Der Überbau des südlichen Brückenbauwerks der Salzbachtalbrücke hat sich abgesenkt. Deutlich sichtbare Rissbildungen in Überbau und Pfeiler des Bauwerks mit abgängigen Betonteilen führten am frühen Freitagabend zu umfangreichen Sperrungen rund um Wiesbaden. Das Bauwerk ist um circa 30 Zentimeter zusammengesackt. Das Brückenteil ist weiterhin leicht nach links weggekippt.

Autobahn GmbH im intensiven Austausch

Die Niederlassung West der Autobahn GmbH ist seither in intensivstem Austausch mit einer Vielzahl an Beteiligten um schnellstmöglich essentiell wichtige Schritte auf den Weg zu bringen. Erste Sicherungsschritte wurden bereits umgesetzt. Der Lkw der auf der beschäditgen Brücke steht wird aus statischen Gründen zurzeit nicht bewegt.

Umfangreiche Schadensermittlung

Eine umfangreiche Schadensermittlung wurde gestartet. Unter anderem fanden am Samstagvormittag Drohnenaufnahmen statt. Wichtig ist unter anderem auch zu ermitteln in wie weit das nördliche Brückenbauwerk in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Zwei Varianten werden betrachtet

Konzeptionelle Überlegungen wie das südliche Brückenbauwerk niedergelegt werden kann, haben begonnen. Eine zeitliche Aussage wie lange die Sperrungen andauern sollen, gibt es derzeit nicht. Oberste Prämisse ist hier die Sicherheit der am Bau Beteiligten sowie der Bevölkerung. Zwei Varianten werden mit Gutachtern derzeit in Betracht gezogen. 

Das konventionelle Abbruchkonzept mit Baggern die das Bauwerk abknabbern oder eine Sprengung. „Keine einfache Aufgabe und zudem eine die Zeit in Anspruch nehmen wird. Vor diesem Hintergrund bitten wir die Verkehrsteilnehmer:innen um Verständnis dafür, dass die eingerichteten Sperrungen und Umleitungen zunächst bis auf Weiteres bestehen bleiben müssen“, erklärt Ullrich Neuroth, Direktor der Niederlassung West der Autobahn GmbH.

Lösungen gesucht um Verkehrsinfarkt zu vermeiden

Dies ist aber nicht die einzige Fragestellung die es konzeptionell zu beantworten gilt. Zusammen mit der Stadt Wiesbaden, der Polizei, der Deutschen Bahn und weiteren Beteiligten gilt es Lösungen zu finden, die dabei helfen einen möglichen Verkehrsinfarkt zu vermeiden. Aktuell sind auf der A66 bereits in beide Fahrtrichtungen Anzeigetafeln geschaltet, die die großräumigen Umleitungen ausweisen.

Es werden weitere Überungen stattfinden, wie man den Verkehr um die Sperrungen herumführen kann. Rund 80.000 Fahrzeuge befahren normalerweise die Salzbachtalbrücke, die B263 hat rund 40.000 Fahrzeugbewegungen am Tag.

Erhebliche Einschränkungen im Schienenverkehr

Die Bahnlininen RE9, RB10, RB75, S1, S8, S9 sind aktuell durch die Sperrung betroffen. Der Wiesbadener Hauptbahnhof kann nicht von diesen Linien angefahren werden. Nicht betroffen ist die Linie RB21 (Ländcheslinie).

Die Fahrplanabweichungen der Bahnlinien sind nach Angaben des RMV etwa zwei Stunden vor Abfahrt der Bahnen in der Verbindungsauskunft enthalten.

S1 und S8 enden Wiesbaden Ost, S9 in Kastel Bahnhof

Die Linien S1 und S8 enden in "Wiesbaden Ost". Die Linie S9 endet in "Wiesbaden-Mainz Kastel Bahnhof". Für die Linien RE9 und RB10 entfällt der Halt "Wiesbaden Hauptbahnhof". Es ist ein Schienenersatzverkehr zwischen Wiesbaden-Biebrich und "Wiesbaden Hauptbahnhof" eingerichtet, wie der RMV mitteilt. Weitere Infos gibt es hier. Die Linie RB75 endet in "Mainz Hauptbahnhof".

Anreise zum Wiesbadener Hauptbahnhof

Um zum Wiesbadener Hauptbahnhof zu gelangen, können Fahrgäste verschiedene Busse nutzen:

Zwischen Wiesbaden Hauptbahnhof und Wiesbaden Bahnhof Ost verkehren Ersatzbusse und die Buslinien 6 und 33. Zwischen Wiesbaden Hauptbahnhof und Kastel Bahnhof beziehungsweise Kastel Brückenkopf (Bus 6) können die Buslinien 6, 68 und 91 genutzt werden. Zwischen Wiesbaden Hauptbahnhof und Mainz Hauptbahnhof fährt die Buslinie 6. Ab Wiesbaden-Biebrich (Umstieg zur RE9/RB10) fahren die Stadtbusse der Linie 47 nach Wiesbaden.

Fahrtzeit der Busse verlängern sich deutlich

Die Busse der Linie 6 und 33 von Mainz kommend in Richtung Wiesbaden brauchen circa 15 bis 20 Minuten länger, da sie aktuell über die A66 (Fahrtrichtung Frankfurt) nach Erbenheim fahren, dort wenden und Mainzer Straße wieder abfahren. In Richtung Mainz wird die Haltestelle Freizeitbad Höhe Pitstop voraussichtlich ab Montag vorverlegt werden. Die Busse werden dann über den 2. Ring in Richtung Biebricher Allee und Kasteler Straße fahren. Hier braucht der Bus circa 10 bis 15 Minuten länger. Es werden alle Haltestellen bedient.