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Vor zwei Jahren wurde der erster Corona-Fall in Deutschland offiziell bestätigt. Es war Montag der 27. Januar 2020: Ein Mitarbeiter des Autozulieferers Webasto in Stockdorf bei München hatte sich mit dem neuartigen Lungenvirus - wie es damals noch hieß - infiziert. Ab diesem Moment verbreitete sich Corona rasend schnell in Deutschland aus. Mittlerweile sind über 9,6 Millionen Fälle registriert worden, mehr als 117.600 Menschen sind gestorben.
Derzeit sehen wir täglich steigende Infektionszahlen, aufgrund der ansteckenderen Virus-Variante Omikron. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler haben sich trotzdem vorsichtig zuversichtlich geäußert.
Die Bundesregierung hat die fünfte Welle nach den Worten von Lauterbach bislang „gut unter Kontrolle". Dieses positive Zwischenfazit hat der Minister am Freitag bei der gemeinsamen Bundespressekonferenz in Berlin mit dem Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, und dem Intensivmediziner Christian Karagiannidis gezogen.
Es gehe jetzt vor allem darum, die älteren Ungeimpften so zu schützen, dass Erkrankte nicht auf der Intensivstation landeten, betonte Lauterbach. „Deutschland habe eine vergleichsweise hohe Zahl an ungeimpften Älteren, vier Mal so viele wie England und drei Mal so viele wie Italien. Das ist keine Kleinigkeit", betonte der Minister, auch wenn eine Infektion mit der Omikron-Variante oft leichter verlaufe", so der Minister.
„Ein schwerer Rückfall" im Herbst solle durch die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht abgewendet werden, erklärte Lauterbach. Die Impflücke bei den Älteren schließe sich nicht von alleine.
„Wir steuern in der Omikron-Welle auf einen Höhepunkt zu", sagte er.
Auch der RKI-Präsident Wieler rief die Menschen erneut zu einer Impfung gegen das Coronavirus auf. Nur so könne die Zahl der schweren Krankheitsverläufe reduziert werden. „Dennoch sei mit Omikron sei eine neue Phase der Pandemie erreicht", betonte der RKI-Chef. Entscheidend sei nun nicht mehr die Summe der Fallzahlen, sondern in erster Linie die Krankheitslast sowie die Arbeitsfähigkeit von Kliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen.
Der Leiter des DIVI-Intensivregisters Karagiannidis bezeichnete die aktuelle Lage auf den Intensivstationen in Deutschland als „akzeptabel". Derzeit liegen etwas mehr als 2.000 Menschen auf Intensivbetten. Es sei zu beobachten, „dass die Zahl der Delta-Patienten abnehme. Der Omikron-Effekt komme allerdings mittlerweile auf den Intensivstationen an." Seit sieben bis zehn Tagen gehe die Zahl der Neuaufnahmen in den Krankenhäusern wieder leicht nach oben. Dies sei klar auf die Omikron-Variante zurückzuführen, so Karagiannidi.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 9.649.811 Stand 29. Januar, 18:30 Uhr) gestiegen. Die Gesundheitsämter haben binnen eines Tages 188.264 Corona-Neuinfektionen gemeldet.
Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt oder von den Betroffenen nicht eindeutig bemerkt werden.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 7.532.600. Das sind rund 38.400 mehr als am Freitag.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Samstagabend 117.673 Menschen gestorben. Es gab 135 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Die Daten aus der Sterbefallerfassung belegen, wie gut die Corona-Schutzimpfung wirkt. Obwohl sich im Herbst und diesen Winter 2021/2022 bisher sehr viel mehr Menschen infiziert haben als im Jahr 2020, sind deutlich weniger Todesfälle zu beklagen.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 1.999.538
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Das RKI veröffentlicht jeden Donnerstag die aktuellen Teststatistiken aller durchgeführten PCR-Testungen in Deutschland.
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Samstagabend (29. Januar) bei 1,19 (+ 0,02). In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,19 dass 100 Infizierte im Schnitt 119 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,20 (Stand: 29. Januar/ - 0,00). Damit liegt aktuell weiter keine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 15.114 Fälle gestiegen. Es gab drei neue Todesfälle im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 8.793 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 687.993 Ansteckungen mit dem neuartigen und gefährlichen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 74 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 494.000 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 185.200 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Auf Grundlage des seit dem 16. September geltenden aktualisierten Hessischen Eskalationskonzept befindet sich Wiesbaden uns hessenweit in Stufe 1.
Belegte Intensivbetten in Hessen 199, mit 181 gesicherter Corona-Infektion und 18 Verdachtsfälle, davon 31,7 % vollständig geimpft, 61,1 % nicht (vollständig) geimpft, 2,2 % Impfstatus unklar (Stand 29. Januar). Damit liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 4,78 (Stand 29. Januar RKI).
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um 618 neue Fälle gestiegen. Damit liegt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden bei 35.694 (Stand Samstag, 29. Januar, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 27.870 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 1.018 Personen mehr als noch am Freitag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 5.601 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 7.492 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Aufgrund von Prozessumstellungen in der Kontaktpersonennachverfolgung im Gesundheitsamt erfolgt eine Priorisierung und Risikoabwägung der Quarantäneanrufe derzeit im Einzelfall.
Nach dem Auslaufen der "Bundes-Notbremse" Ende Juni gelten wieder allein die Regeln des Landes.
Aufgrund der Art und Weise, wie das Gesundheitsamt Wiesbaden und RKI die 7-Tage-Inzidenz berechnen, sind die Werte in der Stadt zum Teil höher als die, die das Robert-Koch-Institut angibt.
7-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut:
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Freitag auf Samstag (28. /29. Januar) liegt bei 1,74 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Samstag liegt bei 18,61 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,28 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen