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Viel Feuerwehr und Rettungskräfte waren am Samstag in Wiesbaden unterwegs. Das hatte einen wichtige und ernsten Hintergrund.
Die Untere Katastrophenschutzbehörde hat am Samstag, 9. November, gemeinsam mit allen in Wiesbaden im Katastrophenschutz (KatS) tätigen Organisationen und Einrichtungen die großangelegte Katastrophenschutz-Übung “PHAROS“ durchgeführt.
Ziel der Übung war es, die Einsatzbereitschaft und Funktionsfähigkeit der Katastrophenschutzleuchttürme (KatS-Leuchttürme) im Fall eines flächendeckenden Strom- und Telekommunikationsausfalls zu überprüfen. Die Übung simulierte eine Krisensituation unterhalb der Katastrophenschwelle und diente der Vorbereitung auf den Ernstfall.
Im Mittelpunkt der Übung standen die Katastrophenschutzleuchttürme, die in einem Krisenfall wie einem langanhaltenden Strom- oder Telekommunikationsausfall als zentrale Anlaufstellen für die Bevölkerung dienen. Sie ermöglichen es Bürgerinnen und Bürgern, Hilfeersuchen abzugeben und sich über die Lage zu informieren.
In Wiesbaden wurden 28 stationäre Leuchttürme sowie sieben mobile KatS-Leuchttürme besetzt. Diese Leuchttürme befinden sich an strategisch wichtigen Standorten, darunter Feuerwachen, Standorte der Hilfsorganisationen und des THW. Mobile Einheiten ergänzen das System und ermöglichen eine flexible Versorgung in der gesamten Stadt.
Das Manöver begann um 8:30 Uhr mit der simulierten Meldung eines flächendeckenden Stromausfalls in Wiesbaden. Anschließend wurde auch der Ausfall der Telekommunikation festgestellt. Der Führungsstab trat zusammen und leitete umgehend die Alarmierung und Besetzung der KatS-Leuchttürme ein.
Bis 9:30 Uhr waren alle Leuchttürme voll besetzt und betriebsbereit. Die Betriebsbereitschaft wurde durch das Aufstellen eines Faltsignals mit der Aufschrift “Katastrophenschutz Leuchtturm“ und einer Blitzleuchte gekennzeichnet. Die Bevölkerung hätte im Ernstfall nun die Möglichkeit, direkt zu diesen Leuchttürmen zu gehen, um Hilfe zu ersuchen oder sich über die Lage zu informieren.
Ein zentraler Bestandteil der Übung war die Annahme von Hilfeersuchen. Dabei wurden realitätsnahe Szenarien durch Einspieler simuliert, die nach vorgefertigten Plänen Hilfe an den Leuchttürmen suchten. Diese Hilfeersuchen wurden unter Nutzung der Digitalfunktechnik an die Leitstelle weitergegeben und von dort Rettungskräfte alarmiert.
Für das leibliche Wohl der Einsatzkräfte sorgte der 2. Betreuungszug. Die Logistik-Gruppe der Feuerwehr lieferte die Verpflegung an die Leuchttürme. Auch die Einbindung moderner Technologien wie die Versorgung einer Feuerwache mit Notstrom und das Starlink-System zur Wiederherstellung der Kommunikationsmöglichkeiten wurde erfolgreich erprobt. Auf der Feuerwache 1 haben die Helfer das Zusammenspiel zwischen Führungsstab und Zentraler Leitstelle geübt. Die IuK-Gruppe (Information- und Kommunikation) unterstütze die Führungskräfte.
Die Übung wurde von mehr als 170 Teilnehmern unterstützt, darunter Einheiten und Kräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW) sowie der Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH). Zudem waren Beobachter vor Ort, um die Koordination der Einsatzkräfte und den Betrieb der Leuchttürme zu analysieren und mögliche Optimierungspotenziale zu identifizieren.
Besondere Bedeutung hatte die Zusammenarbeit der verschiedenen KatS-Einheiten, die in Krisensituationen unerlässlich ist. Die Übungen der einzelnen Logistik- und Betreuungseinheiten sowie der mobilen Leuchttürme zeigten, dass die Katastrophenschutzstrukturen in Wiesbaden robust und effektiv sind.
Insgesamt gibt es in Wiesbaden 35 Katastrophenschutz-Leuchttürme, die in einem Krisenfall aktiviert werden können. Diese Leuchttürme spielen eine zentrale Rolle in der Krisenbewältigung, da sie als Kommunikationsschnittstelle zwischen der Bevölkerung und der Rettungsleitstelle dienen und somit schnelle Hilfe ermöglichen. Die Bevölkerung kann sich auf www.wiesbaden.de/krisenfall unter anderem über die Standorte der Leuchttürme informieren. Zudem sind dort Informationen zu Stromausfällen und Gasmangel verfügbar.
Die Übung “PHAROS“ war ein voller Erfolg. Andreas Kleber, Leiter der Feuerwehr Wiesbaden, zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf. „Wir haben heute eindrucksvoll bewiesen, dass die Katastrophenschutzstrukturen in Wiesbaden funktionieren. Die Leuchttürme und die beteiligten Einheiten haben ihre Aufgaben hervorragend erfüllt, und wir sind gut vorbereitet für den Ernstfall.“
Die regelmäßige Übung des Katastrophenschutzes ist entscheidend, um im Ernstfall schnell und koordiniert reagieren zu können: „Wir werden weiterhin daran arbeiten, unsere Strukturen zu optimieren und die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, THW und den Hilfsorganisationen zu stärken“, so Kleber abschließend.
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Fotos: Wiesbadenaktuell, Stadt Wiesbaden