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Verdächtig gut vernetzt: Wenn im Frühjahr die Crème de la crème der Krimi-Branche und ein begeistertes Filmpublikum zusammen in Wiesbaden ermitteln, wird rasch klar, worin das Erfolgsgeheimnis dieses Festivals besteht im passionierten Interesse an den Inhalten, so die Wiesbadener Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. „Undenkbar, hier lediglich ein Wettbewerbsprogramm nach Aktenzeichen 08/15 abzuspulen“, ergänzt sie mit dem Blick auf das Programm. Jeder der zehn nominierten und der außer Konkurrenz gezeigten Filme wird hier individuell in Szene gesetzt, begleitet von sachkundig moderierten Gesprächen mit Schauspielern, Regisseuren, Autoren. Scholz ist stolz auf das jährlich wachsende Festival: „Die besondere Atmosphäre in der Wiesbadener FilmBühne Caligari hinterlässt erkennbaren Eindruck. Dass Stars und hochrangige Vertreter aus Produktion und Sendern hier wie zu einem Familientreffen erscheinen, wirkt mittlerweile geradezu selbstverständlich.“
Für März haben sich unter anderem angesagt: Heino Ferch, Anja Kling, Ulrike Krumbiegel und Ronald Zehrfeld.
Die zehn nominierten Filme zeigen: Der deutsche Fernsehkrimi, wie wir ihn kannten und liebten ist im Umbruch. Ältere Zuschauer schätzen nach wie vor den festen Sendeplatz, die Abendfüller-Länge von 90 Minuten, den Kommissar oder die Kommissarin alter Schule und das vertraute Aufklärungs-Schema in festen Bahnen. Jüngere Zuschauer wenden sich vom fixen Fernsehprogramm ab, nicht aber unbedingt vom TV-Krimi. Nur sehen diese Filme deutlich anders aus: härter, komplexer, schneller erzählt, nach dem Vorbild internationaler TV-Serien, die von den USA und Skandinavien ein neues Koordinatensystem und andere Dramaturgien in die Welt tragen. Die deutsche Fernsehlandschaft hat sich lange schwergetan, auf diese Entwicklung zu reagieren. Doch inzwischen hat sie die Zeichen der Zeit erkannt. Diese Veränderung lässt sich auch an einigen Wettbewerbsbeiträgen des Krimi-Jahrgangs 2012/13 ablesen. In Filmgesprächen und im Rahmenprogramm geben die Profis ihre Einschätzungen ab.
Hier ein Überblick zu den einzelnen Veranstaltungen:
Einmal mehr bildet die Jury für den Deutschen FernsehKrimi-Preis ein denkbar breites Spektrum an professionellen Welten und Perspektiven ab. Nach dem besten deutschen Fernsehkrimi 2013 fahnden:
Zur Einstimmung auf die Festivaltage gibt es am 2. März die Wiesbadener Premiere von zwei 45-Minütern aus der innovativen Mini-Serie Verbrechen, die ab April im ZDF ausgestrahlt wird. Sie basiert auf dem gleichnamigen Buch des Strafverteidigers Ferdinand von Schirach, dessen echte Fälle aufgreifender Erzählband bei seinem Erscheinen für Furore gesorgt hatte. Am Vortag, dem 1. März, liest Jurymitglied Andrea Maria Schenkel und aktuelle Wiesbadener Krimistipendiatin aus ihrem neuesten Roman Finsterau.
Alle Jahre zieht es die Branche und ein zahlreiches Fanpublikum in die atmosphärisch reizvolle Wiesbadener FilmBühne Caligari, um herausragende Fernsehkrimis im Kino zu genießen. Über den Wettbewerb hinaus bietet ein substantielles Rahmenprogramm mit prominenten Gästen, Lesungen und weiteren Screenings Hintergründiges rund um den Kriminalfilm. Gesellschaftlicher Höhepunkt des Festivals ist die große Gala mit der Verleihung des Deutschen FernsehKrimi-Preises. Diese Auszeichnung hat die berauschende Form von 1.000 Litern feinsten Wiesbadener Weins, hinzukommen der Publikumspreis sowie zwei Sonderpreise für herausragende Einzelleistungen. Die Gewinner kürt eine hochkarätige Jury aus Film- und Fernsehstars, profilierten Branchenvertretern und einer LKA-Expertin.
Foto: Logo des Festival