich der IHK-Präsident zur oft mangelhaften Rechtschreibung in den Tests: „Arbeiten Sie hier unbedingt an sich! Die Betriebe erwarten schlicht, dass Sie in der Ausbildung fehlerfreie Briefe oder E-Mails schreiben können.“ Abschließend gab er den Jugendlichen mit auf den Weg: „Mit dem Wirtschaftsführerschein sind Sie erwachsener geworden. Gehen Sie auf diesem Weg weiter. Setzen Sie sich anspruchsvolle Ziele. Dann werden Sie noch viel in Ihrem Leben erreichen.“
Eckelmann ehrte zugleich die zehn besten Absolventen, die neben dem Zertifikat ein Sachgeschenk erhielten. Beste im Test war Pia Ziß von der Hermann-Ehlers-Schule, gefolgt von Benedikt Buschhagen von der Theodor-Fliedner-Schule und Marvin Lukas Freund von der Erich-Kästner-Schule. Auf den weiteren Plätzen: Alexander Bier, Nicholas Goetze und Dennis Schaumburg von der IGS Obere Aar, Janine Landler und Martin Bodenschatz von der Sophie-und-Hans-Scholl-Schule, Riccardo Kirall von der Theodor-Fliedner-Schule sowie Matthias Wiedmann von der Hermann-Ehlers-Schule.
Stellvertretend für alle Schüler bedankten sich Charlotte Schött, Franzisca Leonhard, Tyrone Pfeifer, Rebecca Mrzak und Sandro Göbel für das Projekt. Ein Schüler sagte: „Ich kann jedem empfehlen, den Wirtschaftsführerschein zu machen.“ Eine andere Schülerin meinte: „Ich danke der IHK, dass Sie 500 Euro für jeden von uns ausgegeben und damit hohe Erwartungen in uns gesetzt haben. Wir haben alles getan, um diesen Erwartungen gerecht zu werden.“
Schüler aus folgenden Schulen haben 2012 teilgenommen:
Die IHK Wiesbaden hat damit zum vierten Mal das von ihr initiierte und komplett finanzierte Projekt aufgelegt. Die IHK greift damit ein Problem auf, das immer mehr Ausbildungsbetriebe bekümmert: die mangelnde Ausbildungsreife vieler Jugendlicher.
Ziel des IHK-Wirtschaftsführerscheins ist es daher, die Schüler in der Berufsvorbereitungsphase zu unterstützen, Potenziale zu erkennen und sie für ihr späteres Arbeitsleben fit zu machen. Die IHK engagiert sich damit gezielt auch für Jugendliche mit weniger guten Ausbildungschancen. Zugleich setzt sie damit ein Gegengewicht zum zunehmenden Fachkräftemangel. „Der IHK-Wirtschaftsführerschein soll den Jugendlichen helfen und damit zugleich der Wirtschaft in der Region Bewerber sichern, die wissen, was sie beruflich wollen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Joachim Nolde.
Insgesamt besteht der IHK-Wirtschaftsführerschein aus acht Bausteinen, für welche die Schüler neben der Schule auch einen Teil ihrer Freizeit investieren müssen: Auftaktveranstaltung mit Vermittlung von Basis-Wirtschaftswissen inklusive Wirtschaftsbuch, Eignungstest „Talente-Check“, Zeitungsstudium „News to use“, Training „Wie bewerbe ich mich richtig“, Training „Persönlichkeit – Soziale Spielregeln – Selbstpräsentation“, Besuch der Ausbildungsmesse, Veranstaltung „Unternehmer trifft Schüler“, Abschlusstest zu Wirtschaftswissen und Trainingsinhalten.
Weitere Infos unter: www.ihk-wirtschaftsfuehrerschein.de
Symbolfoto