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Der Sommer startete zwar unter Corona-Bedingungen, aber die Zahlen der Neuinfektionen im Juni und bis Mitte Juli fielen auf ein niedriges Niveau. Teilweise waren es nur 200 bis 300 Covid-19-Erkrankte pro Tag in Deutschland. Mitten in den hessischen Sommerferien stiegen sie plötzlich an. In den letzten knapp zwei Wochen erreichten die Fallzahlen wieder die 1.000-Marke oder steigen sogar darüber.
Waren es in den ersten rund vier Monaten der Pandemie meist Ältere die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, sinkt derzeit das durchschnittliche Alter der Infizierten auf den wohl niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemiewelle.
Wie Gesundheitsminister Jens Spahn nun mitteilte, infizieren sich immer mehr besonders junge Menschen mit dem Virus. Gerade private Partys und Familienfeiern beherbergen ein hohes Infektionsrisiko - mit teils tödlichen Folgen.
„Wir hatten letzte Woche im Durchschnitt mit 34 Jahren das niedrigste Durchschnittsalter seit Beginn. Das heißt eben, dass vor allem unter Jüngeren im Moment viele Infektionen stattfinden.“
Spahn appelliert an den gesunden Menschenverstand und hofft, dass Privatveranstaltungen wieder vermehrt gemieden würden. „Das ist jetzt nicht die Zeit für Egoismus, Corona besiegen wir nur im Teamspiel. Da müssen wir jeder für sich und als Gesellschaft Schwerpunkte setzen.“
Die größte Sorge mache ihm, „dass es Reiserückkehrer sind und dass es bestimmte Veranstaltungssituationen sind, Feiern, Partys, wo eben auch tatsächlich Infektionen entstehen“. Er verstehe zwar, dass man nach all den Monaten ausgelassen feiern wolle. „Aber ich finde, wir müssen Prioritäten setzen“, betonte Spahn.
Wichtig sei, dass die Schulen und Kitas wieder regelhaft beginnen und Wirtschaft und Handel weitermachen oder wieder öffnen könnten. Da müssten Partys, Großveranstaltungen oder Stadienbesuche noch ein bisschen warten.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 223.463 (Stand 14. August, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 1.805 mehr als am Vorabend.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 200.200. Das sind rund 700 mehr als am Donnerstag.
Bei den Sterbefällen ist seit rund drei Monaten eine deutliche Entspannung zu erkennen. Die schwersten Wochen, in denen zeitweise mehr als 200 Todesfälle pro Tag gemeldet wurden, liegen weit hinter uns.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Freitagabend 9.230 Menschen gestorben. 13 neue Todesfälle sind in den vergangenen 24 Stunden hinzugekommen.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Civid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 14.033.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Freitagabend (14. August) bei 1,08. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,08, dass 100 Infizierte im Schnitt 108 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,14 (Stand: 14. August). Damit liegt keine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Hessen binnen 24 Stunden um 179 Fälle gestiegen. Es wurde kein neuer Todesfall gemeldet. Die Gesamtzahl der an oder mit Covid-19 Gestorbenen in Hessen bleibt damit bei 526.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 13.187 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 82% der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 11.600 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 1.061 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Die Zahl bestätigter Neuinfektionen steigt auch am letzten Arbeitstag der Woche weiter in Wiesbaden an. Das Gesundheit hat acht neue Coronaerkrankte registriert (Stand: Freitag, 14:30 Uhr). Damit steigt die Gesamtzahl der Covid-19-Infizierten in der hessischen Landeshauptstadt auf derzeit 654.
Laut RKI können 576 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind acht Personen mehr als noch am Donnerstag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 39 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell weiter 56 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Unverändert bleibt die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Cornavirus-Infektion in Wiesbaden verstorben sind - die liegt seit rund sechs Wochen bei 22.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Aktuell liegt die Landeshauptstadt Wiesbaden bei 14,4 Infizierte pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate von Donnerstag auf Freitag (13. / 14. August) liegt bei 1,22% - basierend auf dem Eingang der Meldung, nicht auf den Krankheitsbeginn. Die Zuwachsrate von vergangener Woche (Freitag) zu heute liegt bei 8,1.
Beim Erreichen der Obermarke drohen wieder Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,3 - ohne die Personen in Ermittlung in Wiesbaden. Es liegt bei 1,0 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als 4 Tage zurück liegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Hessen hat in den letzten Wochen weitere Lockerungen in der Corona-Krise beschlossen. Diese betreffen den Einzelhandel, Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventveranstalter und -teilnehmer. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Angepasste Verordnungen: Keine Mundschutzpflicht im Unterricht"
"Team- und Schulsport ohne Beschränkungen von Personenanzahl"
"Weitere Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Hessen"
"Lockerungen in Altenheimen und für Einzelhandel sowie Veranstaltungen"
“Lockerungen für Kitas, Schulen, Treffen und Schwimmbäder in Hessen“
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
"Möglichst viel Kita-Zeit für möglichst vielen Kindern" - Kitas öffnen ab 2. Juni
Kindertagespflege in Wiesbaden ab Montag wieder geöffnet
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen