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Doch wie sieht es im stationären Einzelhandel aus? Da geht es längst nicht mehr nur darum, Schaufenster hübsch zu dekorieren oder die neuesten Kollektionen ins Rampenlicht zu rücken. Der Einzelhandel steht unter Druck – und muss kreativ werden, um mitzuhalten.
Für den Einzelhandel bedeutet das: Er muss nicht nur gegen lokale Konkurrenz ankämpfen, sondern auch gegen internationale Angebote, die für Kunden durch solche technischen Kniffe zugänglich werden. Der Druck wächst, aber es gibt Möglichkeiten, diesen Herausforderungen zu begegnen.
Man kann es nicht übersehen: Seit den frühen 2000er-Jahren hat das Online-Shopping einen regelrechten Höhenflug hingelegt. Damals kamen Plattformen wie Amazon und eBay in Fahrt, und plötzlich wurde Einkaufen vom Computer aus ein Kinderspiel. Richtig explosiv wurde es dann in den 2010ern, als Smartphones die Art und Weise, wie wir shoppen, komplett revolutionierten. Egal, ob unterwegs oder gemütlich auf dem Sofa – mit einem Klick landet der Einkauf im virtuellen Warenkorb.
Heute kann sich der Onlinehandel kaum noch vor Erfolg retten. In Deutschland zum Beispiel surfen rund 80 % der Menschen mindestens einmal pro Jahr durch Online-Shops, und das spürt der lokale Handel deutlich. Die Läden in den Innenstädten müssen um jeden Kunden kämpfen, während der digitale Einkauf stetig an Beliebtheit gewinnt.
Aber es geht noch größer: Weltweit sind inzwischen über 2 Milliarden Menschen regelmäßig dabei, wenn es darum geht, online Schnäppchen zu ergattern – das ist fast ein Viertel der Weltbevölkerung. Klar, der stationäre Handel hat noch nicht ganz ausgedient, aber der Trend zeigt: Immer mehr Menschen genießen die Bequemlichkeit des Online-Shoppings. Doch dies birgt auch Gefahren. Wie ExpressVPN berichtet, nutzen auch viele Betrüger gefälschte Online-Coupons dazu, Opfer zu finden. Der Konkurrenzkampf zwischen den klassischen Läden und den digitalen Giganten ist in vollem Gange – und ein Ende ist nicht in Sicht.
Rabatte sind im Onlinehandel allgegenwärtig. Es ist kein Geheimnis, dass Kunden gezielt nach Rabattcodes und Gewinnspielen suchen, bevor sie überhaupt daran denken, den Kauf abzuschließen. Doch was tut der Einzelhandel, um hier nicht den Anschluss zu verlieren? Man sieht sie immer häufiger: "3 für 2“-Angebote, Treuekarten und exklusive Aktionen, die nur im Geschäft selbst erhältlich sind.
Während online ein einfacher Rabattcode genügt, setzt der stationäre Handel oft auf die persönliche Komponente.
Wer im Laden einkauft, wird mit direkten Empfehlungen versorgt, und die ein oder andere spontane Rabattaktion wird vor Ort oft exklusiv freigeschaltet. Das schafft ein Erlebnis, das online nur schwer zu reproduzieren ist.
Hier stellt sich eine entscheidende Frage: Wie erkennt man, ob ein Angebot wirklich ein Schnäppchen ist? Die Gefahr, dass Onlinepreise künstlich hochgeschraubt werden, um dann als „Rabatt“ besonders attraktiv zu wirken, ist real. Der Einzelhandel hat hier einen Vorteil: Es gibt weniger Spielraum für solche Preistricks.
Der Preis, den man auf dem Etikett sieht, ist oft der, der auch vor der Rabattaktion galt. Gleichzeitig bietet der Einzelhandel den Vorteil des unmittelbaren Vergleichs. Man kann das Produkt vor Ort sehen, anfassen und, wenn nötig, eine kompetente Beratung in Anspruch nehmen, bevor man sich entscheidet.
Das Rennen um die besten Rabatte hat sich in den letzten Jahren massiv auf bestimmte Zeiträume verlagert. Der Black Friday ist nur die Spitze des Eisbergs, und jeder kennt die Rabattschlachten zum Jahresende. Doch was viele vergessen: Während Online-Giganten wie Amazon in diesen Zeiten zwar riesige Rabatte ankündigen, bleiben die echten Highlights oft versteckt oder auf wenige Produkte begrenzt.
Der stationäre Einzelhandel hat die Chance, genau hier mitzumischen, indem er gezielte Aktionen vor Ort plant. Viele Händler nutzen inzwischen ebenfalls solche „Shopping-Events“, bieten aber gleichzeitig die Möglichkeit, Waren sofort mitzunehmen – ohne auf Versandzeiten warten zu müssen. Ein Vorteil, den Kunden durchaus zu schätzen wissen, besonders wenn der Weihnachtsstress naht.
Ein beliebtes Mittel im Einzelhandel sind spezielle Rabatte für Stammkunden. Oft gibt es exklusive Angebote für diejenigen, die regelmäßig im Geschäft einkaufen. Der Onlinehandel kontert hier mit attraktiven Neukundenangeboten. Doch was viele nicht bedenken: Diese Rabatte für Neukunden sind meist einmalig.
Der stationäre Handel hat dagegen die Möglichkeit, Kunden langfristig durch Treueprogramme an sich zu binden. Besonders erfolgreich sind hier Systeme, bei denen sich Kunden bei jedem Kauf einen kleinen Vorteil sichern können, sei es durch Rabatte oder exklusive Produkte. Diese direkte und wiederkehrende Belohnung sorgt dafür, dass die Kunden gerne wiederkommen.
Einer der größten Unterschiede zwischen dem stationären Einzelhandel und dem Onlinegeschäft ist der persönliche Kontakt. Online wird alles durch Algorithmen bestimmt. Empfehlungen basieren auf früheren Käufen und Suchanfragen. Der Einzelhandel hat den Vorteil, Menschen direkt zu begegnen. Das bedeutet: Ein Verkäufer kann auf spontane Wünsche eingehen, individuelle Beratung bieten und ein Produkt empfehlen, das vielleicht gar nicht auf der Einkaufsliste stand, aber perfekt passt.
Diese Form der „menschlichen Personalisierung“ ist ein unschlagbarer Joker, den das Onlinegeschäft nur schwer ausspielen kann. Und genau das ist es, was viele Kunden zu schätzen wissen: Das Gefühl, nicht nur eine Nummer im System zu sein, sondern tatsächlich wahrgenommen zu werden.
Natürlich gibt es auch im stationären Handel nicht nur Vorteile. Wer kennt es nicht? Da wird ein verlockendes Angebot beworben, doch an der Kasse folgt die Ernüchterung: Gilt nur ab einem bestimmten Einkaufswert oder nur für ausgewählte Artikel. Im Onlinehandel ist das nicht anders.
Versandkosten, Bearbeitungsgebühren oder ein Mindestbestellwert von astronomischen Höhen machen so manches „Schnäppchen“ zunichte. Hier sollte der Einzelhandel besonders transparent sein, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Keine versteckten Bedingungen, klare Kommunikation – das ist es, was Kunden langfristig an ein Geschäft bindet.
Ja, der Onlinehandel hat viele Vorteile. Bequemlichkeit, Rabatte und die schiere Vielfalt der Angebote ziehen immer mehr Menschen in den digitalen Raum. Doch der stationäre Handel ist keinesfalls chancenlos. Wer kreative Angebote schafft, die persönliche Beratung ausspielt und Rabatte clever einsetzt, kann Kunden binden und ihnen ein Einkaufserlebnis bieten, das online nur schwer zu imitieren ist.
Der Schlüssel liegt darin, die eigenen Stärken zu betonen und diese so zu nutzen, dass sie den Kunden nicht nur zum Kauf, sondern auch zum Wiederkommen anregen. Und am Ende des Tages bleibt eines klar: Eine echte Beratung, ein ehrlicher Rabatt und das Gefühl, ein Produkt sofort mitnehmen zu können, sind unschlagbare Vorteile.
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Symbolfoto: Canva