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Gemeinsam mit Umweltschützern aus der Region Mainz/ Wiesbaden werden am Samstag, 21. November, 12:00 bis 14:00 Uhr Anwohner des Dannenröder Forsts an einer Kundgebung auf dem Wiesbadener Mauritiusplatz teilnehmen. Darunter sind auch zwei Brüder aus dem ebenfalls von Rodungsarbeiten betroffenen Maulbach (Vogelsbergkreis), acht und zehn Jahre alt, die zusammen mit ihrer Mutter eine Rede halten werden. Umrahmt wird die Veranstaltung von einer Aufführung der Klimaschutz-Theatergruppe Mainz/Wiesbaden.
„Waldschutz gehört explizit ins Grundgesetz, einschließlich gesetzlich verankertem großflächigem Rodungsverbot“, sagt die Organisatorin der Veranstaltung, die Mainzerin Julie Fischer mit Blick auf eine Konkretisierung des Art. 20a GG. „Wir erleben einen galoppierenden Klimawandel, mit der Folge, dass selbst die Bundesregierung von einem Schadholzbefall von 178 Millionen Kubikmetern und einer Fläche von 285.000 Hektar in Deutschland ausgeht, die wiederbewaldet werden müsse. Vor diesem Hintergrund ist es ein Irrsinn, einen der wenigen noch gesunden Wälder zu vernichten – auf Grundlage eines Verwaltungsverfahrens, das vor 40 Jahren in Gang gesetzt wurde, als die Winter noch kalt und der Klimawandel allenfalls ein theoretisches Konstrukt überbesorgter Umweltschützer zu sein schien“.
„Heute definieren unsere politischen Entscheidungsträger Klimaziele, die allerdings möglichst so weit entfernt liegen, dass sie sich für deren mögliches Nicht-Erreichen nicht mehr verantworten müssen. Auch wenn es aktuell 'nur' um eine Schneise durch den Dannenröder Forst, Herrenwald und Maulbacher Wald geht, bei der 85 Hektar Waldfläche zugunsten einer Autobahn gerodet werden sollen bzw. schon zu großen Teilen gerodet worden sind, so zeigt dies doch, dass unsere politischen Entscheidungsträger den Ernst der Lage noch nicht einmal ansatzweise verstanden haben, auch wenn sie aus politischem Kalkül Gegenteiliges behaupten“, so Fischer weiter.
Die Aktivisten kritisieren den hessischen Verkehrsminister Tarik Al-Wazir (Die Grünen) scharf. Dieser habe in der Öffentlichkeit mehrfach behauptet, er könne gegen die Zerstörung des Dannenröder Forsts „leider“ nichts unternehmen und die Zuständigkeit des Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer vorgeschoben. Dies ist aus Sicht der Aktivisten jedoch eine bloße Schutzbehauptung, um grüne Wähler nicht zu verprellen. „Wälder dürfen nicht mehr großflächig gerodet werden – egal ob für Autobahnen, für den Tagebau oder für E-Auto-Fabriken oder für Windräder“, so Julie Fischer abschließend. „Unsere letzten Wälder sind tabu!“
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Foto: Ingo Fischer