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Angesichts der steigenden Corona-Zahlen fordert der noch amtierende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einen Bund-Länder-Gipfel zu dem Thema. Aktuell reicht das Booster-Tempo in Deutschlands Praxen nicht. Sein Vorschlag: Die Länder sollten die Impfzentren, die sie seit Ende September in Standby befinden, nun wieder startbereit zu machen.
„Eine Booster-Spritze macht einen ganz entscheidenden Unterschied, um die vierte Welle zu brechen", sagte Spahn.
Der Bundesgesundheitsminister hatte in den vergangenen Tagen wiederholt für Auffrischungsimpfungen geworben. Er selbst holte sich letzte Woche seine dritte Corona-Spritze ab. Seiner Meinung nach sollten die Bundesländer Menschen über 60 Jahren, für die dies empfohlen wird, schriftlich einladen.
Die Empfehlungen von Spahn für eine solche Impfung unterscheidet sich dabei von der der Ständigen Impfkommission (STIKO): Diese spricht sich für eine dritte Impfung bei den über 70-Jährigen aus, das Gesundheitsministerium empfiehlt auch schon eine Booster-Impfung für über 60-Jährige - im Absprache mit dem Hausarzt. Das Ministerium betonte aber bereits, dass grundsätzlich alle Bürger:innen Anspruch auf eine dritte Impfung haben.
Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fokussiert eine Boostern. Für ihn stehen vorerst die über 70-Jährigen im Mittelpunkt. Man brauche jetzt eine klare Kampagne zur Booster-Impfung für diese Gruppe. Für sie sei die Booster-Wirkung „ab jetzt lebensnotwendig, da für sie Durchbruchinfektionen tödlich enden können. Eine dritte Impfung ist ein Muss für sie. Andere können später drankommen. Das muss man klar kommunizieren", schrieb er auf Twitter. Lauterbach forderte dafür, die vielfach geschlossenen Impfzentren wieder einzurichten. „Die Impfungen kämen viel zu langsam voran, um die stark steigende vierte Welle der Pandemie zu brechen."
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind weltweit mehr als fünf Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das meldet die Johns-Hopkins-Universität am Montag in Baltimore. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. UNO-Generalsekretär Guterres bezeichnete die Fünf-Millionen-Marke als „schmerzhafte neue Schwelle“. Es wäre ein Fehler zu glauben, dass die Pandemie vorbei sei. In Afrika etwa seien erst fünf Prozent der Bevölkerung voll geimpft.
Weltweit wurden mehr als 246 Millionen bestätigte Corona-Infektionen gezählt. Experten gehen bei Infektionen und Todesfällen rund um den Globus zugleich von einer hohen Dunkelziffer aus.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 4.612.975 (Stand 1. November, 18:30 Uhr) gestiegen. Die Gesundheitsämter haben binnen eines Tages 2.757 Corona-Neuinfektionen gemeldet.
Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt oder von den Betroffenen eindeutig bemerkt werden.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 4.286.900. Das sind rund 11.500 mehr als am Sonntag.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Montagabend 95.767 Menschen gestorben. Es gab 32 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 230.308.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Das RKI veröffentlicht jeden Mittwoch die aktuellen Teststatistiken aller durchgeführten PCR-Testungen in Deutschland.
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Montagabend (1. November) bei 1,09 (- 0,10). In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,09 dass 100 Infizierte im Schnitt 109 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,15 (Stand: 1. November/ - 0,06). Damit liegt weiter keine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 560 Fälle gestiegen. Es gab einen neuen Todesfall im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 7.858 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 355.753 Ansteckungen mit dem neuartigen und gefährlichen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 96 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 334.200 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 13.695 Personen gefallen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Auf Grundlage des seit dem 16. September geltenden aktualisierten Hessischen Eskalationskonzept befindet sich Wiesbaden uns hessenweit in Stufe 0.
Belegte Intensivbetten in Hessen 180 mit 165 mit gesicherter Corona-Infektion und 15 Verdachtsfälle, davon 24,5 % vollständig geimpft, 69,8 % nicht (vollständig) geimpft, 5,7 % Impfstatus unklar (Stand 1. November). Damit liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 3,59 (Stand 1. Novemberlaut RKI).
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um elf neue Fälle gestiegen. Damit liegt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden bei 16.233 (Stand Montag, 1. November, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 15.455 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 27 Personen mehr als noch am Sonntag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 347 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 460 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Aufgrund von Prozessumstellungen in der Kontaktpersonennachverfolgung im Gesundheitsamt erfolgt eine Priorisierung und Risikoabwägung der Quarantäneanrufe derzeit im Einzelfall.
Nach dem Auslaufen der "Bundes-Notbremse" Ende Juni gelten wieder allein die Regeln des Landes.
Aufgrund der Art und Weise, wie das Gesundheitsamt Wiesbaden und RKI die 7-Tage-Inzidenz berechnen, sind die Werte in der Stadt zum Teil höher als die, die das Robert-Koch-Institut angibt.
7-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut:
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge Sonntag auf Montag (31. Oktober/ 1. November) liegt bei 0,07 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Montag liegt bei 2,18 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,63 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen