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Im Vorfeld der Podiumsdiskussion mit Unternehmensvertretern, Elternvertretern sowie der Wiesbadener Ausbildungsmarktakteure ging Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel als Schirmherr der Veranstaltung auf die sich durch die neuen Medien stetig wandelnde Arbeitswelt ein: „Die Berufsbilder haben sich durch neue Technologien, die zunehmende Vernetzung sowie die ansteigende Informationsflut in den vergangenen Jahren stark verändert.“ Dadurch seien ganz neue Ausbildungsberufe entstanden.
Ebenso gelte es, sich einmal abseits der gängigen Berufsbilder zu informieren. „Insbesondere im gewerblichen Bereich gibt es ausgezeichnete Ausbildungsberufe mit sehr guten Aufstiegschancen und Entwicklungsmöglichkeiten in einem internationalen Umfeld."
Das wurde von Marion Beckschebe, Vertreterin der Agentur für Arbeit, unterstrichen. Auch sie lenkte den Blick von den gängigen Ausbildungsberufen, wie zum Beispiel Bürokauffrau/-mann, auf weniger bekannte Berufe. „Orthopädiemechaniker und Hörgeräteakustiker sind Ausbildungsberufe, die in der Landeshauptstadt erlernt werden können und die aufgrund des demografischen Wandels in der Zukunft immer stärker nachgefragt werden.“ Und sie ergänzt: „Die Ausbildungsplatzsituation in Wiesbaden ist sehr gut. 2528 freien Ausbildungsplätzen im Jahr 2011 stehen 2140 Bewerber gegenüber.“
In der Podiumsdiskussion, an der Dr. Jürgen Richter von der AWO, Jennifer Gawrisch von der Asklepios Paulinen Klinik, Claus-Peter Blum von InfraServ, Rainer Volland von der Kreis-handwerkerschaft, die Filmproduzentin und Social Media Managerin Manuela Schrecke sowie Klaus Steinbeck, Ausbildungsleiter der Stadt Wiesbaden, teilnahmen, ging es unter anderem um die sorgfältige Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen.
„Ein Muss sind die letzten zwei Schulzeugnisse sowie ein fehlerfreies Anschreiben und ein lückenloser Lebenslauf, beides unterschrieben“, so Rainer Volland von der Kreishandwerkerschaft. Ein absolutes „No go“ sei aber zum Beispiel ein Rechtschreibfehler in der Firmenanschrift oder gar die Verwechslung des Namens.
Ehrenamtliches Engagement, wie zum Beispiel in der freiwilligen Feuerwehr, mache sich gut. Darauf könne man im Lebenslauf hinweisen, ebenso auf absolvierte Praktika. „Ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung stellt für eine Bewerbung bei der AWO einen Pluspunkt dar und unterstreicht das gesellschaftliche Engagement“, ergänzt Dr. Jürgen Richter von der AWO. Wichtig sei auch die rechtzeitige Bewerbung. Deren Fristen variieren je nach Ausbildungsberuf und Arbeitgeber. Generell gelte: Je größer ein Traumberuf gefragt sei, desto früher – am besten bereits ein Jahr vor dem Schulabschluss – müsse man sich auch bewerben.
In der Vergangenheit sei es immer wieder vorgekommen, dass Eltern anstelle der Jugendlichen bei ihnen anriefen, um sich nach einem Ausbildungsplatz zu erkundigen, so Jennifer Gawrisch von der Asklepios Paulinen Klinik: „So etwas geht gar nicht“, betont sie. „Eltern sollten stattdessen solidarisch an der Seite der Jugendlichen stehen, aber den Jugendlichen selbst den Weg gehen lassen, auch wenn die dann gemachten Erfahrungen manchmal wehtun.“
Im Anschluss an die Diskussion konnten sich die Eltern gemeinsam mit den Jugendlichen an den Infoständen ausführlich über die verschiedenen Unterstützungsangebote informieren. Mit dabei war zum Beispiel neben den bereits genannten und bewährten Ausbildungsplatzakteuren auch der Verein „Integreater“ (www.integreater.de). Die ehrenamtlich tätigen Mitglieder haben alle einen Migrationshintergrund und helfen interessierten Jugendlichen und deren Eltern bei der Suche nach ihrem Traumberuf.
Ebenso mit einem Stand vertreten waren Vertreter der Koordinationsstelle „Mehr Männer in Kitas“, die über den Beruf des Erziehers informierten.
Weitere Infos erhalten Jugendliche und Eltern im Jobnavi in der Rathauspassage, Neugasse 15 – 19, Telefon 0611 / 31 57 30, Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag, 14:00 bis 17:00 Uhr und nach Vereinbarung sowie im Internet unter www.wiesbaden.de/jobnavi.
Foto: Sabine Kobler