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Noch ist unklar, was der Corona-Herbst bringt. Doch der Expertenrat der Bundesregierung hat eine Stellungnahme über nötige Vorbereitungen bei einer möglichen neuen Pandemie-Welle vorgelegt. Darin werden eine „solide rechtliche Grundlage für Infektionsschutzmaßnahmen benötigt, um schnell auf das Infektionsgeschehen reagieren zu können", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Empfehlung.
Das Gremium, das seit Dezember 2021 besteht, nennt drei mögliche Szenarien für den Herbst und Winter. In einem "Basismodell" wird angenommen, dass die Zahl der Infektionserkrankungen steigt. „Trotz der moderaten Covid-19-Belastung der Intensivmedizin könnten die Arbeitsausfälle erneut flächendeckende Maßnahmen des Übertragungsschutzes (Masken und Abstand in Innenräumen), aber auch Maßnahmen der Kontaktreduktion nach regionaler Maßgabe erforderlich machen", heißt es darin.
Das "ungünstigste Szenario" ist eines, in dem eine neue Virusvariante dominiert, die sowohl ansteckender als auch krankmachender ist. Auch vollständig Geimpfte wären dann ohne Zusatzimpfung von schweren Verläufen nicht verschont. Dann würde das Gesundheitssystem erneut durch Covid-19-Fälle auf den Intensiv- und Normalstationen stark belastet. Allgemeine Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsgebot wären notwendig und könnten erst im Frühjahr 2023 zurückgenommen werden.
Im "günstigsten Szenario" seien neue Varianten weniger gefährlich, sodass Infektionsschutzmaßnahmen nicht mehr notwendig seien - oder nur für den Schutz von Risikopersonen.
Impfung und Infektionsschutzmaßnahmen bleiben weiterhin die wichtigsten Maßnahmen zur Prävention gegen das Coronavirus. Laut Expertinnenrat besonders wichtig dabei: „Einheitliche, klare und verbindliche Kriterien. "Spezifische Maßnahmen, insbesondere bei Risikopersonen, sollen die Erkrankungen eindämmen, etwa durch frühzeitiges Verabreichen antiviraler Medikamente."
Die Schutzmaßnahmen sollen mittels eines Werkzeugkastens schnell und ausgewogen eingesetzt werden, das foderen die Expert:innen. Hygienemaßnahmen für Einrichtungen und Betriebe sollen weiterentwickelt werden.
Der Zugang zu Informationen, aber auch zu Impfungen soll erleichtert werden und die Impfkampagne dadurch intensiviert werden. Genannt werden in dem Papier: Mobile Impfteams, Impfaufklärung an Schulen und reaktivierbare Impfzentren. Denn, der weiteren Erhöhung der Impfquote, aber auch den Auffrischungsimpfungen komme eine zentrale Bedeutung zu.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 26.660.652 (Stand 9. Juni, 18:30 Uhr) gestiegen. Die Gesundheitsämter haben binnen eines Tages 77.636 Corona-Neuinfektionen gemeldet.
Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt oder von den Betroffenen auch nicht eindeutig bemerkt werden.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 25.803.300. Das sind rund 44.400 mehr als am Mittwoch.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Donnerstagabend 139.623 Menschen gestorben. Es gab 90 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Die Daten aus der Sterbefallerfassung belegen, wie gut die Corona-Schutzimpfung wirkt. Obwohl sich im Herbst und diesen Winter 2021/2022 bisher sehr viel mehr Menschen infiziert haben als im Jahr 2020, sind deutlich weniger Todesfälle zu beklagen.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 717.729.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Das RKI veröffentlicht jeden Donnerstag die aktuellen Teststatistiken aller durchgeführten PCR-Testungen in Deutschland.
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Donnerstag (9. Juni) bei 1,10 (+ 0,11). In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 110 dass 100 Infizierte im Schnitt 110 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai 2021 eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,15 (Stand: 9. Juni/ + 0,04). Damit liegt aktuell wieder keine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 8.174 Fälle gestiegen. Es gab sechs neue Todesfälle im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 10.211 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 1.894.082 Ansteckungen mit dem neuartigen und gefährlichen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 96 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 1.796.700 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 87.171 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Auf Grundlage des seit dem 16. September geltenden aktualisierten Hessischen Eskalationskonzepts befindet sich Wiesbaden hessenweit in Stufe 1.
Belegte Intensivbetten in Hessen 70, mit 65 gesicherter Corona-Infektion und fünf Verdachtsfall, davon 53,8 % vollständig geimpft, 30,8 % nicht (vollständig) geimpft 15,4 % Impfstatus unklar (Stand 9. Juni). Damit liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 2,40 (Stand 9. Juni RKI).
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um 181 neue Fälle gestiegen. Damit liegt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden bei 88.120 (Stand Donnerstag, 9. Juni, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 87.022 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 121 Personen mehr als noch am Mittwoch.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 1.128 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 677 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Aufgrund von Prozessumstellungen in der Kontaktpersonennachverfolgung im Gesundheitsamt erfolgt eine Priorisierung und Risikoabwägung der Quarantäneanrufe derzeit im Einzelfall.
Nach dem Auslaufen der "Bundes-Notbremse" Ende Juni gelten wieder allein die Regeln des Landes.
Aufgrund der Art und Weise, wie das Gesundheitsamt Wiesbaden und RKI die 7-Tage-Inzidenz berechnen, sind die Werte in der Stadt zum Teil höher als die, die das Robert-Koch-Institut angibt.
7-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut:
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Mittwoch auf Donnerstag (8./ 9. Juni) liegt bei 0,21 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Donnerstag liegt bei 1,30 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,09 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen