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Gemeinsam mit der Beauftragten der Landesregierung für Kinder- und Jugendrechte, Miriam Zeleke, hat Sozial- und Integrationsminister Kai Klose am Mittwoch, 30. Juni, in Offenbach die bereits ergriffenen und geplanten Maßnahmen des Landes zur „Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie“ vorgestellt. Dabei wurden aktuelle Herausforderungen kommunaler Kinder- und Jugendarbeit beleuchtet und Chancen für die Zeit mit und nach der Pandemie aufgezeigt.
Die durch die Corona-Pandemie notwendigen Einschränkungen der vergangenen Monate haben Kinder und Jugendliche in ihrer Lebenswelt stark eingeschränkt. Nicht nur aufgrund der Schul- und Kita-Schließungen, auch wegen der eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten mussten Kinder und Jugendliche auf vieles verzichten. Freizeitgestaltung ist für sie mehr als bloßer Zeitvertreib: In ihrer Freizeit machen sie wichtige Erfahrungen für ihre Persönlichkeitsentwicklung. Auch die Fachkräfte in Kinderbetreuung und Jugendhilfe sind seit Monaten mit großen Herausforderungen konfrontiert.
„Sowohl Kinder und Jugendliche selbst als auch Organisationen, Fachkräfte und Träger haben in den vergangenen Monaten kreative Konzepte entwickelt, um trotz der Einschränkungen einen abwechslungsreichen Alltag für Kinder und Jugendliche gestalten und gut mit ihnen arbeiten zu können“, sagte Klose. „Wir unterstützen Kinder und Jugendliche und haben Maßnahmen erarbeitet, die ihnen eine Stimme geben, damit ihre Teilhabe auch während der Pandemie sichergestellt und weiterentwickelt werden kann. Gleichzeitig tragen wir dazu bei, Fachkräfte und Familien zu befähigen, um die Herausforderungen der Pandemie bestmöglich zu bewältigen. So unterstützen wir sie in dieser besonderen Lage – und in der Zeit danach.“
Die von den Universitäten Frankfurt und Hildesheim durchgeführte „JuCO II“-Studie hat wichtige Erkenntnisse dazu geliefert, wie sich junge Menschen während der Pandemie fühlen. Da unter den 7.000 Befragten auch 1.000 junge Hessinnen und Hessen waren, hat das Land auch eine hessenbezogene Auswertung in Auftrag gegeben. Diese Daten zeigen, dass sich fast 40 Prozent der Befragten eher einsam fühlten, 23,5 Prozent teilweise. Auch von Zukunftsängsten berichtete in Hessen mit 66,3 Prozent ein überwiegender Teil der jungen Menschen. Außerdem vermisste fast ein Viertel der Befragten (23,9 Prozent) Orte zum Abhängen, zum Chillen und offene, informelle Begegnungen.
Die hessenbezogene Auswertung hilft zu ergründen, wo aus der Perspektive der Betroffenen besonderer politischer und gesellschaftlicher Handlungsbedarf besteht. „Beim Blick auf die Ergebnisse wird klar: Im Mittelpunkt müssen Begegnungen und Räume stehen. Junge Menschen mussten ihre Kontakte zuletzt massiv einschränken und waren in einer Lebensphase, in der es um Identitätsfindung geht und Abgrenzung zu den Eltern essentiell wichtig ist, auf ihr häusliches Umfeld zurückgeworfen“, so die Beauftragte der Landesregierung für Kinder- und Jugendrechte, Miriam Zeleke: „Räume, die junge Menschen unabhängig von den Vorstellungen und Regeln Erwachsener gestalten können, haben zuletzt ganz besonders gefehlt.“
Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration unterstützt Kinder und Jugendliche nun dabei, diese Räume symbolisch zurückzuholen: Mit der Förderung von 50 Begegnungsveranstaltungen, die im Rahmen der Aktionswoche „Into Focus“ im September stattfinden sollen, setzt Minister Klose ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung. Mit insgesamt 25.000 € werden Veranstaltungen unterstützt, die der Begegnung von Jugendlichen dienen. Dabei wird eine ausgewogene Verteilung der Veranstaltungsorte in ganz Hessen angestrebt.
Infos zu Fördermittel für die Ausrichtung einer Begegnungs-Party im Rahmen der Aktionswoche „Into Focus“ finden Sie hier: https://hessenlink.de/HMSI174 Die Anträge für Förderung müssen bis spätestens Freitag, 30. Juli, vorliegen.
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Symbolbild