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Endlose Weiten aus Schnee und Eis bei extremer Kälte – die Antarktis zählt zu den faszinierendsten Orten der Welt. Sie ist noch nahezu unberührt und gleichzeitig bestimmt sie maßgeblich unser Klima. Wissenschaftler forschen hier das ganze Jahr über. Für die meisten Menschen ist diese Region jedoch unerreichbar. Wie fühlt es sich an, in der Antarktis zu leben und zu arbeiten? Um das herauszufinden, muss man nicht weit reisen.
In einer interaktiven Ausstellung bringt das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) jetzt den antarktischen Alltag nach Deutschland. Die Wanderausstellung „Science on the Road“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2016*17 – Meere und Ozeane – gefördert.
Im Zentrum des Polarcamps steht die sogenannte Kabause – eine mobile Unterkunft, die Forschern auf Polarexpeditionen Schutz bietet. Bis zu sechs Personen teilen sich dann wenige Quadratmeter. Der Nachbau einer Kabause wird zum begehbaren Ausstellungsraum und zeigt eindrücklich, wie Wissenschaftler in der Antarktis teilweise mehrere Wochen lang auf engstem Raum leben.
Auf die Besucher des Polarcamps warten aber noch viele weitere Erlebnisse. Eine Virtual-Reality-Brille etwa zeigt im Kontrast zur engen Unterkunft ein einzigartiges 3-D-Panorama der Antarktis. Allein dieser Blick ins Eis lässt die Kälte erahnen. Die Besucher des Polarcamps können ausprobieren, wie sich Kleidung anfühlt, die bei extremen Minusgraden noch warmhält. An einer Fotostation lassen sich – eingepackt in Polarkleidung – Selfies und Grüße aus dem Camp verschicken.
Neben den extremen Lebensbedingungen steht die Polarforschung im Zentrum der Ausstellung. In der West-Antarktis verliert das Inlandeis an Masse. Weltweit beobachten Forscher außerdem Veränderungen der Meereisdecken im Südpolarmeer und in der Arktis. Wie wirken sich solche Veränderungen auf das globale Klimasystem aus? Was können Forscher im Eis der Antarktis über das Klima vergangener Zeiten „lesen“? Und was macht das Ökosystem im Südpolarmeer so einzigartig? Forschungszelte, Observatorien und eine begehbare Karte der Antarktis liefern Antworten auf diese Fragen und zeigen, warum Wissenschaft in den Polarregionen so spannend und wichtig ist.
Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts sind am Samstag, 29. Juli, anwesend, die über ihre Arbeit berichten und Fragen beantworten. Zwei Mal pro Tag gibt es bei einem Live-Gespräch in die Antarktis außerdem die Möglichkeit, mit Überwinterern an der Neumayer-Station III zu sprechen.
Insgesamt dreizehn Wochen lang reist das Camp quer durch Deutschland und macht Station in zwölf Städten.
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Was: Interaktive Polaraustellung „Science on the Road“
Wann: Samstag, 29. Juli, 11:00 bis 18:00 Uhr
Wo: Schlossplatz, Wiesbaden
Eintritt: frei
Weitere Informationen gibt es unter www.awi.de/im-fokus/wissenschaftsjahr/science-on-the-road
Foto: Stefan Christmann