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Mehrere Notrufe gingen um kurz nach halb zwei Uhr am frühen Karfreitagmorgen in der Rettungsleitstelle Wiesbaden ein. Es wurde berichtet, dass es eine Explosion im Bereich der Fritz-Ullmann-Straße im Kasteler Gewerbegebiet gegeben hat und mehrere Müll-Container brennen würden. Daraufhin wurde ein Großaufgebot an Rettungskräften in Bewegung gesetzt. Feuerwehrkräfte von allen drei Wachen sowie die Freiwilligen Feuerwehren Mainz-Kastel und Stadtmitte wurden alarmiert. Bereits auf der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte eine starke Rauchentwicklung über dem Gewerbegebiet sehen.
Die erste Lage war unübersichtlich, da es mehrere Brandstellen gab. In der Fritz-Ullmann-Straße stand ein Kleintransporter in Vollbrand. Die Flammen hatten bereits auf das daneben befindliche Gebäude einer Druckerei übergegriffen. Auf dem Nachbargrundstück standen fünf Großraum-Müll-Container ebenfalls lichterloh in Flammen. Die Einsatzkräfte teilten sich auf. Mehrere Trupps unter Atemschutz, zwei C-Rohre und ein Wenderohr über den Korb einer Drehleiter, bekämpften die Brände.
Aufgrund der Tatsache, dass Brandstiftung als nahezu sichere Ursache für die Brände im Gewerbegebiet gilt, startete die Polizei umgehend eine umfassende Suche nach verdächtigen Personen. Mehrere Streifenwagen durchkämmten das Gewerbegebiet rund um die Brandstelle. Dazu zählte auch die Diskothek Europalace, die sich nur wenige hundert Meter weit weg befindet.
Allein an der Lagerhalle waren über 50 Feuerwehrkräfte im Einsatz, außerdem Personal von Rettungsdienst, Polizei und THW.
Gegen halb drei wurden erste Kräfte der Berufsfeuerwehr wieder aus dem Einsatz herausgelöst, um die Einsatzbereitschaft wiederherzustellen. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich extrem kompliziert, durch die Umgebung der gelagerten und durchnässten Druckpapiere in der Produktionshalle. Da sich der Einsatz über mehrere Stunden hinzog und die Helfer neue Sauerstofflaschen brauchten, wurde der Abrollbehälter Atemschutz an die Einsatzstelle gebracht. Außerdem wurde ein Radlader des THW hinzugezogen, der das Papier aus der Lagerhalle herausgezogen hatte, um die Glutnester abzulöschen. Die Arbeiten zogen sich bis in die frühen Morgenstunden hin.
Während der Löscharbeiten in Mainz-Kastel besetzten weitere Freiwillige Feuerwehren die ausgerückten Wachen der Berufsfeuerwehr. Die leerstehenden Wachen wurden durch die Freiwilligen Feuerwehren Breckenheim, Stadtmitte und Biebrich besetzt. Nach ersten Schätzungen der Feuerwehr beläuft sich der Sachschaden auf mindestens 200.000 Euro.
Am Donnerstagabend um 20:55 Uhr brannte in Kastel eine Gartenhütte, die sich zwischen der Autobahn 671 und dem Gewerbegebiet Petersweg befand. Auch hier geht die Polizei von Brandstiftung aus. Bereits in den vergangenen Monaten brannten mehrere Gartenhütten im Kasteler Stadtteil.