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Auf den ersten Blick ist es nun zu erkennen: die Villa Schnitzler, Sitz des Fachbereichs Gesellschaft für Kultur und Kreativität mit den Unterrichtsräumen für die Mal- und Zeichenkurse der Volkshochschule Wiesbaden (vhs), ist für alle Besucher barrierefrei zugänglich. Die Freude über den 125. Zertifizierungsaufkleber „Wir machen mit!“ des Sozialdezernates ist bei allen Beteiligten groß.
„Vor allem Menschen mit Behinderungen müssen über die Gegebenheiten vor Ort informiert sein. Daher sind auf unserer Website www.wiesbaden-barrierefrei.de die wesentlichen Informationen abrufbar. Direkt an den Gebäuden geben die Aufkleber dann eine weitere Orientierung“, so Sozialdezernent Axel Imholz.
Mithilfe weißer Piktogramme auf dunkelblauem Grund sind gleich am Eingang zu dem gründerzeitlichen Gebäude die wichtigsten Kriterien dargestellt. Der Außenaufzug ist ebenso aufgeführt wie das rollstuhlgerechte WC im ersten Obergeschoss. Auch die in den vergangenen Wochen angebrachte Beschilderung ist für Menschen mit Seheinschränkungen geeignet.
Seit 1973 beheimatet die Villa Schnitzler, eine Schenkung des gleichnamigen Ehepaares, die Fachbereiche Kultur und Kreativität sowie Philosophie und Politik. Auch die „Akademie für Ältere“ ist in dem Gebäude mit der Neorenaissance-Fassade ansässig. Die angebotenen Veranstaltungen und Kurse interessieren daher häufig ein älteres Publikum. „Dieses denkmalgeschützte Gebäude ist zwar ein wunderschönes, aber kein leichtes Erbe“, betont Hartmut Boger, Direktor der vhs. „Daher sind wir besonders stolz, diese Maßnahmen realisieren zu können und unserem Motto ‚Bildung für Alle!’ treu zu bleiben.“
An der Beratung zur barrierefreien Gestaltung war neben Mitarbeitern des Amtes für Soziale Arbeit auch Joachim Mast beteiligt, Vorsitzender des Arbeitskreises der Wiesbadener Behindertenorganisationen und Interessengemeinschaften Behinderter. Er ist mit dem Ergebnis zufrieden. Die drei verwirklichten Aspekte „Hinkommen – Reinkommen – Klar kommen“ zeichnen für ihn eine gelungene Barrierefreiheit aus.
Den Zertifizierungsaufkleber nimmt die Vorsitzende der Volkshochschule, Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz, entgegen: „Wir müssen viele kleine Schritte gehen, um Inklusion zu verwirklichen. Wiesbaden ist mit solchen Projekten, die praktisch und lebensnah sind, auf einem guten Weg“.
Foto: Privat