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Es schien alles für den großen Tag der Glückseligkeit vorbereitet. Die SG Nied hatte am Tag zuvor die TG Rüsselsheim geschlagen. Die Halle in Breckenheim war mit knapp 300 stimmungsvollen Zuschauern sehr gut gefüllt. Nun musste eigentlich der TV Breckenheim nur noch nachlegen, um den Aufstieg perfekt zu machen.
Eine Halbzeit lief das hart umkämpfte Spitzenspiel gegen die TSG Eppstein nach Plan, doch dann setzte das große Nervenflattern ein und mit ihm pures Entsetzen. Am Ende hieß es 21:20 (9:13) für die Gäste, die plötzlich wieder mitten im Aufstiegsrennen sind und nun endgültig Morgenluft wittern.
Ein enttäuschter Trainer Helmut Koch konnte nach der Partie nur mit den Schultern zucken. „Nach der Pause ging gar nichts mehr zusammen, verlor fast jeder Spieler sein Selbstvertrauen, war unser Nervenkostüm angekratzt, bauten wir mit unseren leichtfertigen Fehlern den Gegner wieder auf“, so der Coach. Einzig Torhüter Matthias Beer hatte einen Sahnetag erwischt. In den brenzligen Situationen nach der Pause hielt er zwei Strafwürfe und auch mit fortlaufender Spieldauer entschärfte der Goalie viele hundertprozentige Chancen der Gäste. Doch weder die Großtaten noch die Worte an seine Mitspieler konnten deren Leistung stabilisieren.
In der ersten Halbzeit stand der TV Breckenheim in der Abwehr gut sortiert, ließ das Team dem Gegner nur wenige Chancen zu. Mit 13:9 ging es in die Pause. Nach dem Wechsel war das Selbstbewusstsein wie weggeblasen. Jedes Tor musste sich der TVB hart erkämpfen. Schnell konnten die Eppsteiner auf 14:12 verkürzen. Dann kam es noch einmal zu einem kurzen Zwischenhoch. Doch danach schlichen sich wieder leichte Fehler ein, gab es Zeitstrafen für den TVB. Die Eppsteinern spielten diesen Vorteil geschickt aus und konnten beim 19:19 (57. Minute) erstmals seit der Anfangsphase wieder ausgleichen.
Der Schock war dem TVB in die Glieder gefahren. Statt sich aufzubäumen, gab es den Todesstoß unmittelbar danach mit zwei Treffern der TSG. Die ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und liegt nun in Lauerstellung auf Platz 3.
Um seine Aufgabe ist Trainer Helmut Koch nicht zu beneiden. Er muss Aufbauarbeit leisten, das Spiel gegen die TSG Eppstein schnell aus den Köpfen der Spieler bekommen.
Zwei Chancen (am Sonntag, 21. April, in Rüsselsheim und am Samstag, 27. April, in Nied) hat der TV Breckenheim noch, um den Aufstieg perfekt zu machen. Vor allem sollten sich die Spieler an die Gala-Vorstellung gegen Rüsselsheim im Hinspiel erinnern, da gewann der TVB in eigener Halle mit 31:20.
SG Nied | TG Rüsselsheim | 29 | 28 |
MSG Eltville/Bad Schwalbach | TuS Dotzheim III | 33 | 23 |
TSG Münster III | MSG Niederhofheim/Sulzbach | 32 | 16 |
TV Breckenheim | TSG Eppstein | 20 | 21 |
1. SG Nied | 381:329 | 52 | 19:5 |
2. TV Breckenheim | 362:274 | 88 | 19:5 |
3. TSG Eppstein | 339:307 | 32 | 16:8 |
4. TG Rüsselsheim | 391:337 | 54 | 15:9 |
5. TSG Münster III | 329:378 | -49 | 8:16 |
6. MSG Niederhofheim/Sulzb. | 288:330 | -42 | 8:16 |
7. MSG Eltville/Bad Schwalbach | 314:363 | -49 | 6:18 |
8. TuS Dotzheim II | 312:398 | -86 | 5:19 |
Fotos: Wiesbadenaktuell.de