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Ein Virus hat die ganze Welt lahmgelegt. Zwei volle Monate nach Beginn des Lockdowns und den Kontaktbeschränkungen zur Seuchenabwehr in Deutschland ist der Kampf gegen das Coronavirus noch immer nicht ausgestanden. Aber es gibt große Hoffnungen, dass der Albtraum immer schwächer wird. Die Infektionsmeldungen werden seit zehn Tagen immer weniger.
Wie sich allerdings die jüngsten Lockerungen in den vergangenen Tagen auf die Infektionszahl auswirken, wird man allerdings frühestens in etwa einer Woche merken.
Die Johns-Hopkins-Universität meldet im Vergleich zu Sonntag 155 Neuinfektionen (Stand 18:30 Uhr). In Deutschland haben sich damit nachweislich rund 176.551 Menschen angesteckt.
Kurz nach dem Wochenende dürfte der tägliche Zuwachs wieder deutlich vom Wochenendeffekt überlagert werden. Doch auch im Sieben-Tage-Trend entwickeln sich die Neuinfektionen rückläufig. Zuletzt lag der Durchschnitt mit 692 das zweite Mal in Folge unter 700. Vor gut zwei Wochen gab es noch eine Mittelwert von über 1.300.
Auch bei den Todeszahlen, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion stehen, ist ein deutlicher Rückgang zu erkennen. Zwischen Sonntagabend und Montagabend sind 30 Fälle hinzugekommen. Damit steigt die Todesrate auf 7.988. Diese Zahl könnte sich nachträglich ebenfalls noch ändern, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Zahlen übermitteln.
Rund 85% der Covid-19-Erkrankten in Deutschland haben die Infektion inzwischen überstanden. Das Robert Koch-Institut rechnet mit 154.600 Genesene. Es handelt sich dabei um eine Schätzung, denn in Deutschland werden Genesene nur zum Teil gemeldet.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Civid-19-Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 13.963.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Kleinere Bewegungen gab es am Wochenende bei der bundesweiten Ansteckungsrate - also den beiden vom Robert Koch-Institut ermittelten Schätzungen zur sogenannten Reproduktionszahl. Dieser viel beachtete R-Wert in den vergangenen Wochen stieg von Samstag auf Sonntag leicht, von 0,88 auf 0,94 an. Am Freitag lag dieser noch bei 0,80. Der empfindlichere der beiden R-Werte liegt damit jedoch weiterhin unter dem kritischen Schwellenwert von 1,0.
Da es bei dieser zentralen Kennziffer zum Epidemiegeschehen in Deutschland zuletzt zu Aufsehen erregenden Ausschlägen nach oben gekommen war, hatte das RKI eine zweite, leicht modifizierte Kennziffer angekündigt und diese am vergangenen Donnerstag erstmals auch veröffentlicht.
Der "neue R-Wert" oder auch "7-Tage-R" soll als stabilerer Schätzgröße dient und stützt sich auf etwas größere Zeiträume, was die neue Kennziffer unabhängiger von kurzfristigen Schwankungen machen dürfte. Auf diese Weise wollen die Experten der Öffentlichkeit einen verlässlicheren Indikator zur Beurteilung der Infektionsdynamik an die Hand geben.
Welche Aussagekraft diese zweite Kennziffer zur Ansteckungsrate jedoch letztlich entfalten wird, ist noch nicht ganz klar. Am vierten Tag seiner Veröffentlichung bewegte sich auch der neue R-Wert erneut minimal nach unten und damit gegenläufig zum ersten R-Wert. Das RKI gab das 7-Tage-R am Sonntag mit 0,87 an.
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle steigt in Hessen weiterhin moderat. Sie lag am Montag bei 9.337, wie das Sozialministerium mitteilte. Das sind 20 Fälle mehr als am Sonntag. Die Zahl der Todesfälle stieg um vier auf 439.
Das RKI meldet für Hessen am Montag, dass rund 87% der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind rund 8.100 Personen. Somit sind aktuell noch etwa 798 infiziert.
In der hessischen Landeshauptstadt sind von Sonntag auf Montag drei positive Testergebnisse hinzugekommen. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der erfassten Corona-Infektionen auf 396. Davon gelten nach den RKI-Kriterien 316 Personen als genesen. Nach dieser Rechnung sind derzeit noch 68 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
12 Menschen sind in Wiesbaden seit Beginn der Pandemie an der neuartigen Lungenkrankheit gestorben.
Hessen hat in der Corona-Krisenreglung weitreichende Lockerungen am Mittwoch (6. Mai) beschlossen. Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventteilnehmer müssen sich aber an die Hygiene- und Abstandsregeln halten. Versammlungen mit bis zu 100 Teilnehmern sind dann unter Auflagen wieder möglich. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
Wiesbadenerinnen und Wiesbadener, die Fragen rund um das Coronavirus haben, erreichen von Montag bis Freitag in der Zeit von 9:00 bis 17:00 Uhr unter der 0611 / 318080 das Infotelefon der Stadt Wiesbaden.
Unter 0800 / 5554666 ist zudem täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafiken: Land Hessen