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Vor rund 80 geladenen Gästen aus Schulen, Politik und Wirtschaft wurde am Dienstagvormittag die 17. Ausbildungsmesse in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden feierlich eröffnet. Die von der IHK Wiesbaden, der Kreishandwerkerschaft Wiesbaden-Rheingau-Taunus, der Handwerkskammer Wiesbaden und der Agentur für Arbeit Wiesbaden veranstaltete Messe bringt Schüler und Unternehmen zusammen und ist längst eine feste Größe für die Berufsvorbereitung und Bewerberauswahl.
Die Veranstalter rechnen mit etwa 8.000 Besuchern, darunter Schüler und Lehrer aus gut 80 Schulen aus Wiesbaden und der Region. Aufgrund des starken Schneetreibens hatten viele Schüler jedoch Anfahrtsschwierigkeiten, so dass die Messe zunächst nicht ganz so voll wie in den Vorjahren war. Auf der gesperrten A 5 steckte auch Ministerpräsident Volker Bouffier fest, der sich durch Minister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigter des Landes beim Bund Michael Boddenberg vertreten ließ. „Eine gute Ausbildung ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft, sowohl für den Einzelnen als auch für uns als Gesellschaft. Für einen gelungenen Start ins Berufsleben gibt diese Ausbildungsmesse den Jugendlichen wichtige Impulse. So erhalten sie die Chance, einen Ausbildungsberuf zu finden, der von Anfang an zu ihnen passt“, sagte Boddenberg.
IHK-Präsident Dr. Gerd Eckelmann stellte die Bedeutung der dualen Berufsausbildung heraus. „Dieses Erfolgsmodell bildet seit Jahrzehnten zuverlässig hoch qualifizierte Fachkräfte heran, auch unabhängig von wirtschaftlichen Schwankungen. Als ausbildende Wirtschaft haben wir in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, das Ausbildungsplatzangebot in unserer Region stabil zu halten, was uns auch gelungen ist“, erklärte Eckelmann. Die Situation habe sich aufgrund der demographischen Entwicklung jedoch umgekehrt und so werde es für die Betriebe immer schwieriger, genügend Auszubildende zu finden.
Eckelmann rief dazu auf, Strategien zu entwickeln, die vor allem diejenigen Schulabgänger fit für eine Ausbildung machen, die bislang nicht in der Lage sind, die Anforderungen in Betrieb und Berufsschule zu bestehen. Dabei wünschte er sich auch eine noch stärkere Kooperation zwischen den Schulen und den Betrieben. „Was liegt näher, als direkt in die Schulen zu gehen, um frühzeitig geeignete Bewerber für eine Ausbildung im Unternehmen zu begeistern, oder mit der gleichen Zielsetzung Praktika im künftigen Ausbildungsbetrieb anzubieten?“
Die Wiesbadener Schuldezernentin Rose-Lore Scholz betonte in ihrem Grußwort, dass viele Jugendliche gar nicht die Breite der unterschiedlichen Ausbildungsberufe kennen würden: „Es gibt mehr als Friseur und Mechatroniker!“ Die Ausbildungsmesse diene auch dazu, die Zahl der Ausbildungsabbrecher zu reduzieren. Im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt stünde Wiesbaden hier sehr viel besser da.
Über zwei Tage können sich Schüler ab der 8. Klasse über rund 150 Berufe informieren, Ausbildungsmöglichkeiten kennenlernen und Kontakte zu Unternehmen knüpfen. Knapp 80 Betriebe und Einrichtungen stellen Berufsbilder und Ausbildungsanforderungen vor. Außerdem werden Workshops zur richtigen Bewerbung, zum Vorstellungsgespräch und zu Auswahltests angeboten. Oberstufenschüler haben die Möglichkeit, sich bei Universitäten und Fachhochschulen zu Studiengängen und Fragen rund ums Studium beraten zu lassen. Spontanbesucher sind herzlich willkommen - besonders Eltern, die sich informieren wollen. Mit der Ausbildungsmesse dokumentiert die heimische Wirtschaft ihr Engagement, qualifizierten Nachwuchs selbst auszubilden.
Informationen zur Ausbildungsmesse, den Betrieben und den vorgestellten Berufen gibt es unter www.ausbildungsmesse-wiesbaden.de.
Wo: Rhein-Main-Hallen Wiesbaden, Rheinstraße 20
Wann: Mittwoch, 13. März, 9:00 bis 14:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Symbolfoto