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Der schwere Wohnungsbrand in der Nacht von Freitag auf Samstag im Wiesbadener Westend hat die Feuerwehr auch noch im Laufe des Samstags intensiv beschäftigt. Wie berichtet, war um etwa 2:20 Uhr in einer Erdgeschosswohnung im Eckhaus Bülowstraße/Zietenring ein Brand ausgebrochen.
In der Folge mussten von der Feuerwehr insgesamt sieben Personen über den Treppenraum oder mit Hilfe der Drehleiter aus dem verrauchten Gebäude gerettet werden. Zwei Personen aus darüberliegende Wohnungen kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Sie hatten Rauchgase eingeatmet.
Aufgrund der hohen Brandlast in der Wohnung, gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit. Erst mit Unterstützung eines Teleskopradladers gelang es, soviel Brandgut aus der Wohnung abzutragen, dass wirksame Löschmaßnahmen eingeleitet werden konnten.
Bis in den späten Vormittag waren die Einsatzkräfte anschließend damit beschäftigt Nachlöscharbeiten durchzuführen und das restliche Brandgut manuell aus der Wohnung zu schaffen.
Durch die lange Brandeinwirkung kam es auch zu einem Durchbrand der Holzdecke zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss. Die Tragfähigkeit der Decke war dadurch nicht mehr überall gegeben. Glutnester in der Zwischendecke konnten deshalb ungesichert nicht erreicht werden.
Mitglieder der nachalarmierten Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Wiesbaden installierten deshalb aufwändige Seilsicherungen, mit denen Einsatzkräfte gesichert die notwendigen Nachlöscharbeiten durchführen konnten. Zur Beurteilung der Statik des Gebäudes wurden außerdem schon in der Nacht Baufachberater des Technischen Hilfswerks aus Wiesbaden und Frankfurt hinzugezogen, die den Einsatzleiter beratend zur Seite standen.
Das Technische Hilfswerk übernahm im Tagesverlauf auch notwendige Absicherungsmaßnahmen am Gebäude.
Das betroffene Mehrfamilienhaus ist bis auf weiteres nicht mehr nutzbar. Bewohner, die nicht bei Verwandten unterkommen konnten, wurden mit Unterstützung der Seelsorge in Notfällen eine Unterkunft organisiert. Bewohner des Nachbargebäudes im Zietenring, die ihr Haus in der Nacht sicherheitshalber verlassen mussten, konnten zwischenzeitlich in ihre Wohnungen zurückkehren.
Neben den bereits erwähnten Kräften waren im Tagesverlauf weitere Freiwillige Feuerwehren aus Wiesbaden an der Einsatzstelle, unter anderem die Freiwilligen Wehren Breckenheim und Kastel sowie die Informations- und Kommunikationsgruppe und die Logistikgruppe. Aufgrund der hohen Anzahl benötigter Atemschutzgeräte stellte außerdem der Main-Taunus-Kreis einen Gerätewagen mit Atemschutzgeräten bereit.
Insgesamt waren von Seiten der Feuerwehr deutlich mehr als 100 Kräfte in die Einsatzmaßnahmen eingebunden. Auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende sowie der Leiter der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, Andreas Kleber, machten sich am Vormittag ein Bild der Lage vor Ort. Aktuell laufen die letzten Arbeiten, der Zietenring war seit der Nacht gesperrt. Am Abend wird die Straße wieder für den Verkehr geöffnet.
Derzeit laufen noch Eigentumssicherungsmaßnahmen, schließend wird die Wohnung versiegelt.
Der Sachschaden wurde laut der Polizeisprecherin auf mindestens 400.000 Euro geschätzt. Die Kripo Wiesbaden hat die Ermittlungen zu der Brandursache aufgenommen.
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Fotos: Feuerwehr Wiesbaden