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Das Coronavirus drängt sich wieder mit voller Wucht in das Leben der Deutschen. In der vierten Woche in Folge verzeichnen alle Bundesländer einen rasanten Anstieg der Fallzahlen. In der 42. Kalenderwoche wurden rund 94.000 neue Ansteckungen verzeichnet - so viele weit seit Mitte Mai nicht mehr.
Deshalb warnen Experten eindringlich davor, das Ende der "pandemischen Lage" auszurufen. „Wir Intensivmediziner können die Diskussionen um einen Freedom Day oder deutliche Signale an die Bevölkerung 'Es ist vorbei' nicht verstehen“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der Zeitung "Rheinische Post".
„Corona ist nicht vorbei. Die Inzidenzen steigen wieder." Die derzeit grassierende Delta-Variante sei fast wie ein eigener, neuer Virus. „Und wir haben immer noch 16 Millionen Bürger ab 18 Jahren, die nicht geimpft sind", so Marx.
Die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen steige seit zwei Wochen kontinuierlich an. „Es ist für all diejenigen auf den Intensivstationen oder auch Normalstationen, für die zahlreichen Long-Covid-Patienten und vor allem diejenigen, die noch in den nächsten Wochen und Monaten erkranken werden, in keinster Weise verständlich, das Ende der Pandemie zu deklarieren", gibt der Intensivmediziner zu bedenken.
Wenn es nach Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn geht, endet die "epidemische Notlage“ am 25. November. Die Notlage gab Bundes- und Landesregierungen Befugnisse, Corona-Maßnahmen zu erlassen. Kritiker befürchten jedoch, dass in Deutschland ein Flickenteppich von Regeln entsteht.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 4.519.829 (Stand 27. Oktober, 18:30 Uhr) gestiegen. Die Gesundheitsämter haben binnen eines Tages 26.296 Corona-Neuinfektionen gemeldet.
Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt oder von den Betroffenen eindeutig bemerkt werden.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 4.237.100. Das sind rund 11.200 mehr als am Dienstag.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Mittwochabend 95.402 Menschen gestorben. Es gab 177 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 187.327.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Das RKI veröffentlicht jeden Mittwoch die aktuellen Teststatistiken aller durchgeführten PCR-Testungen in Deutschland.
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Mittwochabend (27. Oktober) bei 1,10 (+ 0,02). In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,10 dass 100 Infizierte im Schnitt 110 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,15 (Stand: 27. Oktober / - 0,02). Damit liegt weiter keine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 1.650 Fälle gestiegen. Es gab 13 neue Todesfälle im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 7.841 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 350.041 Ansteckungen mit dem neuartigen und gefährlichen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 97 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 331.200 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 11.000 Personen gefallen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Auf Grundlage des seit dem 16. September geltenden aktualisierten Hessischen Eskalationskonzept befindet sich Wiesbaden uns hessenweit in Stufe 0.
Belegte Intensivbetten in Hessen 162 mit 149 mit gesicherter Corona-Infektion und 13 Verdachtsfälle, davon 24,1 % vollständig geimpft, 72,4 % nicht (vollständig) geimpft, 3,4 % Impfstatus unklar (Stand 27. Oktober). Damit liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 3,5 (Stand 27. Oktober laut RKI).
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um 55 neue Fälle gestiegen. Damit liegt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden bei 16.004 (Stand Mittwoch, 27. Oktober, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 15.383 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 25 Personen mehr als noch am Dienstag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 205 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 330 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Aufgrund von Prozessumstellungen in der Kontaktpersonennachverfolgung im Gesundheitsamt erfolgt eine Priorisierung und Risikoabwägung der Quarantäneanrufe derzeit im Einzelfall.
Nach dem Auslaufen der "Bundes-Notbremse" Ende Juni gelten wieder allein die Regeln des Landes.
Aufgrund der Art und Weise, wie das Gesundheitsamt Wiesbaden und RKI die 7-Tage-Inzidenz berechnen, sind die Werte in der Stadt zum Teil höher als die, die das Robert-Koch-Institut angibt.
7-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut:
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge Dienstag auf Mittwoch (26. / 27. Oktober) liegt bei 0,34 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Mittwoch liegt bei 1,30 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,1 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen