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Ist Deutschland bereit für den Corona-Exit in der Pandemie-Abwehr? Am Donnerstagnachmittag wurde weitere kleine Lockerungen von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier angekündigt. Im Kampf gegen Sars-CoV-2 deuten die Daten auf ein nachlassendes Ansteckungsgeschehen hin. Bei den Neuinfektionen kommen zwar immer noch mehr als 1.000 neue Fälle hinzu. Und auch die Zahl der Toten steigt noch immer in 200er-Schritten. Doch im Vergleich zum Niveau der Vorwoche ist der rückläufige Trend in den Meldezahlen nicht mehr zu übersehen.
In Deutschland werden momentan weniger Coronavirus-Neuinfektionen gemeldet, auch die Reproduktionszahl sinkt. Allerdings warnt das Robert Koch-Institut (RKI) vor einer zweiten oder dritten Welle. „Das Virus ist in unserem Land, es wird noch monatelang in unserem Land bleiben", betonte Wieler.
Nach Ansicht des RKI steht Deutschland trotz einer sinkenden Anzahl von Neuinfizierungen nach wie vor am Anfang eines Marathons zur Überwindung der Corona-Krise. Erst wenn die sogenannte Durchseuchung der Bevölkerung bei 60 bis 70% liege, sei die Pandemie unter Kontrolle, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag.
„Wir sehen, dass die Übersterblichkeit in Deutschland steigt", berichtete der RKI-Präsident. „Wir gehen eigentlich davon aus, dass mehr Menschen daran gestorben sind als eigentlich gemeldet." Dazu gebe es aber noch keine belastbaren Zahlen. Mit der "Übersterblichkeit" bezeichnet man die Differenz zwischen der aktuellen Anzahl an Todesfällen und der durchschnittlichen Anzahl aus den vergangenen Jahren.
Die Gesamtzahl aller bisher in Deutschland erfassten Coronavirus-Infektionen ist bis Donnerstagabend bundesweit auf 162.123 Fälle gestiegen. Das sind rund 1.180 Ansteckungen mehr als am Vortag.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung erhöhte sich auf derzeit 6.518. Das entspricht einem Zuwachs von 144 Verstorbenen zwischen Mittwoch und Donnerstag. Zum Vergleich: Im Lauf des Mittwoch waren insgesamt 201 Fälle hinzugekommen. An den beiden Tagen zuvor stiegen die Zahlen um 176 und 108.
Die Reproduktionszahl lag nach RKI-Schätzungen bei 0,75. Das bedeutet, zehn Infizierte stecken im Schnitt 7,5 Menschen an. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt somit leicht. Seit Mittwoch nutzt das RKI ein sogenanntes Vier-Tage-Mittel für die Schätzung der aktuellen Neuinfektionen und damit auch der Reproduktionszahl. Zuvor wurde ein Drei-Tage-Mittel verwendet.
In den ganzen Daten sind mittlerweile tatsächlich eindeutige Lichtblicke zu erkennen. Somit geht die Zahl der akut mit Sars-CoV-2 Infizierten Personen weiter zurück. Noch einer schätzenden Berechnung sind derzeit rund 32.000 Personen noch erkrankt.
Das RKI schätzt die bundesweite Anzahl der Genesenen bereits auf rund 123.500.
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen bei uns in Hessen ist auf 8.304 gestiegen. Das sind 119 Fälle mehr als am Mittwoch, wie das Sozialministerium am Donnerstag bekannt gab. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 ist um sieben Fälle auf 353 im bleichen Zeitraum gestiegen.
6.400 haben eine Sars-CoV-2-Infektionen überstanden, somit sind aktuell noch etwa 1.551 Personen Corona-positiv.
In Wiesbaden sind in den vergangenen 24 Stunden fünf neue Fälle hinzugekommen. Damit ist die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle auf 318 gestiegen. Davon gelten nach den RKI-Kriterien 257 Personen als genesen, zehn Menschen seit dem ersten Fall in der hessischen Landeshauptstadt Ende Februar an den Folgen des Virus verstorben.
Somit sind derzeit noch etwa 51 Personen Covid-19 positiv und befinden sich in klinischer oder häuslicher Behandlung.
Bürgerinnen und Bürger, die Fragen rund um das Coronavirus haben, erreichen täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr unter der 0611 / 318080 das Infotelefon der Stadt Wiesbaden.
Unter 0800 / 5554666 ist zudem täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafiken: Land Hessen