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Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz wollte im Gespräch mit Dirk Beese, Geschäftsführer von Dyckerhoff, am vergangenen Dienstag sondieren, ob oder wo die in Wiesbaden ansässigen Industriefirmen Hilfe oder Unterstützung durch die Landeshauptstadt erwarten.
Ebenfalls interessiert an einem Austausch und deshalb vor Ort dabei waren Birgit Knetsch, Leiterin des Referats Wirtschaft und Beschäftigung der Landeshauptstadt und Barbara Hoffmann, Ansprechpartnerin für Industrie bei der Wiesbadener Wirtschaftsförderung.
Kristallisationspunkte des offenen Dialogs zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Politik sind lokale Infrastrukturprojekte und logistische Anforderungen des Unternehmens an zukünftige Verkehrskonzepte, die Gewerbeflächennutzung am Standort Wiesbaden und die Nutzung der lokalen Rohstoffvorkommen im Rhein-Main-Gebiet sowie Maßnahmen zur CO2-Einsparung und Klimaschutz.
Seit 155 Jahren baut das Wiesbadener Traditionsunternehmen die lokal vorhandenen Rohstoffe für die Infrastruktur - Straßen, Brücken und Gebäude - ab und verarbeitet diese weiter zu Zement und Beton. Unter Nachhaltigkeitsaspekten und im Hinblick auf die aktuelle CO2-Diskussion ist es sicher sinnvoller, die lokalen Ressourcen zu nutzen und auszubauen statt Rohstoffe und Zement aus anderen Ländern hierher zu transportieren. Das innovative Unternehmen entwickelt seit Jahren Möglichkeiten, durch fortwährende Optimierungen im Produktportfolio den eigenen „CO2-Footprint“ zu reduzieren, und beschäftigt sich derzeit mit der Etablierung neuer Produktionsverfahren, mit Hilfe derer das bei der Produktion entstehende CO2 im Produktionsprozess isoliert werden soll. Man ist zuversichtlich, dass man in diesem Bereich große Fortschritte machen werde – bleibt aber die Frage, wie es dann aber um die notwendige Energie- und Transportinfrastruktur bestellt sein wird.
Beim Thema Infrastruktur diskutierten der Bürgermeister und der Unternehmer auch über Bildung und Digitalisierung. Industrieunternehmen bieten Ausbildungsmöglichkeiten in kaufmännischen und gewerblichen Berufen sowie Informatik – und damit die Perspektive auf gut bezahlte, qualifizierte Arbeitsplätze, die zudem nicht mehr ‚dreckig‘ und direkt am Wohnort gelegen sind.
Dr. Franz freut sich, dass Wiesbaden mit Dyckerhoff über so viele Jahre ein innovatives, zukunftsgerichtetes Unternehmen hat, das den Standort bereichert. Mit einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur, wie sie Wiesbaden mit weiteren 163 Kommunen der Region im Ausbau von Gigabit-Leitungen plant, werde die Stadt den Unternehmen die Möglichkeit bieten, verstärkt automatisierte Anwendungen in der Produktion einzusetzen. Doch auch Schulen würden mit der verbesserten digitalen Infrastruktur in die Lage versetzt, mit modernster IT die Schüler fit für ihre berufliche Zukunft zu machen.
Wiesbaden hat eine lange Tradition in der industriellen Produktion. Davon zeugen auch andere Unternehmen mit über 100jähriger Geschichte, wie zum Beispiel der Industriepark. Im Jahr 2017 waren in Wiesbaden laut Statistischem Landesamt rund 15.700 Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe beschäftigt. Die wichtigsten Branchen sind: Chemie und Pharma- und Biotechnologie, Maschinenbau, Elektrotechnik/Datenverarbeitungsgeräte und Medizintechnik. Dabei ist die Industrie in Wiesbaden von einem Spektrum vieler kleiner und einiger sehr großer Unternehmen gekennzeichnet. Die Industrie ist stark international ausgerichtet, was sich durch Global Player wie Abbott und Abbvie, Federal Mogul oder Smith Heimann sowie international agierende Unternehmen wie Dyckerhoff, Vitronic oder Eckelmann zeigt.
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Foto: Wirtschaftsförderung