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Die Bevölkerung in Deutschland hat derzeit sehr gemischte Gefühle, zu der aktuellen Corona-Lage und den Regeln. Seit einigen Tagen schwindet das Verständnis für die Eindämmungsmaßnahmen. Mit jedem Tag, bröckelt der Rückhalt in Teilen der Bevölkerung weiter. Zugleich gehen mit dem verringerten Meldeaufkommen vom Wochenende die Fallzahlen immer weiter zurück: Die Zahl der Neuinfektionen erreichte den niedrigsten Tagesstand seit zwei Monaten.
Aktuell sind noch rund 17.936 Bundesbürger mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert. Seit Beginn des Ausbruchs haben sich insgesamt 172.812 Personen mit dem Virus angesteckt. Zwischen Montag und Dienstag sind 517 Neuerkrankte (Stand 18:00 Uhr) hinzugekommen. Bei den Todesfällen ist eine Anstieg von 65 auf 7.676 Menschen in den vergangenen 24 Stunden verzeichnet worden.
Die Zahl der Genesenen steigt weiter: Nach einer aktuellen Einschätzung des RKI dürften mehr als 147.200 Menschen die Krankheit bereits überstanden haben.
In Deutschland liegt der R-Wert, der die Ansteckungsrate angibt, derzeit bei 1,07. Das heißt, dass rein rechnerisch ein Infizierter mehr als eine andere Person ansteckt. Einzelne Tage, an denen der R-Wert über 1 liege, seien aber nicht problematisch. Erst, wenn der R-Wert an mehreren Tagen in Folge den Wert von 1,2 oder 1,3 erreiche, müsse man "genau hinschauen". Der R-Wert bilde jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab, der am Montag gemeldete Wert zum Beispiel die Situation in der Zeit vom 28. April bis 3. Mai, sagte Vizepräsident des RKI Prof. Dr. Lars Schaade.
Der Anstieg der Reproduktionszahl in den vergangenen Tagen ist laut dem RIK auch auf einzelne Ausbruchsherde zurückzuführen. Schaade verwies am Dienstag etwa auf die Infektionen mit dem Coronavirus in Schlachthöfen. Zugleich betonte er, die Reproduktionszahl sei nur ein Parameter, um die Dynamik der Corona-Übertragung zu beurteilen. Seit Samstag liegt dieser Wert in Deutschland wieder über eins. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung im Schnitt mit dem Erreger ansteckt. Liegt sie höher als eins, breitet sich eine Krankheit aus.
Wichtig ist weiterhin: Das alle den Mindestabstand von eineinhalb Metern und die Maskenpflicht im öffentlichen Raum, vor allem im Nahverkehr und in Geschäften einhalten. Angesichts der niedrigen Infektionszahlen soll es jedoch spürbare Erleichterungen im öffentlichen Leben geben. Alle Geschäfte können unabhängig von ihrer Größe unter bestimmten "Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen" wieder öffnen.
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Hessen ist am Dienstag auf 9.031 gestiegen. Das sind 18 Fälle mehr als am Montag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion stieg im gleichen Zeitraum um drei auf 415.
Damit sind aktuell noch 1.016 Hessinnen und Hessen mit dem Coronavirus infiziert. Über 7.600 Personen haben die Krankheit überstanden. Wer eine Sars-CoV-2-Infektion überstanden hat, bildet Antikörper und ist zunächst immun gegen eine erneute Erkrankung.
Fünf weitere Personen aus Wiesbaden haben sich mit dem Covid-19-Erreger angesteckt. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der erfassten Corona-Infektionen von Montag auf Dienstag auf 361. Davon gelten nach den RKI-Kriterien 292 Personen als genesen. 57 Personen sind aktuell noch mit dem Virus infiziert und befinden sich in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
12 Menschen sind in Wiesbaden, seit Beginn der Pandemie an der neuartigen Lungenkrankheit gestorben.
Hessen hat in der Corona-Pandemie weitreichende Lockerungen am Mittwoch beschlossen und am Donnerstag in Beschlüsse gefasst. Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventteilnehmer müssen sich aber an die Hygiene- und Abstandsregeln halten:
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
Wiesbadenerinnen und Wiesbadener, die Fragen rund um das Coronavirus haben, erreichen täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr unter der 0611 / 318080 das Infotelefon der Stadt Wiesbaden.
Unter 0800 / 5554666 ist zudem täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafiken: Land Hessen