ANZEIGE
Die strikten Maßnahmen und Regeln im Kampf gegen das Coronavirus scheinen sich auszuzahlen. Der Anstieg bei den täglichen Fallzahlen liegt zur Wochenmitte weiter unter dem Niveau der Vorwoche. Die Zahl der aktuell Infizierten sinkt den Länderschätzungen zufolge auf etwa 15.000.
Außerdem ist die Reproduktionszahl nach der aktuellen Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) unter den kritischen Schwellenwert von 1,0 gesunken. Derzeit liegt die Rate bei 0,94 an. Da der jüngste Anstieg dieser zentralen Kennziffer zum Infektionsgeschehen am zurückliegenden Wochenende großes Aufsehen ausgelöst hatte, bemühte sich RKI-Vizepräsident Lars Schaade erneut um eine Einordnung.
Die Zahl könne auch in den kommenden Tagen weiter um einen Wert von 1 pendeln, erklärte er bei einer außerplanmäßigen Pressekonferenz. "Ursache seien einerseits die mittlerweile niedrigen Fallzahlen und andererseits der Umstand, dass sich der Rückgang bei den neu gemeldeten Infektionsfällen abflache", sagte er. Der aktuelle R-Wert bilde jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Der für Montag gemeldete Wert von 1,07 zum Beispiel, zeige die Situation in der Zeit vom 28. April bis 3. Mai.
Bei einem R-Wert von rund 1,0 geht das RKI davon aus, dass jeder Infizierte im Schnitt mehr als eine weitere Person ansteckt. Am Samstag war die Ansteckungsrate überraschend bis auf 1,10 gestiegen und lag damit so hoch wie seit Ostern nicht mehr.
Das Problem: Bei einer Reproduktionszahl von 1,0 oder höher muss damit gerechnet werden, dass sich der Erreger immer weiter ausbreitet und die Fallzahlen schnell wieder ansteigen könnten. Deshalb war die Ansteckungsrate im Zuge der Lockerungen verstärkt in den Blick geraten.
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen stieg von Dienstag auf Mittwoch um 789 (Stand 18:30 Uhr). Insgesamt wurden damit 173.647 Covid-19-Fälle registriert. 148.700 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen liegt bei 7.788. Das sind 112 neue Fälle.
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Hessen ist am Mittwoch auf 9.087 gestiegen. Das sind 56 Neuinfektionen mehr als am Dienstag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 kletterte im gleichen Zeitraum um vier auf 419.
Somit sind aktuell noch rund 868 Hessinnen und Hessen mit dem Coronavirus infiziert. Über 7.800 Personen haben die Krankheit überstanden. Wer eine Sars-CoV-2-Infektion überstanden hat, bildet Antikörper und ist zunächst immun gegen eine erneute Erkrankung.
In der hessischen Landeshauptstadt sind von Dienstag auf Mittwoch acht positive Testergebnisse dazugekommen. So erhöhte sich die Gesamtzahl der erfassten Corona-Infektionen auf 369. Davon gelten nach den RKI-Kriterien 299 Personen als genesen. 58 Personen sind so noch mit dem Virus infiziert und befinden sich in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
12 Menschen sind in Wiesbaden seit Beginn der Pandemie an der neuartigen Lungenkrankheit gestorben.
Hessen hat in der Corona-Krisenreglung weitreichende Lockerungen am Mittwoch letzter Woche beschlossen. Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventteilnehmer müssen sich aber an die Hygiene- und Abstandsregeln halten. Versammlungen mit bis zu 100 Teilnehmern sind dann unter Auflagen wieder möglich. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
Wiesbadenerinnen und Wiesbadener, die Fragen rund um das Coronavirus haben, erreichen täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr unter der 0611 / 318080 das Infotelefon der Stadt Wiesbaden.
Unter 0800 / 5554666 ist zudem täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafiken: Land Hessen