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Für Bauarbeiter und Gärtner in Wiesbaden gibt es kein Hitzefrei. Dabei haben sie ziemlich „heiße" Jobs. „Wer in praller Sonne Open-Air-Arbeit macht, der lebt gefährlich. Schwer schuften und schwitzen – wer dann zu wenig trinkt, riskiert eine Menge: Kopfschmerzen, Konzentrationsverlust, Benommenheit, Übelkeit ...“, sagt Karl-Heinz Michel. Gerade bei harter körperlicher Arbeit könne Wassermangel schnell zum Hitzschlag führen, so der Vorsitzende des Bezirksverbandes Wiesbaden-Limburg der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).
Das regelmäßige Durstlöschen ist eins der wichtigsten Aktivitäten für alle, die unter freiem Himmel arbeiten. „Reichlich Flüssigkeit ist ein Muss. Ideal sind Wasser oder Tee. Mindestens drei bis fünf Liter werden bei schwerer Arbeit in der Hitze gebraucht“, so Karl-Heinz Michel. Ebenso seien regelmäßige Pausen im Schatten wichtig. Der IG BAU-Bezirksvorsitzende appelliert an die Bauunternehmer und die Chefs von Garten- und Landschaftsbaubetrieben, bei ihren Beschäftigten für ein gutes „Sommer-Care-Paket“ zu sorgen.
Enorm wichtig ist, so die IG BAU, der Sonnenschutz. Neben einer Sonnencreme sollten Bauarbeiter und Gärtner auch auf eine Sonnenbrille mit UV-Schutz achten. Ebenso auf eine vernünftige Kopfbedeckung und Kleidung. „Möglichst viel vom Körper sollte bedeckt sein“, rät Michel. Wer draußen arbeite, lebe mit dem „Berufsrisiko Hautkrebs“. Gerade deshalb müsse jeder strikt darauf achten, sich möglichst optimal zu schützen.
„Jede Minute Sonne auf der Haut zählt. Es ist eine Art Countdown: Wenn die Diagnose Hautkrebs erst einmal da ist, dann ist es zu spät“, so der Gewerkschafter. Der IG BAU-Bezirksvorsitzende warnt insbesondere auch jüngere Bauarbeiter und Gärtner davor, die Gefahr auf die leichte Schulter zu nehmen. „Das Problem wird größer, nicht kleiner“, so Michel. Erstmals sei Hautkrebs jetzt auch als Berufskrankheit anerkannt.
Um die „Sonnengefahr“ besser einschätzen zu können, verteilt die IG BAU Wiesbaden-Limburg an ihre Mitglieder eine UV-Card. Sie verfärbt sich – je nach Sonneneinstrahlung. „Es ist eine Art ‚Sonno-Meter’. Die UV-Card schlägt Alarm, wenn man sich neu eincremen muss. Sie ist das ‚sonnige Gewissen’ für alle, die bei der Hitze draußen arbeiten müssen“, so Michel.