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Der Wille, ein eigenes Unternehmen zu gründen, ist in Hessen und besonders in der Region Wiesbaden ungebrochen – das zeigt der IHK-Gründerreport Hessen, den die Industrie- und Handelskammern nun erstmals herausgegeben haben. In die Bilanz sind Zahlen und Erfahrungen des statistischen Landesamtes und aller zehn hessischen IHKs eingeflossen. Demnach entwickelte sich das Gründungsgeschehen in Hessen in den vergangenen beiden Jahren positiv – der Saldo von Gewerbean- und abmeldungen, der 2007 und 2008 rückläufig war, ist wieder größer geworden und erreichte im Jahr 2010 einen Stand von 11.502 Unternehmen. Der Report zeigt auch, dass sich im Ballungsraum Rhein-Main proportional gesehen mehr Menschen eine Unternehmensgründung zutrauen als im ländlichen Raum.
„Die hessischen Zahlen bilden auch die Nachfrage in unserer Region ab“, sagt Dr. Friedemann Götting-Biwer, Leiter des Bereichs Recht / Innovation / Starthilfe bei der IHK Wiesbaden. So ist das Interesse an Existenzgründungen nahezu konstant geblieben, obwohl bei besserer Konjunktur normalerweise weniger Gründungswillige den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Offenbar wird besonders der Bereich Betreuung und Pflege für immer mehr Unternehmensgründer interessant, so eine weitere Erfahrung der IHK Wiesbaden aus ihren Beratungsgesprächen. Außerdem seien die Anfragen nach Finanzierungsalternativen und -möglichkeiten gestiegen, ebenso nach den neuen Regelungen zum Gründungszuschuss. Allerdings habe sich die Qualität der den IHKs vorgelegten Geschäftskonzepte im vergangenen Jahr verschlechtert. Auch 2010 bildeten arbeitslose Gründer wieder die größte Gruppe unter den Gründungsinteressierten.
Die hessischen IHKs unterstützen Gründungen mit einer Vielzahl von Angeboten. In Einstiegsgesprächen vermitteln IHK-Experten grundlegende Kenntnisse zur Selbständigkeit. In der Gründerberatung erörtern Existenzgründer ihr Geschäftskonzept und klären individuelle Fragen. Im Jahr 2010 haben die IHKs in Hessen mehr als 23.000 Einstiegsgespräche geführt, davon liefen gut 4.500 bei der IHK Wiesbaden. Bei den kostenlosen Gründersprechtagen, die die IHKs gemeinsam mit der KfW-Bank, dem RKW, den Landesförderbanken und anderen regelmäßig anbieten, ließen sich hessenweit 1.565 Interessierte beraten.
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