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Nach der Kritik an der Impfstrategie prüft aktuell Gesundheitsminister Jens Spahn, ob sich die Zahl der Impfungen in Deutschland erhöhen lässt. Sowohl der CDU-Politker als auch die Bundesregierung verteidigte das europäische Vorgehen.
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministerium sagte, „Dass es jetzt am Anfang knapp sein würde mit dem Impfstoff, das war von Anfang an klar."
Spahn arbeitet offenbar intensiv nach Möglichkeiten, das Verfahren zu beschleunigen. So sollen zum einen aus den Ampullen des Herstellers BioNTech sechs statt bisher fünf Impfdosen gezogen werden. Es habe sich herausgestellt, dass die Fläschchen durch eine Überfüllung mehr Impfstoff enthielten als vorgesehen. Diese Maßnahme kann die Zahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen um bis zu 20 % erhöhen.
Aus den bereits ausgelieferten 1,34 Millionen Impfdosen könnten so beispielsweise bis zu 1,6 Millionen Impfungen durchgeführt werden. Dazu muss die EU-Arzneimittelbehörde EMA noch ihre Zustimmung geben.
Zeitliche Streckung und höhere Produktion
Ein weiterer Punkt ist eine zeitliche Streckung der zweiten Impfung. So könnte bei mehr Menschen mit der Immunisierung praktisch sofort begonnen werden. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts solle nach Sichtung entsprechender Daten dazu eine Empfehlung abgeben. Vorbild ist Großbritannien, wo diese Strategie bereits umgesetzt wird. Dabei wird der Zeitraum zwischen der ersten und der zweiten Impfdosis über die maximal vorgesehene Zeit von 42 Tagen hinaus verlängert.
Außerdem ist vorgesehen, die Produktionskapazitäten für den BioNTech-Impfstoff zu verdoppeln. Das Land Hessen und das Paul Ehrlich-Institut als Bundesoberbehörde seien dabei, das Unternehmen zu beraten, um einen zügigen Produktionsstart am neuen Produktionsstandort Marburg noch im Februar 2021 möglich zu machen. Das Mainzer Unternehmen BioNTech will bis Ende Januar rund vier Millionen Impfdosen an Deutschland liefern.
Regierungssprecher Steffen Seibert verteidigte am Montag die Entscheidung der Bundesregierung für eine Beschaffung des Corona-Impfstoffs durch die EU. „Die Bundesregierung stehe hinter dieser Grundsatzentscheidung", sagte Seibert auf einer Pressekonferenz in Berlin. „Wir sind überzeugt, dass das der richtige Weg war und ist", und ergänzte: „Ja, die Ungeduld, die vielen Fragen, die Bürger jetzt stellen, sind verständlich."
Die Kultusminister machen die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts allerdings von einer Lockerung des derzeit geltenden Beschränkungen abhängig. Derzeit sieht es noch einer Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar. Am morgigen Dienstag, 5. Januar, werden Kanzlerin Angela Merkel und die Chefinnen- und Chefs der Länder über die weitere Pandemie-Strategie entscheiden.
Für den Neustart nach dem Lockdown an den Schulen planen die Minister ein dreistufiges Verfahren: Erst dürfen demnach die Klassenstufen 1 bis 6 in den Präsenzunterricht zurückkehren. In Stufe zwei soll es dann ergänzenden Wechselunterricht an den allgemeinbildenden und beruflichen weiterführenden Schulen ab Jahrgangsstufe 7 geben. Erst eine dritte Stufe sieht die vollständige Rückkehr in den Regelbetrieb an allen Schulen vor. Ausnahmen soll es weiterhin für Abschlussklassen geben, damit deren Vorbereitung auf Prüfungen angemessen begleitet werden könne.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 1.794.55 (Stand 4. Januar, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 11.318 mehr als am Vorabend.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 1.401.200. Das sind rund 19.300 mehr als am Sonntag.
Nach rund sechs Monaten mit geringen Sterbefällen in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion steigen seit Ende September die Zahlen wieder.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Montagabend 34.932 Menschen gestorben. Es gab 386 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 358.423.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Montagabend (4. Januar) bei 0,85 In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 0,85 dass 100 Infizierte im Schnitt 85 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 0,95 (Stand: 4. Januar). Damit liegen aktuell wieder beide Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 407 Fälle gestiegen. Es gab 29 Todesfälle im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 2.991 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 140.371 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 85 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 111.400 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 25.980 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um 11 Fälle gestiegen. Das ist der niedrigste Wert seit dem 30. September. Damit klettert die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden auf 6.961 (Stand Montag, 4. Januar, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 6.365 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 65 Personen mehr als noch am Sonntag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 260 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 469 Personen mit dem Virus infiziert und sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Insgesamt befinden sich 861 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener in Quarantäne (Personen in Ermittlung 298 + 563 Personen im Isolierungsmanagement).
Wiesbaden hat am 15. Oktober, um 21:00 Uhr, nach dem Hessischen Eskalations- und Präventionskonzept die Stufe 5 (Dunkelrot) erreicht. Aktuell liegt der 7-Tage-Inzidenz bei 89,3.
Bei einer Inzidenz von mehr als 200 in drei Tagen in Folge, gilt in Hessen seit dem 11. Dezember eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 21:00 und 5:00 Uhr in Landkreisen oder kreisfreien Städten. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist während dieser Zeit nur aus gewichtigen Gründen erlaubt.
Akutell gibt es in Wiesbaden aufgrund des niedrigen Inzidenz-Wertes keine Ausgangssperre!
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Sonntag auf Montag (3./4. Januar) liegt bei 0,16 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Montag liegt bei 3,88 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 0,9 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen