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Die Bürger in Deutschland hat ab dem heutigen Samstag (13. November) wieder die Möglichkeit, sich kostenfrei auf eine Ansteckung mit dem Corona-Virus testen zu lassen. Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte, unterzeichnete der geschäftsführende Minister Jens Spahn die neue Test-Verordnung. Der Bund führt damit das vor rund einem Monat stark eingeschränkte Angebot der sogenannten Bürgertests wieder auf breiter Front ein.
Damit haben alle mindestens einmal pro Woche Anspruch auf einen Schnelltest durch geschultes Personal, und zwar unabhängig vom ihrem Impf- oder Genesenenstatus. Bescheinigungen können auch als Nachweis bei Zugangsbeschränkungen dienen.
Die Lage ist „ernst" so bezeichnete Sphan die aktuell Pandemie-Situation. Die bisherigen Maßnahmen genügten nicht mehr. „Wir müssen rasch Gegensteuern und alles dafür tun, um diese Dynamik zu brechen", sagte der CDU-Politiker. „Sonst wird es für das ganze Land ein bitterer Dezember."
Spahn appellierte am Freitag in einer Pressekonferenz an die Bürger, die angebotenen Impf- und Testmöglichkeiten zu nutzen, um die Pandemie einzudämmen. „Allerdings - und das sage ich mit der Erfahrung aus drei Corona-Wellen - das ist alles richtig und wichtig, aber das reicht so alles nicht - jedenfalls nicht mehr."
Zudem forderte Spahn verschärfte Auflagen bei Veranstaltungen. „3G war eine gute Idee, aber es blieb zu oft Theorie, es bliebt zu oft 0G, weil es oft nicht kontrolliert worden ist und damit auch keinen wirklichen Effekt erzielen konnte", sagte Spahn. Das könne man sich in dieser Lage nicht mehr erlauben.
Er plediert dafür, bei öffentlichen Veranstaltungen das Prinzip 2G plus einzuführen: Aso Zugang nur für Geimpfte und Genesene, die zusätzlich aber noch einen aktuellen Test vorweisen müssen.
Die 3G-Regelung wird laut Spahn nicht mehr reichen. „Wenn wir die Pandemie brechen wollen, müssen wir entschlossener handeln." Dazu gehöre das Testen, auch für Geimpfte und Genesene die auch ein Teil der Infektionsentwicklung seien, so der Minister.
Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler warnte die Bürger vor der sich verschlechternden Lage. „Es ist fünf nach zwölf", sagte Wieler. In etlichen Landkreisen gebe es so viele Neuinfektionen, dass die Kliniken und besonders die Intensivstationen an der Kapazitätsgrenze seien. Dies werde ohne zusätzliche Maßnahmen überall in Deutschland eintreten.
Der RKI-Chef forderte „reduzieren sie ihre Kontakte". Auch an Orten mit 2G-Beschränkung solle man Maske tragen. Zudem reiche 2G in besonders belasteten Regionen nicht mehr aus. Wieler rief dazu auf, die Personenzahl bei Großveranstaltungen zu reduzieren oder sogar ein Verbot zu erwägen.
„Die vierte Welle trifft uns jetzt mit voller Wucht" betonte Wieler. Er erläuterte, dass zum Beispiel von den mehr als 50.000 neu infizierten Menschen, die am Vortag gemeldet worden waren, im Laufe der Zeit etwa 3.000 im Krankenhaus behandelt werden müssten, von denen rund 200 sterben würden. „Das ist die Bilanz von einem Tag mit 50.000 Fällen." Absehbar sei dabei, dass die Ansteckungszahlen weiter ansteigen.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 5.008.540 (Stand 13. November, 18:30 Uhr) gestiegen. Die Gesundheitsämter haben binnen eines Tages 44.830 Corona-Neuinfektionen gemeldet.
Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt oder von den Betroffenen eindeutig bemerkt werden.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 4.466.000. Das sind rund 15.800 mehr als am Freitag.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Samstagabend 97.632 Menschen gestorben. Es gab 188 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 447.908.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Das RKI veröffentlicht jeden Mittwoch die aktuellen Teststatistiken aller durchgeführten PCR-Testungen in Deutschland.
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Samstagabend (13. November) bei 1,24 (+ 0,02). In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 124 dass 100 Infizierte im Schnitt 124 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,23 (Stand: 13. November/ + 0,05). Damit liegt aktuell weiter keine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 1.959 Fälle gestiegen. Es gab 12 neue Todesfälle im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 7.974 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 374.979 Ansteckungen mit dem neuartigen und gefährlichen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 88 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 344.300 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 22.705 Personen gefallen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Auf Grundlage des seit dem 16. September geltenden aktualisierten Hessischen Eskalationskonzept befindet sich Wiesbaden uns hessenweit in Stufe 0.
Belegte Intensivbetten in Hessen 214 mit 208 mit gesicherter Corona-Infektion und sechs Verdachtsfälle, davon 27,8 % vollständig geimpft, 68,8 % nicht (vollständig) geimpft, 3,4 % Impfstatus unklar (Stand 13. November). Damit liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 3,72 (Stand 13. Novemberlaut RKI).
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um 46 neue Fälle gestiegen. Damit liegt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden bei 16.926 (Stand Samstag, 13. November, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 15.819 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das ist keine Personen mehr als noch am Freitag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 412 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 811 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Aufgrund von Prozessumstellungen in der Kontaktpersonennachverfolgung im Gesundheitsamt erfolgt eine Priorisierung und Risikoabwägung der Quarantäneanrufe derzeit im Einzelfall.
Nach dem Auslaufen der "Bundes-Notbremse" Ende Juni gelten wieder allein die Regeln des Landes.
Aufgrund der Art und Weise, wie das Gesundheitsamt Wiesbaden und RKI die 7-Tage-Inzidenz berechnen, sind die Werte in der Stadt zum Teil höher als die, die das Robert-Koch-Institut angibt.
7-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut:
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge Freitag auf Samstag (12./ 13. November) liegt bei 0,27 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Samstag liegt bei 2,49 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,10 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen