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In einer blühenden Partnerschaft zwischen dem städtischen Grünflächenamt und dem Wiesbadener Imkerverein entstand in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Projekt zur Rettung von Blumenzwiebeln und zur Förderung der Artenvielfalt. Gemeinsam wurden ungenutzte Bestattungsflächen in blühende Paradiese für Wildbienen und Schmetterlinge verwandelt.
In der Woche nach Ostern werden auf allen Wiesbadener Friedhöfen Sammelstellen für abgeblühte Zwiebelgewächse eingerichtet. Das Ziel ist klar: So viele Schneeglöckchen, Tulpen, Traubenhyazinthen, Krokusse und Narzissen wie möglich vor dem Kompost zu bewahren.
Die Wiesbadener Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Christiane Hinninger erklärt: "Die gesammelten Blumenzwiebeln werden auf öffentlichen Flächen wieder eingepflanzt. Im nächsten Frühjahr treiben sie wieder aus und bilden einen bunten Blütenteppich, der besonders stark gefährdeten, früh schlüpfenden Wildbienen eine wichtige Nahrungsquelle bietet."
Vor einigen Jahren kam die Initiative zur Blumenzwiebelsammlung vom Wiesbadener Imkerverein, und sie stieß bei der Friedhofsverwaltung auf offene. Gemeinsam mit den Gärtnerinnen und Gärtnern der Stadt betreuen die Mitglieder auch die Sammelstellen und leeren die Körbe.
„Wir haben im vergangenen Jahr einen ganzen Traktoranhänger Blumenzwiebeln eingesammelt und auf verschiedenen Flächen wieder eingepflanzt. Jetzt blüht es dort in allen Farben und wir beobachten mit großer Freude, wie die Insekten die bunten Nektarrestaurants eifrig besuchen“, freut sich der Vorsitzende des Imkervereins Wiesbaden, Siggi Schneider.
Ein weiterer Grund für die gute Laune dürfte die Tatsache sein, dass sich zahlreiche Städte und Gemeinden dieses Projekt zum Vorbild nehmen wollen.
Christina Freitag, verantwortlich für die gärtnerische Pflege der Wiesbadener Friedhöfe ergänzt: „Wir wollen mit Unterstützung der Friedhofsbesucherinnen und -besucher einen weiteren Beitrag gegen das Insektensterben leisten. Die kleinen Krabbler und Brummer sind für die Natur ganz besonders wichtig, finden aber in unserer urbanisierten Landschaft kaum noch Nahrung und Nistmöglichkeiten. Friedhöfe leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz und Erhalt der Insekten. Sie werden immer mehr zu Rückzugsgebieten für die nützlichen Bestäuber"
An der Aktion „Blumenzwiebelretter“ können sich auch die Wiesbadener Gärtnereien und Floristen beteiligen, in dem sie nicht verkaufte Frühblüher sammeln. Größere Mengen holt der Imkerverein ab, info(at)imkerverein-wiesbaden.de, kleinere Mengen können in die Sammelkörbe gegeben werden.
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Foto: Canva