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Immer mehr Feiern und Partys in Deutschland finden ohne oder nur mit einem Teil die wichtigen und vorgeschriebenen Corona-Hygieneregeln statt. Ausbrüche überall im Land treiben aktuell die Fallzahlen in die Höhe. Ignorante Einzelne bringen alle in Corona-Gefahr.
Damit es nicht zur einer 2. Welle kommt, soll sich Gesundheitsminister Jens Spahn am Dienstag dafür ausgesprochen haben, Karneval 2020/2021 komplett ausfallen zu lassen. Die „Rheinische Post“ beruft sich auf Teilnehmer einer Telefonkonferenz des Bundestags-Gesundheitsausschusses mit dem Minister. Spahn habe gesagt, er komme aus einer Karnevalshochburg. Daher wisse er, wie wichtig der Brauch für viele Millionen Deutsche sei. In diesem Winter, mitten in der Pandemie, könne er sich Karneval aber schlicht nicht vorstellen, auch wenn dies bitter sei.
Die Dachorganisation Wiesbadener Karneval (Dacho), die Fidelen Elf, die Erbenheimer Brummer, der Carnevals Club Wiesbaden (CCW) und die Spinner Wiesbaden hatte in den vergangenen Wochen bereits ihre Saalfastnacht abgesagt. Nun sieht es ganz danach aus, das im ganzen Land weder "Helau" noch "Alaaf" in der Session 2020/2021 gerufen wird.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 227.555 (Stand 18. August, 19:00 Uhr) gestiegen. Das sind 1.404 mehr als am Vorabend. .
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 203.000. Das sind rund 900 mehr als am Montag.
Bei den Sterbefällen ist seit rund drei Monaten eine deutliche Entspannung zu erkennen. Die schwersten Wochen, in denen zeitweise mehr als 200 Todesfälle pro Tag gemeldet wurden, liegen weit hinter uns.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Dienstagabend 9.240 Menschen gestorben. Vier neue Todesfälle ist in den vergangenen 24 Stunden hinzugekommen.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Civid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 15.315.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Dienstagabend (18. August) bei 1,06. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,06, dass 100 Infizierte im Schnitt 111 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,05 (Stand: 18. August). Damit liegen beide Kennziffern zur Ansteckungsrate über der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen ist in Hessen in den vergangenen 24 Stunden um 189 Fälle gestiegen. Es gab zwei neue Todesfälle. Damit sind 528 Menschen in Hessen an oder mit Covid-19 gestorben.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 13.675 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 79% der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 11.900 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 1.247 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Auch in der hessischen Landeshauptstadt steigen aktuell weiter die Zahlen. Das Gesundheit Wiesbaden hat 13 neue Corona-Infektionen in den vergangen 24 Stunden registriert (Stand: Dienstag, 14:30 Uhr). Damit steigt die Gesamtzahl der Covid-19-Infizierten auf derzeit 692.
Laut RKI können 602 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind sieben eine Personen mehr als noch am Montag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 45 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell weiter 68 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Am 19. August, können nach Aussagen des Gesundheitsamtes 17 Personen ihre Quarantäne verlassen.
Unverändert bleibt die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Cornavirus-Infektion in Wiesbaden verstorben sind - die liegt seit rund sieben Wochen bei 22.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Aktuell liegt die Landeshauptstadt Wiesbaden bei 15,5 Infizierte pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate von Montag auf Dienstag (17. / 18. August) liegt bei 1,91% - basierend auf dem Eingang der Meldung, nicht auf den Krankheitsbeginn. Die Zuwachsrate von vergangener Woche (Dienstag) zu heute liegt bei 10,45%.
Beim Erreichen der Obermarke drohen wieder Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,13- ohne die Personen in Ermittlung in Wiesbaden. Es liegt bei 0,6 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als 4 Tage zurück liegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Hessen hat in den letzten Wochen weitere Lockerungen in der Corona-Krise beschlossen. Diese betreffen den Einzelhandel, Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventveranstalter und -teilnehmer. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Angepasste Verordnungen: Keine Mundschutzpflicht im Unterricht"
"Team- und Schulsport ohne Beschränkungen von Personenanzahl"
"Weitere Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Hessen"
"Lockerungen in Altenheimen und für Einzelhandel sowie Veranstaltungen"
“Lockerungen für Kitas, Schulen, Treffen und Schwimmbäder in Hessen“
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
"Möglichst viel Kita-Zeit für möglichst vielen Kindern" - Kitas öffnen ab 2. Juni
Kindertagespflege in Wiesbaden ab Montag wieder geöffnet
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen