ANZEIGE
Nach drei nassen Turniertagen lacht die Sonne an diesem Pfingstmontag über dem Biebricher Schlosspark und beschert Gästen, Teilnehmern und Veranstaltern einen schönen letzten Turniertag für den Großen Preis von Wiesbaden.
Auch hier treffen sich wieder die ganz großen Namen des Pferdesports aus aller Welt vor der besonderen Kulisse im Biebricher Schlosspark. Sei es der inzwischen 65-jährige Michael Whitaker oder der Vorjahressieger Marc Houtzager, seien es Deutsche Größen wie Michael Jung, David Will oder Richard Vogel oder die hessischen Kräfte wie Nicola Pohl und Jörg Oppermann: Sie alle sind in die Landeshauptstadt gekommen um im Großen Preis von Wiesbaden anzutreten.
Wer hier ins Stechen einziehen will, muss zunächst den 580 Meter langen Vier-Sterne-Parcours mit Hindernissen von 1,50 bis 1,60 Meter fehlerfrei in höchstens 85 Sekunden überwinden. Wer das schafft, muss im Stechen den 360 Meter langen anspruchsvollen Parcours bezwingen und hat dafür gerade mal 59 Sekunden Zeit. Die 12 Besten Paare teilen das Preisgeld von über 105.000 Euro.
Der gebürtige Wiesbadener und Wahlbelgier Daniel Deusser verpasste den Einzug ins Stechen ganz knapp, weil sein Pferd am Wassergraben auf die weiße Linie trat uns somit vier Fehler sammelte.
Der Publikumsliebling David Will absolvierte einen souveränen Ritt, bis er am Gatter-Sprung beinahe den Halt verlor und sich nur knapp vor einem Sturz retten konnte. Er musste eine Volte reiten um sich zu fangen, die jedoch als Verweigerung gezählt und mit vier Fehlern bestraft wurde. Das Manöver hatte zusätzlich viel Zeit gekostet, sodass weitere Fehler wegen Zeitüberschreitung hinzukamen.
Auch sein Geschäftspartner und Freund Richard Vogel hatte Pech, als er nach einem stabilen und zügigen Ritt am vorletzten Hinderniss eine Stange riss und somit ebenfalls am Stechen vorbeisprang.
Nur fünf Paare schafften es fehlerfrei durch den schwierigen Parcours, darunter drei Damen. Antonia Pettersson Häggström legt auf Zara de Laubry Z vor und kommt mit 4 Fehlern und 57,97 Sekunden ins Ziel. Den beiden wurde ein Hindernis zum Verhängnis, das schon in der Hauptrunde häufig zu Fehlern geführt hatte.
Ihr folgt der Belgier Koen Vereecke mit Kasanova de la Pomme. Die beiden geben Gas, reiten eine stramme Linie mit engen Wendungen, können der Schwedin so über drei Sekunden abnehmen und kommen mit 54,56 Sekunden fehlerfrei ins Ziel. Am Ende der Sieg für den Belgier.
Anna Maria Kuhlmann, die schon am Vortag ins Stechen einziehen konnte, war mit Pegasus die nächste Anwärterin um den Sieg. Durch die lange Galoppade ihres Schimmels hatte sie die Aufgabe, das Pferd lange zusammenzuhalten, um pünktlich am Absprung zu sein. Durch punktgenaue Hilfegebung, gelang es ihr, ihr Pferd zum richtigen Zeitpunkt zu motivieren und konnte ihrem Vorreiter in der ersten Hälfte des Parcours sogar noch Zeit abnehmen. Sie entschied sich jedoch für den längeren und sichereren Weg und erreichte das Ziel fehlerfrei in 57,53 Sekunden. Am Ende zahlte es sich aus und bescherte dem Paar den zweiten Platz.
Die dritte Dame im Bunde, die 28-jährige Nicola Pohl aus Hessen, zeigte eine zügige Runde. Mit ihrem Pferd Catz de Sulpice erreichte sie mit 50, 75 Sekunden die Bestzeit des Stechens, warf aber leider eine Stange ab und landete so auf Platz 3.
Der letzte Starter, der Vereecke den Sieg noch streitig machen wollte, war Yuri Mansur aus Brasilien. Sein Pferd Vitiki hatte sich vor sechs Jahren in Aachen schwer verletzt und wieder zurückgekämpft. Bleibende Schäden waren nicht zu bemerken. Mit erfahrener Routine und schneller Frequenz sah es zwischenzeitlich so aus, als sähe man dem Siegerpaar zu. Doch auch hier fiel eine Stange, was den beiden mit 51,70 Sekunden schließlich den vierten Platz einbrachte.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
LONGINES Grand Prix – Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden
1. Koen Vereecke (BEL), Kasanova de la Pomme, 0 Fehler 54.56 sec
2. Anna Maria Kuhlmann (GER), Pegasus Deau Re Mi, 0 Fehler 57.53 sec
3. Nicola Pohl (GER), Catz de Sulpice, 4 Fehler 50.75 sec
Fotos: Joshua Ziß