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Im Juli 2024 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Wiesbaden, der die Stadt Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis zusammenfasst, insgesamt 18.679 Menschen als arbeitslos registriert. Im Vergleich zum Vormonat bedeutet dies einen Anstieg um 342 Personen, was einer Zunahme von 1,9 Prozent entspricht. Im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres stieg die Zahl der Arbeitslosen um 1.261 Personen, was einem Anstieg von 7,2 Prozent gleichkommt. Die Arbeitslosenquote für Juli 2024 beträgt 7,1 Prozent und ist damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres ist die Quote um 0,3 Prozentpunkte gestiegen.
Alexander Baumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wiesbaden, erklärt hierzu: „Im Juli verzeichnen wir im Agenturbezirk Wiesbaden wie in den Vorjahren einen saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dieser ist zum einen auf das Quartals- und Halbjahresende und damit endenden Arbeitsverhältnissen zurückzuführen. Zum anderen melden sich viele junge Erwachsene zwischen Schulende und Ausbildungsbeginn oder Studienstart arbeitslos. Auch enden viele Ausbildungsverhältnisse im Juli. Viele junge Menschen sind daher auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und stehen dem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt zur Verfügung."
Baumann fügt hinzu, dass der Anstieg der gemeldeten Stellen zeige, dass Unternehmen weiterhin nach geeignetem Personal suchen und es für ausgebildete Menschen Einstellungschancen gebe. Die meisten ehemaligen Auszubildenden würden auch zügig eine Anstellung finden.
Gleichzeitig beobachtete man jedoch, dass die Übergänge von der Schule in Ausbildung und Beruf in immer mehr Fällen schwierig verlaufen. Die Gruppe der sogenannten NEETs, also Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 24 Jahren, die keine Schule besuchen, keiner Arbeit nachgehen und sich nicht in beruflicher Ausbildung befinden, wachse weiter an und sei immer schwieriger zu erreichen. Die Gründe hierfür seien vielfältig: von den Auswirkungen der Pandemie über den Strukturwandel in vielen Branchen bis hin zu individuellen Herausforderungen wie Entmutigung und fehlender Motivation.
„Die Förderung dieser Gruppe erfordert ein Bündel an Maßnahmen. Von der individuellen Beratung über Praktika bis hin zur Begleitung in den Beruf müssen alle Beteiligten eng zusammenarbeiten. Die Investition lohnt sich nicht nur mit Blick auf den Fachkräftemangel. Ausbildung und Arbeit bieten jungen Menschen neben einer finanziellen Absicherung auch soziale Kontakte, Anerkennung und eine Perspektive für die Zukunft.“
Im Rechtskreis des Sozialgesetzbuchs III (SGB III), für den die Agentur für Arbeit Wiesbaden zuständig ist, erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 377 Personen, was einem Anstieg von 8,4 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr waren im Rechtskreis SGB III 847 Menschen mehr arbeitslos, was einer Zunahme von 21 Prozent entspricht.
Im Rechtskreis des Sozialgesetzbuchs II (SGB II), der im Bezirk Wiesbaden in kommunaler Verantwortung liegt, verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 35 Personen, was einem Rückgang von 0,3 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Rechtskreis SGB II 414 mehr Arbeitslose, was einem Anstieg von 3,1 Prozent entspricht.
In Wiesbaden waren 13.566 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 924 Personen, was einem Anstieg von 7,3 Prozent entspricht.
Verglichen mit dem Vormonat stieg die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III im Juli 2024 um 301 Personen, ein Plus von 10,1 Prozent. Im Rechtskreis SGB II sank die Arbeitslosigkeit um 41 Personen, was einem Rückgang von 0,4 Prozent entspricht.
Im Jahresvergleich waren im Rechtskreis SGB II 240 Personen mehr arbeitslos, ein Anstieg von 2,4 Prozent, während im Rechtskreis SGB III 684 Personen mehr betroffen waren, was einem Zuwachs von 26,3 Prozent entspricht.
Im Rheingau-Taunus-Kreis waren 5.113 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 5 Prozent, was einem Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 337 Personen, was einem Anstieg von 7,1 Prozent entspricht.
Im Vergleich zum Vormonat waren im Rechtskreis SGB III 76 Personen mehr arbeitslos, ein Anstieg von 5 Prozent. Im Rechtskreis SGB II erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im selben Zeitraum um 6 Personen, was einem Zuwachs von 0,2 Prozent entspricht.
Im Jahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB II um 174 Personen, ein Plus von 5,2 Prozent. Im Rechtskreis SGB III waren 163 Personen mehr arbeitslos, was einem Anstieg von 11,4 Prozent entspricht.
Der Arbeitsagentur Wiesbaden wurden im Juli 748 freie Stellen gemeldet. Dies sind 155 Stellen mehr (+26,1 Prozent) gegenüber dem Vormonat und 138 Stellen mehr (+22,6 Prozent) als vor einem Jahr. Mit 3.326 gemeldeten offenen Stellen ist der Bestand im Vorjahresvergleich um 602 Stellen höher (+22,1 Prozent).
Von Oktober 2023 bis Juli 2024 haben sich im Agenturbezirk Wiesbaden 2.212 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz gemeldet. Dies sind 41 Personen oder 1,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Derzeit sind noch 793 dieser Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz (im Vorjahr waren es 704).
Auf der anderen Seite haben die regionalen Unternehmen und Verwaltungen bisher insgesamt 2.161 freie Ausbildungsplätze gemeldet. Das sind 182 Stellen oder 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Von diesen Lehrstellen sind aktuell noch 805 unbesetzt. Ende Juli 2023 waren noch 801 Ausbildungsplätze frei.
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