ANZEIGE
Bei der Nacht der Kirchen am Freitag, 8. September, zeigt Dr. Ursula Stüwe in der Wiesbadener Lutherkirche (Mosbacher Straße 2) um 21:00 Uhr Fotos aus der Antarktis. Entstanden sind die Bilder während ihrer Aufenthalte als Ärztin auf dem deutschen Forschungsschiff Polarstern im Jahr 2011 und auf der Polarforschungsstation Neumayer im Jahr 2000.
Heute ist die 76-jährige Medizinerin im Ruhestand, ihre Erfahrungen aus der Antarktis wird sie nie vergessen und möchte auch deswegen die aussergewöhnlichen Eindrücke mit den Besucherinnen und Besuchern der Nacht der Kirchen teilen.
Während die Fotos auf eine Leinwand projiziert werden, spielt Kantor Niklas Sikner zu den Fotos passende Stücke an der Orgel. Ausgewählt hat er unter anderem Max Reges "Morgenstern“-Choralfantasie, Camille Saint-Saëns' "Aquarium" und "Penguin’s Playtime" von Nigel Ogden.
Was werden die Besucherinnen und Besucher der Nacht der Kirchen zu sehen bekommen?
Die unbeschreibliche Weite der Landschaft der Antarktis, Unterwassertiere, die von den Biologen mit einem Roboter beobachtet wurden, natürlich auch Pinguine, und es wird Fotos geben, die das Wetter und die Forschung vor Ort zeigen.
Sie waren zweimal als Ärztin in der Antarktis: Was hat Sie am meisten beeindruckt?
Alles - die Landschaft, das Licht, die extremen Temperaturen – das ist alles so anders als wir das hier kennen. Es ist faszinierend und manchmal auch unbegreiflich wie unser Planet, den wir ja zu kennen meinen, da aussieht. Zu den beeindruckenden Erfahrungen zählt für mich die Stille. Es gibt nur wenig windstille Tage in der Antarktis, weil sie zu den windigsten Regionen der Welt gehört. Aber wenn man so einen Tag erlebt, ist das überwältigend. Erlebt habe ich das damals kurz vor Weihnachten auf der Neumayer-Station. Man spürt richtig, wie die Ohren sich nach einem Geräusch sehnen. Mein Lieblingsbild, was ich auch bei der Nacht der Kirchen zeige, ist an so einem windstillen Tag entstanden. Und ich war der Meinung, dass diese Stille durch Orgelmusik untermalt werden darf.
Wie kam es zu der Kooperation mit der Lutherkirche?
Ich bin Mitglied der Martin-Luther-Gemeinde und engagiere mich ehrenamtlich in dem Team, das die Kirche für Besucherinnen und Besucher öffnet. Und da kam ich eines Tages mit dem Kantor ins Gespräch. Ich liebe Musik, vor allem Orgelmusik. Und ich finde, zu den Antarktis-Fotos passt Musik sehr gut. Ich wollte keinen Vortrag zu der Forschung oder dem Leben als Schiffsärztin halten, das habe ich schon zigmal gemacht, ich will diese unbeschreibliche Landschaft zeigen, die vielfältigen Formen von Eis, die Stille und die extreme Kälte und auch die bizarre Unterwasserwelt. Bilder aus einer für uns Menschen so lebensfeindlichen Umgebung! Und Kantor Niklas Sikner hat meine Idee sofort unterstützt.
In der Nacht der Kirchen am 8. September öffnen 17 Kirchen in der Wiesbaden Innenstadt und in Biebrich von 18:00 bis 23:00 Uhr eine Nacht lang ihre Türen und bieten Musik, Andachten, Kunst und Kultur: Egal ob Turmbesteigung der Marktkirche, Open-Air-Kino vor der Heilig-Geist-Kirche, Improtheater in der Anglikanischen Kirche oder Kabarett in der Herz-Jesu-Kirche in Biebrich - alle Angebote sind kostenlos, ohne Anmeldung, einfach vorbeikommen, schauen und sich inspirieren lassen.
Ein kostenfreier Shuttlebus fährt alle Kirchen die gesamte Nacht an.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Infos und das gesamte Programm: nacht-der-kirchen-wiesbaden.de.
Das Programmheft ist in allen Kirchen, im Haus an der Marktkirche (Schlossplatz 4), im Roncalli-Haus (Friedrichstraße) und in der Tourist-Info erhältlich.
Foto: Ursula Stüwe