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„Mitten aus dem Leben gerissen“, das sagt man, wenn der Tod einen Menschen ohne Vorwarnung mitnimmt. So war es wohl auch bei Gerd Grochowski, als er laut der Trauermitteilung des Wiesbadener Staatstheaters, am Montag, aufgrund starker Schmerzen im Brustbereich den Notarzt rief. Trotz intensiver Bemühungen konnten die Ärzte in einer Mainzer Klinik nichts mehr für den Sänger tun. Grochowski wäre im Februar 61 Jahre alt geworden.
In einer bewegenden Traueranzeige verabschieden sich die Freunde und Kollegen des Wiesbadener Staatstheaters von dem Künstler. Auf der Webseite heißt es: „In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von dem großen Sänger und unserem wahren Freund Gerd Grochowski…..“ Und zitiert seine letzten Worte auf der Bühne, die Rückblickend wie ein Abschied klingen.
Im Sommer 2016 gab Gerd Grochowski sein erfolgreiches Debüt bei den Bayreuther Festspielen. Er glänzte in der Rolle des Klingsor (Parsifal) und wurde von der nationalen und internationalen Presse für seine Interpretation des Charakters gewürdigt. Auch sein Auftritt im Leipziger Gewandhaus im Rahmen der Wagner-Gala wurde hochgelobt.
Mit dem Kurwenal in „Tristan und Isolde“ feierte er an der Metropolitan Oper New York, der Mailänder Scala und an der Berliner Lindenoper Erfolge.
„Mit tiefer Betroffenheit haben wir die Nachricht vom plötzlichen Tod des großartigen Bassbaritons Gerd Grochowski erhalten. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei seiner Familie, seinen Angehörigen und auch bei seinen Kolleginnen und Kollegen des Hessischen Staatstheaters“, so Oberbürgermeister Sven Gerich und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz.
„Wir schließen uns der großen Trauer, die im Theater herrscht, an. Mit seiner eindrucksvollen Darstellung des Wotan in der Premiere der „Walküre“ am Sonntag hat er die Zuschauerinnen und Zuschauer ganz besonders in seinen Bann gezogen. Wir werden ihn nicht vergessen“, betonen Oberbürgermeister und Kulturdezernentin.
Die nächste Aufführung der „Walküre“ im Wiesbadener Staatstheater wird wie geplant am 22. Januar stattfinden. Die Besetzung des Wotan steht noch nicht fest.
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Foto: Webseite Gerd Grochowski