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Die Landfrauen des Bezirkes Wiesbaden/Main-Taunus/Rheingau hatten sich Mitte März zu einer 5-tägigen Bildungsreise nach Paris aufgemacht. Mehr als 70 Personen waren dem Reiseangebot gefolgt, das die stellvertretende Bezirksvorsitzende Inge Schaab gemeinsam mit der Firma Sippel ausgearbeitet hatte.
Auf zwei Reisebusse verteilt startete die Gruppe via Saarbrücken in Richtung Frankreich. Als erstes Zwischenziel wurde die Champagner-Stadt Reims angesteuert. Dort hatte man Gelegenheit, die großartige gotische Kathedrale Notre-Dame zu besichtigen, mit deren Bau 1211 begonnen worden war. Hier wurden vom Mittelalter bis 1825 alle Monarchen Frankreichs gekrönt. Die Kathedrale ist u.a. bekannt für ihre formvollendete architektonische Ausgewogenheit, die große Fensterrosette aus dem 13.Jahrhundert und die Figur des „lächelnden Engels“, die sich über dem linken Portal befindet.
Anschließend ging es weiter Richtung Westen und am frühen Abend erreichte man dann die französische Hauptstadt Paris. Quartier bezogen wurde im Hotel Manhattan im direkt an Paris angrenzenden Distrikt St. Ouen. Von hier aus hatte man eine ideale Ausgangslage für die vielfältig geplanten Ausflüge und Unternehmungen. Das Panorama-Restaurant im 8. Stock des Hotels lud zum gemeinsamen Essen als Abschluss des ersten Abends ein.
Am nächsten Tag stießen zwei Reiseleiter zu der Landfrauengruppe und begleiteten diese während des Aufenthalts in Paris und Umgebung. Man startete zunächst mit dem Bus zu einer großen Stadtrundfahrt, bei der es immer wieder Gelegenheit zum Ausstieg und Besichtigungen gab.
Von Norden her kommend fuhr man über die „Périférique“ – die Pariser Stadtautobahn- zum Triumphbogen und dem Sternenplatz mit den 12 auf ihn zulaufenden Avenuen. Den Grundstein hierfür hatte Napoleon 1806 gelegt. Von dort aus ging es auf die Prachtstraße Champs Élysées. Von den Reiseführern erfuhr man viel über die wandelbare Geschichte der circa 2000 Jahre alten Stadt. Am Palais de Chaillot schließlich hatte man den ersten Ausstieg mit herrlichem Blick auf das Pariser Wahrzeichen, den „Eiffelturm“.
Über die Invalidenanlagen mit dem Invalidendom und seiner schönen goldenen Kuppel erreichte man schließlich die Kathedrale Notre-Dame und konnte diese besichtigen. Die Grundsteinlegung für dieses Pariser Wahrzeichen erfolgte 1163. Neben einer beeindruckenden Architektur war Notre-Dame auch Zeuge großer Ereignisse der französischen Geschichte. So wurde hier unter anderem Napoleon im Jahre 1804 gekrönt. Zur Mittagspause erfolgte der Ausstieg an der Opera. Von hier aus hatte man Gelegenheit, das berühmte Pariser Kaufhaus „Lafayette“ mit seiner imposanten Architektur und dem vielseitigen Einkaufsangebot anzuschauen. Nach der Mittagspause ging es weiter zum Künstlerviertel „Montmartre“. Zwischendrin bestaunte man die berühmte Fassade des „Moulin Rouge“ und weitere Unterhaltungstheater. Vom Montmartre aus erfolgte wahlweise mit der Seilbahn oder über zahlreiche Treppenstufen der Aufstieg zu „Sacre-Coeur“. Die schöne Basilika, die zwischen 1875-1914 auf dem „Berg der Märtyrer (Montmartre) errichtet wurde, wurde 1919 dem Herzen Jesu geweiht.
Nach diesem ereignisreichen Tag, an dem die Landfrauen viel von Paris, seiner Geschichte und seinen Bauwerken erfahren hatte, kehrte man zum gemeinsamen Abendessen mit Musik auf dem Montmartre ein und ließ den Tag ausklingen.
Am dritten Reisetag stand das Schloss Versailles auf dem Programm. Bereits beim Frühstück stellten die Landfrauen fest, dass auch in der „Schönwetterstadt“ Paris tatsächlich der Winter Einzug gehalten hatte und alles voller Schnee war. So stieg man bei Schneegestöber in Versailles aus dem Bus und war froh, im Schloss oder den umliegenden Lokalen Zuflucht zu finden. Durch das winterliche Wetter waren zwar die Gärten von Versailles gesperrt, dies konnte aber die Stimmung der Landfrauen nicht trüben, die bei einer Führung über das prunkvolle Innere des Schlosses und seine Schätze staunten. Man erfuhr, dass Ludwig der XIV. im Jahr 1668 den Bau des heutigen Schlosses begonnen hatte, das aus einer Reihe von Erweiterungen des Jagdschlosses Louis des XIII. entstanden ist. Ludwig der XIV. wollte nicht mehr im bis dahin bewohnten Louvre wohnen, da seine Familie bereits mehrfach während der Revolution aus diesem fliehen musste. Lieber wollte er aus diesem Grunde außerhalb der Stadt eine Wohnstätte beziehen. Berühmt sind der Spiegelsaal, der aus der ehemaligen Terrasse des Nord-Südflügels entstand, sowie die prunkvollen Schlafgemächer des Königspaares.
Am Nachmittag stand die Besichtigung eines landwirtschaftlichen Bio-Betriebes in La Celle Les Bordes auf dem Programm. Trotz eisiger Kälte konnte man einen Eindruck von dem Bauernhof mit seiner Ziegenaufzucht bekommen. Die Bäuerin Claudine ließ dann eine Kostprobe von selbstgebackenem leckerem Brot und cremigem Ziegenkäse herumgehen, was den Landfrauen köstlich schmeckte.
Nach der Betriebsbesichtigung konnte man sich bei Glühwein und leckerem Essen in der nahe gele-genen Auberge de l’Artoire aufwärmen und den ereignisreichen Tag ausklingen lassen. Über schneebedeckte Straßen wurden die Landfrauen von den versierten Busfahrern sicher in ihr Hotel zurückgebracht. Am Straßenrand konnte man vielfach die Gelassenheit der Franzosen im Umgang mit den winterlichen Straßenverhältnissen bestaunen.
Auch am vierten Reisetag herrschten in Paris noch sehr winterliche Straßenverhältnisse. Anders als in Deutschland wurden hier nicht alle Bürgersteige geräumt und der zunächst geplante ausgiebige Spaziergang durch das Marais-Viertel abgekürzt. Die Reiseführer ließen es sich aber nicht nehmen, den Landfrauen zumindest den dort liegenden schönen Vogesenplatz, der als einer der schönsten Plätze der Welt gilt, zu zeigen. Der Platz wurde von 1605-1612 als 1.Platz Europas mit auf allen Seiten jeweils 9, einheitlich errichteten Häusern mit durchgehenden Arkaden im Erdgeschoss errichtet und war Vorbild für viele andere Plätze. Trotz seiner zentralen Lage ist der Platz eine Oase der Ruhe.
Beim anschließenden Bummel über die Champs Élysées konnten die Landfrauen noch das eine oder andere Souvenir erstehen. Das zunächst geplante Mittagessen auf dem Eifelturm konnte nicht dort eingenommen werden, da der Eifelturm wegen der winterlichen Wetterverhältnisse gesperrt war. Als Ersatzprogramm gingen die Landfrauen auf ein Schiff und erlebten Paris von der Seine aus. Bei strahlend blauem Himmel und köstlich französischem Essen konnte man die vielen eleganten Appartementhäuser, prächtige Stadtpalais, weltberühmte Museen und Denkmäler nun einmal von der Seine aus bestaunen.
Gut erholt ging es nachmittags weiter zum Louvre. Das Musée du Louvre beherbergt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Bekannt ist vor allem das Gemälde „Mona Lisa“, das um 1504 von Leonardo da Vinci geschaffen wurde. Darüber hinaus sind berühmte Statuen, so u.a. die Venus von Milo aus Griechenland aus dem 2.Jahrhundert zu bestaunen. Auch das Gebäude selbst bietet viele architektonische Besonderheiten. 1190 wurde es als Festung zum Schutz gegen die Wikinger errichtet und später im Stil der Renaissance umgebaut. Vier Jahrhunderte lang diente es als Residenz der französischen Könige und Kaiser und wurde ständig erweitert. 1989 wurde die Eingangshalle mit dem Bau einer Glaspyramide versehen, die somit Licht in den Besucherkomplex bringt. Mit einem französischen Abendessen in einem Restaurant auf der Champs Élysées klang der letzte Abend in Paris aus.
Am nächsten Tag trat man die Heimreise an. Als letzter Programmpunkt stand die Besichtigung einer Champagner Kellerei an. Über die“ Route de Champagne“ gelangte man durch schneebedeckte Weinberge in das kleine Weinstädchen Chambery, das circa 10 Kilometer südwestlich von Reims entfernt liegt. Dort wurde man herzlich auf dem Champagner-Weingut Pascal Lallement empfangen. Man erfuhr man viel Interessantes über den markenrechtlich geschützten Champagner, der weltweit nur in der Champagne so bezeichnet werden darf. Die Grenzen dieses geschätzten Gebietes wurden am 22.07.1927 festgelegt und umfassen circa 33.500 Hektar an Fläche. Auch über die Champagnerherstellung wurde man fachlich sehr fundiert unterrichtet. Man erfuhr, dass die besondere Zusammensetzung der Böden ebenso für die gute Qualität verantwortlich ist wie die Auswahl der Trauben und schließlich das Einhalten der einzelnen Bearbeitungsschritte. Neu war für die meisten Besucher, dass ein Champagner bei sachgerechter Lagerung ebenso lange gelagert werden kann wie dieser zuvor beim Winzer von der Ernte bis zur Fertigstellung. Zum Teil kann dies 6 Jahre oder länger sein. Von der guten Qualität des Champagners konnten sich die Landfrauen sodann bei einer Champagnerprobe selbst überzeugen. Mit einigen Flaschen bestückt erfolgte beschwingt die restliche Heimfahrt gen Deutschland.
Trotz der winterlichen Wetterverhältnisse waren alle begeistert von der schönen Seine-Stadt Paris und ihrem ganz besonderen Flair. Man bedankte sich herzlich bei den beiden Vorstandsmitgliedern Inge Schaab und Christel Diefenbach für die gute Betreuung während der Reise und bei den beiden Fahrern der Firma Sippel für die gute und sichere Fahrt.
Fotos: Privat