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Die Autorin und Übersetzerin Antje Rávik Strubel erhält den „Preis der Literaturhäuser 2019“. Die mit dem Preis verbundene Lesereise führt sie am Dienstag, 21. Mai, um 19:30 Uhr auch nach Wiesbaden ins Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1. Im Gespräch mit Claudia Kramatschek wird sie einen Querschnitt durch ihr Werk präsentieren. Mit dem Kurzroman „Fremd Gehen. Ein Nachtstück“ sowie dem Episodenroman „In den Wäldern des menschlichen Herzens“ steht je ein älteres und ein neueres Buch der Autorin im Mittelpunkt der Lesung.
„Fremd Gehen“, Strubels dritter Roman, erschien 2002. Es ist ein Kriminalroman mit doppeltem Boden, der seine Leser in ein geheimnisvolles Berlin entführt. Am Anfang steht ein Mord an der Kreuzberger Admiralsbrücke. Daniel Stillmann, Mathematikstudent und Zeuge des Verbrechens, ist, wie sich herausstellt, nur eine Figur, die sich die Ich-Erzählerin des Romans zusammen mit ihrer Freundin Marlies ausgedacht hat und die die beiden in den unheimlichen Bann eines alten Mannes treiben – bis eines Tages auf mysteriöse Weise auch Marlies verschwindet. Mit kühler Raffinesse changiert „Fremd Gehen“ zwischen Illusion und Wirklichkeit. Die Logik von Raum und Zeit verliert in Strubels Kunstwelt zunehmend an Bedeutung.
„In den Wäldern des menschlichen Herzens“ von 2016 präsentiert einen Kosmos von Figuren, die als Liebende und Begehrende unterwegs sind und einander begegnen – in der kalifornischen Wüste, am Stechlin, in finnischen Wäldern und im Eiswind Manhattans. An einem schwedischen See kommt René die große erste Liebe abhanden. Emily kehrt aus der Mojave-Wüste nicht zurück. Das setzt einen Reigen an Beziehungen in Gang, die zwischen Ländern und Geschlechtern oszillieren. Zwischen Frauen und zwischen Frauen und Männern, die als Mädchen geboren wurden. Die typischen Rollenmuster greifen nicht mehr in dieser Geschichte, die festgelegte Identitäten in Frage stellt und von den blinden Flecken in unseren Vorstellungen von der Liebe erzählt.
Antje Rávik wurde 1974 in Potsdam geboren. Nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin studierte sie Literaturwissenschaften, Psychologie und Amerikanistik in Potsdam und New York. 2001 erschien ihr erster Roman „Offene Blende“. Im selben Jahr erhielt sie bei den Klagenfurter Literaturtagen den Ernst-Willner-Preis. In der Folge veröffentlichte sie eine ganze Reihe eigenwilliger Roman- und Prosawerke. Mit „Kältere Schichten der Luft“ legte sie den Grundstein für eine Trilogie, die mit „In den Wäldern des menschlichen Herzens“ vollendet wurde. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem mit dem Rheingau-Literatur-Preis sowie dem Hermann-Hesse-Preis.
Der Eintritt kostet acht, ermäßigt fünf Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr. An der Abendkasse sind elf, ermäßigt acht Euro zu zahlen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.
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Symbolfoto