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Die Welle ist noch nicht gebrochen. Zwei Wochen im Lockdown-Light sind mittlerweile ins Land gezogen, doch die Infektionsdynamik war zu letzte weiter recht hoch. In den letzten Tagen sind die Zahlen weniger stark gestiegen. Das ist ein leicht ermutigendes Zeichen, aber für eine eindeutige Trendwende reicht es noch nicht.
Für ein Zwischenfazit des November-Lockdowns hat sich die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderchefs via Video-Konferenz am Montagnachmittag beraten. Es wurde rund fünf Stunden erörtert, diskutiert und um ein Kurs für die kommenden Tage und Wochen gerungen.
Um 19:22 Uhr rief Merkel in einer Pressekonferenz in Berlin dazu auf private Kontakte noch einmal deutlich zu reduzieren. "Sie sollten gänzlich auf private Feiern verzichten, private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden. Das schließe auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein."
Neue verpflichtende Beschränkungen wurden nicht beschlossen. Wie die Kanzlerin erklärte, hätten die Länderchefs diese verhindert. Die Bundesländer seien mehrheitlich der Meinung gewesen, vor Ablauf der derzeitigen Vorschriften Ende November keine "Zwischen-Rechtsänderungen" vorzunehmen, so Merkel. Bei diesem Thema sei sie durchaus etwas anderer Meinung gewesen.
Merkel betonte, seit den im Oktober getroffenen Beschlüssen habe sich die Infektionslage zwar verbessert, aber eine Trendumkehr sei nicht erreicht worden. Von einem Wert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche sei man noch weit entfernt. Deshalb müssten sich die Menschen weiter einschränken und Kontakte so weit wie möglich vermeiden.
Der beschlossene Teil-Lockdown mit Schließungen zahlreicher Einrichtungen und Beschränkungen läuft vorerst bis Ende November so weiter. Merkel betonte, Kontaktbeschränkungen seien "das Erfolgsrezept", um die Virus-Ausbreitung zu bremsen: "Jeder Kontakt, der nicht stattfindet, ist gut für die Bekämpfung der Pandemie." Wichtig sei zudem, in Regionen mit hohen Fallzahlen stärker gegenzusteuern.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 816.200 (Stand 16. November, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 16.467 mehr als am Vorabend.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 515.200. Das sind rund 12.800 mehr als am Sonntag.
Nach rund sechs Monaten mit geringen Sterbefällen in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion steigen seit Ende September die Zahlen wieder.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Montagabend 12.628 Menschen gestorben. Es gab 105 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 284.910.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Montagabend (16. November) bei 1,12. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,12 dass 100 Infizierte im Schnitt 112 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 0,97 (Stand: 16. November). Damit liegt aktuell wieder eine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 1.086 Fälle gestiegen. Es gab neun weitere Todesfälle. Damit steigt die Zahl auf 873 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 65.479 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 59 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 39.500 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 25.106 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist in den vergangenen 24 Stunden in Wiesbaden um 83 Fälle gestiegen. Damit steigt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden auf 3.851 (Stand Montag, 16. November, 14:40 Uhr).
Laut RKI können 2.328 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 48 Personen mehr als noch am Sonntag.
Bislang sind 40 Menschen in der hessischen Landeshauptstadt an oder mit der neuartigen Lungenerkrankung verstorben.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 842 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 1.483 Personen mit dem Virus infiziert und sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Insgesamt befinden sich 1.596 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener in Quarantäne (Personen in Ermittlung 1.336 + 260 Personen im Isolierungsmanagement).
Wiesbaden hat am 15. Oktober, um 21:00 Uhr, nach dem Hessischen Eskalations- und Präventionskonzept die Stufe 5 (Dunkelrot) erreicht. Seit dem schwankt er zwischen 230 und 290. Aktuell liegt der 7-Tage-Inzidenz bei 289,4.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Sonntag von Montag (15. / 16. November) liegt bei 2,20 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Mittwoch liegt bei 27,98 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,16 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen