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Die Arbeitsmarktzahlen für Mai sind jetzt für verfügbar. Die Situation und die damit verbundenen Probleme bleiben alarmierend. Alexander Baumann von der Agentur für Arbeit Wiesbaden sieht den Arbeitsmarkt in dieser Situation widerstandsfähig.
Im Mai 2024 verzeichnete die Stadt Wiesbaden insgesamt 13.315 arbeitslose Personen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosenzahl somit insgesamt um 1.061 Personen (+8,7 Prozent). Gleichzeitig sank die Arbeitslosenquote im Vormonatsvergleich um -0,2 Prozent auf 8,3 Prozent.
Der Rechtskreis SGB II betrifft alle rechtlichen Regelungen und Leistungen, die dazu dienen, erwerbsfähige Menschen, die hilfebedürftig sind, zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihren Lebensunterhalt zu sichern und in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. Dazu gehören auch Grundsicherung, Sozialgeld und der Bedarf für Unterkunft und Heizung. In dieser Gruppe läßt sich zum Vorjahr eine Zunahme um 683 Menschen (+7 Prozent) ablesen. Zum Vormonat reduzierte sich hier die Arbeitslosigkeit um 30 Personen (-0,3 Prozent). Im Rechtskreis SGB III, bezieht sich auf alle rechtlichen Regelungen und Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der Förderung der Beschäftigung und der Sicherung des Arbeitsmarktes stehen. Hierzu zählen Arbeitsvermittlung, Berufsberatung, Arbeitslosengeld, Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung, Kurzarbeitergeld und Insolvenzgeld. In diesem Rechtskreis stieg die Arbeitslosigkeit um 378 Menschen (+15,1 Prozent) zum Mai 2023.Gegenüber April waren es in dieser Gruppe 16 Personen weniger (-0,6 Prozent).
Im Rheingau-Taunus-Kreis waren im Berichtszeitraum insgesamt 5.032 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote verzeichnete im Mai einen leichten Rückgang um -0,2 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 387 Personen, was einem Anstieg von +8,3 Prozent entspricht.
Im Rechtskreis Sozialgesetzbuch III (SGB III) verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Mai um 48 Personen (-3 Prozent) im Vergleich zum Vormonat. Im Rechtskreis SGB II hingegen reduzierte sie sich im gleichen Zeitraum leicht um 3 Personen (-0,1 Prozent). Beim Vergleich der Vorjahreszahlen zeigt sich jedoch eine unterschiedliche Entwicklung: Im Rechtskreis SGB II stieg die Arbeitslosigkeit um 192 Personen (+5,8 Prozent), während im Rechtskreis SGB III eine Zunahme um 195 Personen (+14,5 Prozent) verzeichnet wurde.
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk Wiesbaden, also Stadt Wiesbaden und Rheingau-Taunus-Kreis zusammen genommen,erhöhte sich im Vergleich zum Vorquartal um +1,0 Prozent. Am 30.09.2023 waren insgesamt 196.534 Personen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen tätig. Dies entsprach einem Zuwachs von 1.064 Beschäftigungsverhältnissen im Vergleich zum Vorjahr (+0,5 Prozent).
Die Arbeitsagentur Wiesbaden verzeichnete im Mai einen Zuwachs von 163 gemeldeten Stellen im Vergleich zum Vormonat, was einem Anstieg um 27,7 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr wurden sogar 189 Stellen mehr gemeldet, was einem Anstieg von 33,6 Prozent entspricht. Insgesamt wurden 2.919 offene Stellen registriert, was im Vorjahresvergleich einem Zuwachs von 102 Stellen (+3,6 Prozent) entspricht.
Im Zeitraum von Oktober 2023 bis Mai 2024 suchten im Agenturbezirk Wiesbaden 1.986 junge Menschen nach Ausbildungsmöglichkeiten. Dies entspricht einem Anstieg von 10 Personen oder +0,5 Prozent im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode. Von diesen Ausbildungssuchenden sind derzeit 1.125 noch unversorgt, im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 97 Personen.
Gleichzeitig meldeten Unternehmen und Verwaltungen in der Region bislang insgesamt 2.040 freie Ausbildungsstellen. Das bedeutet einen Zuwachs von 172 Stellen oder +9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch bleiben 1.143 dieser Lehrstellen bislang unbesetzt. Ende Mai 2023 waren noch 1.083 Ausbildungsstellen unbesetzt.
Alexander Baumann, Leiter der Agentur für Arbeit Wiesbaden, betont die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes im Agenturbezirk Wiesbaden trotz der bestehenden Herausforderungen. Obwohl die Arbeitslosenquote in den letzten Monaten stabil geblieben ist und im Mai leicht zurückging, liegt die Arbeitslosigkeit insgesamt immer noch über dem Niveau der Vorjahre. Dennoch signalisiert die Zunahme der gemeldeten Stellen sowie die Stabilität am Ausbildungsmarkt positive Entwicklungen.
Baumann unterstreicht die wachsende Bedeutung beruflicher Qualifikationen für die Integration in den Arbeitsmarkt. Betriebe suchen verstärkt nach qualifizierten Mitarbeitern und setzen sich dafür ein, ihre bestehenden Mitarbeiter zu halten. Gleichzeitig gestaltet sich die Jobsuche für Arbeitssuchende ohne spezifische Qualifikationen zunehmend herausfordernd.
Um diesem Bedarf gerecht zu werden, eröffnete die Agentur für Arbeit im Mai gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer den Bildungspunkt in der Wiesbadener Innenstadt. Dieser dient als zentrale Anlaufstelle für individuelle Beratung zu Qualifizierung und Weiterbildung für Beschäftigte, Arbeitsuchende und Unternehmen.
Darüber hinaus verweist Baumann auf die Bedeutung von Praktika für Schüler, um Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu erhalten und sich zu orientieren. Er ermutigt junge Menschen, sich aktiv an den hessenweiten Praktikumswochen zu beteiligen und die Möglichkeit zu nutzen, Eindrücke zu sammeln und potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen.
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Foto: Magnetme / Pixapay