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Der Integrationspreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2023 ist am Mittwochabend (1. November) im Rathaus an das Caritas Ukraine-Hilfe-Zentrum verliehen worden.
Das Ukraine-Hilfe-Zentrum wurde vom Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. im März 2022 im Roncalli-Haus in der Friedrichstraße eingerichtet. Dort wurden seitdem hunderte Menschen aus der Ukraine beraten und betreut. Enger Kooperationspartner und Unterstützer der Caritas ist die Jüdische Gemeinde. Zu den weiteren Unterstützen gehören die Barmer Krankenkasse, die Jugendkirche Kana und das Hessische Staatstheater.
Neben Grußworten von Wiesbadens Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr, Integrationsdezernentin Milena Löbcke und Ibrahim K?z?lgöz, Vorsitzender des Ausländerbeirats, hielt Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende die Laudatio.
Oberbürgermeister Mende sagte: „Der Caritasverband und die jüdische Gemeinde in Wiesbaden haben mit ihren vielen, vielen Unterstützerinnen und Unterstützern bereits vier Wochen nach Kriegsbeginn, ganz in der Tradition des Christlich-Jüdischen Geistes, das Ukraine-Hilfe-Zentrum im Roncallihaus ins Leben gerufen. Und hierdurch den zahlreichen Geflüchteten – Frauen, Kindern, Familien, Älteren, die auf ihrer Flucht vor den Kampfhandlungen ihren Weg nach Wiesbaden fanden - eine erste Anlaufstation zur Orientierung in unserer Stadt geboten. Eine Orientierung zum Ankommen im hiesigen Alltag mit all seinen Herausforderungen, insbesondere für traumatisierte Menschen, die nahezu alles verloren haben.“
Alleine im vergangenen Jahr fanden über 800 Menschen den Weg in die Beratungsstelle in der Friedrichstraße. Und mit der Hilfe von über 30 Ehrenamtlichen der Jüdischen Gemeinde konnten diese Menschen zeitnah und niedrigschwellig mit den ersten wichtigen Informationen versorgt werden. „Aber nicht nur das. Mit zahlreichen Kooperationspartnern haben Sie den Menschen Angebote gemacht, die diese in ihrer Not und Verzweiflung ein Stück Alltag und Normalität - soweit man hier überhaupt von Normalität sprechen kann - boten. Was Sie alle in der zurückliegenden Zeit geleistet haben, ist nahezu einzigartig und ich empfinde größte Hochachtung für Ihr Engagement. Die Betroffenen von Krieg und Verfolgung nicht allein lassen – das ist gelebte Solidarität und entspricht dem Wiesbadener Geist für Weltoffenheit und Zugewandtheit, vor allen Dingen in den dunklen Stunden“, hob Mende hervor.
Zuwanderung und die damit verbundene notwendige Integration sind laut Oberbürgermeister Mende dynamische Prozesse und oft nicht planbar. „Beherztes zivilgesellschaftliches Engagement ist hier unverzichtbar. Aber auch für uns als Verwaltung ist es eine große Herausforderung. Die Unterbringung von Geflüchteten ist eine enorm große, weiter wachsende Aufgabe, die in Wiesbaden seit dem russischen Überfall auf die Ukraine von der Verwaltung und mit Unterstützung vieler Privater mit Bravour gelöst worden ist. Wir mussten, anders als viele andere Kommunen, nur über einen kurzen Zeitraum eine Turnhalle belegen“, so der OB weiter.
Die Arbeit des Amtes für Zuwanderung und Integration, des Sozialleistungs- und Jobcenters, des Amts für Soziale Arbeit, der Kitas, der Schulen und der vielen Partner in Wirtschaft und Zivilgesellschaft waren vorbildlich. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle. Wiesbaden ist eine Stadt der Vielfalt und eine Stadt des friedlichen Miteinanders.
Auch wenn die Welt um uns oft aus den Fugen scheint, dürfen wir uns in dieser Haltung nicht beirren lassen. Davon lebt das demokratische Miteinander: Wertschätzung, Dialogbereitschaft und die Fähigkeit, miteinander Kompromisse und gangbare Wege zu entwickeln“, sagte Mende.
Der Oberbürgermeister bedankte sich ausdrücklich für das Engagement und die geleistete Arbeit: „Liebe Aktive im Ukraine-Hilfe-Zentrum, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer und alle, die in den vergangenen eineinhalb Jahren sich so sehr engagiert haben: Sie sind ein leuchtendes Beispiel für die hiesige Zivilgesellschaft und wir sind dankbar und froh, dass es solch engagierte Menschen wie sie alle gibt.“
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