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„Tanzen gegen Gewalt“ eine Idee, die Wildwasser Wiesbaden veranlasst hat diesen Aktionstag, der in 160 Städten deutschlandweit und in fast 200 Ländern weltweit am 14. Februar stattfand, mit zu organisieren.
Um die Tanzfläche, die bewusst nicht eingegrenzt wurde, um Reisende und spontan Entschlossene ebenso einzuladen, dennoch ein wenig zu rahmen, wurden im Vorfeld Aufsteller erstellt, auf denen Frauen, die derzeit Beratung bei Wildwasser Wiesbaden in Anspruch nehmen, Gedanken niederschrieben. „Gewalt beginnt für mich, wenn…“ lautete der Anfang des Satzes und viele Frauen haben diesen Satz beendet, begründet aus dem, was ihnen widerfahren ist.
Dr. Christine Raupp, Geschäftsführerin von Wildwasser Wiesbaden e.V., forderte in ihrer Rede ein deutliches „Nein“ zu sexualisierter Gewalt. „Heute nehmen wir uns Raum, hier in Wiesbaden und auf der ganzen Welt, Raum für ein gewaltfreies, sicheres und selbstbestimmtes Leben ohne Angst vor Unterdrückung, vor Entwertung und Versklavung“, so ein Auszug aus Raupps Forderungen, die immer wieder durch Zwischenapplaus bekräftigt wurden.
Raupp erklärte, dass sexualisierte Gewalt gegen weibliche Personen schon viel früher beginne, nämlich in der Kindheit. Jedes vierte Mädchen in Deutschland ist von sexualisierter Gewalt betroffen. Weiterhin informierte sie, dass allein im Jahr 2015 bei Wildwasser Wiesbaden 448 Meldungen eingingen zu betroffenen Mädchen, Jungen oder Frauen. Das Ausmaß der sexualisierten Gewalt sei unvorstellbar groß, die Auswirkung für die Betroffenen nicht selten ein Leben lang belastend.
Genau hiergegen will One Billion Rising ein Zeichen setzen. „Durch den gemeinsamen Tanz soll friedlich demonstriert werden. Der Tanz symbolisiert trotz des Appells, dass Gewalt aufhören muss, auch die Lebensfreude, Ausdrucksstärke und den gemeinschaftlichen Zusammenhalt. 2015 haben ca. 70 Personen an One Billion Rising teilgenommen, dieses Jahr ca. 200 Personen und nächstes Jahr sollen es noch mehr werden“, freut sich Anika Nagel, Mitarbeiterin von Wildwasser Wiesbaden, die gemeinsam mit dem kommunalen Frauenreferat der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e.V. sowie weiteren engagierten Frauen aus anderen Einrichtungen die Aktion organisierte.
Ein besonderes Highlight der diesjährigen One Billion Rising Veranstaltung war das Abschlussritual. Frauen und Mädchen durchbrachen eine 16 Meter lange Kette an mehreren Stellen, symbolisch wurde damit der Liedinhalt „Break the Chain“ in Wiesbaden umgesetzt.
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Fotos Wildwasser e.V.