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Wer am Freitag die Biebricher Geschäftsstraßen entlangläuft, wird eine erschreckende Beobachtung machen. Zahlreiche und häufig alteingesessene Geschäfte haben ihre Schaufenster verhüllt und weisen auf ihre Geschäftsaufgabe oder den künftigen und ausschließlichen Verkauf via Internet hin.
So oder ähnlich könnte es tatsächlich bald aussehen, wenn sich das auch in Biebrich zu beobachtende Geschäftssterben mangels Kundschaft fortsetzt. Mit dieser plakativen Aktion am 21. September möchte die Biebricher Interessengemeinschaft für Handel und Gewerbe (BIG) die Bewohner und potenzielle Kundschaft von Wiesbadens bevölkerungsstärkstem Stadtteil wachrütteln.
„Wenn in Zukunft zunehmend nur noch in Großmärkten oder im Internet eingekauft wird, werden zahlreiche Biebricher Fachgeschäfte, die meist inhabergeführt sind, in nicht allzu ferner Zukunft schließen“, macht Gustav Gerich, Vorsitzender der BIG, deutlich. „So, wie wir es nun zeigen, wird es dann an zahlreichen Ecken Biebrichs aussehen“, erklärt Gerich, der selbst einen 130-jährigen Familienbetrieb führt. Rund 30 BIG-Mitgliedsbetriebe beteiligen sich an der bewusst provokanten Aktion.
Hinzukommen die ohnehin schon vorhandenen Leerstände entlang den Geschäftsstraßen. „Biebrich wie ausgestorben“ ist der Titel der BIG-Aktion. „Wir hoffen, an diesem Tag und in der Folge mit unseren Kunden verstärkt über dieses Thema ins Gespräch zu kommen“, wünscht sich Gerich.
Unterstützt wird die Aktion von Schülerinnen und Schülern der Riehlschule, die im Rahmen ihres Kunstunterrichtes zusammen mit Margarete Goldmann die Plakate und Schaufensterverhüllungen entworfen und gefertigt haben.
1. Bild: So könnte es an der Rathausstraße aussehen, wenn das Geschäftssterben weitergeht (Fotomontage).
2. Bild: Schüler des Wahlpflichtkurses „Kunst“ der 10. Klasse an der Riehlschule bereiten die Fensterplakate vor.
Fotos: Privat