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Der 15. Bericht über die Eigenbetriebe und Mehrheitsbeteiligungen der Landeshauptstadt Wiesbaden für das Jahr 2010 wurde am Dienstag, 20. Dezember, vom Magistrat verabschiedet und soll im Februar 2012 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. „Der Beteiligungsbericht stellt die wesentlichen wirtschaftlichen Betätigungen der Stadt dar, die neben der Stadtverwaltung in Wiesbaden wichtige Anteile der Freizeit- und Serviceangebote erbringen“, erläuterte Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller bei der Vorstellung des Berichtes am Mittwoch, 21. Dezember, im Rathaus.
In dem Bericht werden die Unternehmen dargestellt, an denen die Stadt mit mindestens 20 Prozent direkt beteiligt ist sowie mittelbare Beteiligungen von besonderer Wichtigkeit und Bedeutung. Die Betätigungsfelder der städtischen Beteiligungen reichen von den Bereichen Ver- und Entsorgung über Gesundheit, Verkehr, Tourismus, Messe- und Kongresswesen, Bäder- und Freizeiteinrichtungen bis zu Stadtentwicklung und Wohnungsbau. „Der Beteiligungsbericht ist eine wichtige Informationsquelle und dient der Offenheit und Transparenz, der vorliegende Bericht hat eine noch bessere Gliederung, einen zusätzlichen allgemeinen Teil für den schnellen Überblick und eine neue graphische Übersicht über die unterschiedlichen Beteiligungen“, erläuterte der Oberbürgermeister. Die meisten Geschäftsführer haben der Veröffentlichung ihrer Bezüge zugestimmt. In künftigen Geschäftsführerverträgen verpflichten sich die Unternehmensspitzen zur Offenlegung.
Neben allgemeinen Informationen gibt der Bericht auch Auskunft über Aufgaben der Gesellschaften, finanzielle Rahmendaten, Geschäftsverläufe und Leistungsdaten, außerdem liefert er einen Ausblick über zukünftige Entwicklungen. „Die städtischen Gesellschaften haben sich im Jahr 2010 trotz der Finanzkrise gut behaupten können. So konnten die Früchte aus früheren Investitionen geerntet werden wie beispielsweise die Dividende aus der Thüga-Investition und dem Kauf der Wohnbau Mainz Anteile, das spiegelt sich im Zahlenmaterial der WVV Holding - 31 Millionen Ergebnis gegenüber 8,8 Millionen im Vorjahr - und der GWW wider“, so Dr. Müller.
Die Anzahl der Beteiligungen zum 31. Dezember 2010 stieg gegenüber 2009 (107) auf 113. Die Neugründung der Bürgersolar GmbH, die Beteiligung der MBA GmbH an der ESWE Bio Energie GmbH (Gesellschaft für den ESWE-Neubau des Biomasse-Heizkraftwerkes), die Beteiligung der ESWE Versorgung an der Offshore Wind für Hessen GmbH sowie die Beteiligung der ESWE Versorgung an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH mit 2,3 Prozent sind die wesentlichen Veränderungen im Beteiligungsportfolio. „Die Ausrichtung der Energieversorgung der Stadt wird im Bereich der Erneuerbaren Energien nicht zuletzt mit dem Anteilskauf an der atomfreien Thüga ausgebaut: die Beteiligung der ESWE an der Thüga Erneuerbaren Energie Gesellschaft, die Investition in ein Biomasseheizkraftwerk sowie die Gründung der Bürgersolar Gesellschaft zeigen unsere künftige Richtung auf“, erläuterte Dr. Müller.
Die WVV Wiesbaden Holding GmbH kaufte Ende 2010 mit Wirkung zum März 2011 die Alten Kliniken, die Mauritiusgalerie und den Marktkeller, damit bündelt sie alle Gewerbeimmobilien in der Holding und verbessert die Struktur des Immobilienbereiches. Der Kauf der Immobilienbestände von der Wohnbau Mainz GmbH (rund 2.825 Wohneinheiten durch die GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH) trägt zum positiven Jahresergebnis der GWW bei (rund 3,6 Millionen Euro). Der Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrages zwischen der ESWE Versorgung und der WVV Wiesbaden Holding führt zur Ergebnisverbesserung durch Steueroptimierung. Ferner wurde in 2010 ein städtisches Projekt aufgesetzt, initiiert in der WVV Wiesbaden Holding, mit dem Ziel die ÖPNV Linienkonzessionen auch in 2017 wieder zu erlangen. Dies setzt die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der städtischen Busbetriebe voraus.
Das Ergebnis des HSK-Konzerns wird insbesondere durch die Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken geprägt, die ein verlustreiches Jahr 2010 (-7,9 Millionen Euro) hinter sich haben.