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Astrid Wallmann, Landtagsabgeordnete, sowie Ingmar Jung, Bundestagsabgeordneter, wurde seitens des Bundesverkehrsministeriums auf Nachfrage zugesichert, dass die schwierige Bodenbeschaffenheit unter der Salzbachtalbrücke bei den Planungen für den Neubau der Brücke angemessen berücksichtigt wird.
Wallmann und Jung hatten sich bereits im Dezember 2021 mit der Frage an das Bundesverkehrsministerium gewandt, ob der Bauuntergrund ein Problem beim Neubau der Salzbachtalbrücke darstelle.
Anlass waren Medienberichte, wonach in dem von der Autobahn GmbH des Bundes in Auftrag gegebenen Gutachten zur Ermittlung der Schadensursachen an der seit Mitte 2021 gesperrten und mittlerweile gesprengten Salzbachtalbrücke unter anderem festgestellt worden sei, dass der Boden für eine Brücke dieser Größenordnung nicht geeignet gewesen sei.
Die Hessenschau/hessenschau.de hatte unter Bezugnahme auf das Gutachten berichtet, der Baugrund sei wenig tragfähig. Bereits kurz nach der Inbetriebnahme der alten Salzbachtalbrücke seien seinerzeit Setzungen festgestellt worden.
Im Laufe der Jahre habe der weiche Boden dann immer weiter nachgegeben: Die östliche Seite der Brücke sei bis zu 15 Zentimeter abgesunken, die westliche Seite dagegen nur wenige Zentimeter. Die Pfeiler hätten schief gestanden, weshalb Nord- und Südbrücke 2010 mit Vorspannungen verstärkt werden mussten.
Nach Auskunft von Oliver Luksic, dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, wurde die Bodenbeschaffenheit jetzt umfassend geprüft und bei der Planung des Brückenneubaus entsprechend berücksichtigt.
In seiner Antwort führt er aus, die vormalige Salzbachtalbrücke sei in den 1960er Jahren auf oberflächennahen Fundamenten flach gegründet worden. Ungleiche Setzungsbewegungen im Baugrund hätten in der Vergangenheit immer wieder Korrekturmaßnahmen an den Lagern am Nord- und Südüberbau durch die hessische Straßenbauverwaltung erforderlich gemacht.
Vor Planungsbeginn für die Ersatzbauwerke der Salzbachtalbrücke (Nord- und Südbrücke) seien zahlreiche sehr tiefe Erkundungsbohrungen durchgeführt und ein Gründungsgutachten erstellt worden. Aufgrund der bestätigten schwierigen Bodenverhältnisse sei durch den Baugrundgutachter im Ergebnis eine Tiefgründung für die neuen Brückenbauwerke empfohlen worden, welche als Bohrpfahlgründung umgesetzt werde.
Diese ermögliche es, die Lasten in tragfähigere, tiefe Bodenschichten bei geringen Setzungen abzutragen. Anders als bei der alten Salzbachtalbrücke sei keine oberflächennahe Flachgründung mehr vorgesehen.
Um die rechnerischen Annahmen bezüglich des tatsächlich zu erwartenden Tragverhaltens des Bodens zu überprüfen, sind laut Luksic bereits in den Jahren 2016/2017 drei Probepfähle hergestellt worden, an denen Belastungstests durchgeführt wurden.
Die Ergebnisse der Erkundungsbohrungen und der Probebelastungen seien in die Berechnungen für die Gründung der beiden neuen Brückenbauwerke eingegangen und stellten sicher, dass keine grenzwertigen Setzungen wie bei den beiden alten Brücken auftreten werden.
Für Wallmann und Jung ist die Einschätzung des Bundesverkehrsministeriums eine wichtige Voraussetzung, dass bei der Planung des Brückenneubaus aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt wird: „Die Salzbachtalbrücke hält die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener schon lange in Atem. Insbesondere nach der Sperrung für den Verkehr auf und unter der abgängigen Brücke im Sommer des vergangenen Jahres waren die Auswirkungen für Wiesbaden und die Region gravierend.“
„So war unter anderem der Wiesbadener Hauptbahnhof für mehrere Monate vom Bahnverkehr nahezu komplett abgeschnitten und die innerstädtischen Ausweichstrecken für den Autoverkehr waren stark überlastet. Alle Hoffnungen der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, der Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Bahnreisenden richten sich nun auf einen raschen und reibungslosen Neubau der Salzbachtalbrücke. Umso wichtiger ist es daher, Planungs- und Konstruktionsschwächen der Vergangenheit, die zu den Problemen am Brückenbauwerk geführt haben, nicht zu wiederholen“, schlossen die beiden.
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