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Die IHK Wiesbaden hat das klassizistische Gebäude „Friedrichstraße 5“ mitsamt des Grundstücks vom Wiesbadener Immobilien Management GmbH (WIM)-Liegenschaftsfonds für 250.000 Euro erworben. Das denkmalgeschützte Gebäude gilt als bedeutendes Relikt aus der Zeit, als sich die Stadt von der Herzoglichen Residenz zur Weltkulturstadt entwickelte.
Erbaut 1811 ist es das letzte „fünfachsige Haus, mit Freitreppen und seitlichen Torfahrten“. Es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Erbprinzenpalais, dem Sitz der IHK. Diese wird das baufällige Haus in enger Abstimmung mit dem Amt für Denkmalschutz für rund 950.000 Euro sanieren und eine stimmungsvolle Fassadenbeleuchtung einbauen. Zudem werden die Außenanlagen im Hof hergerichtet und die Begrenzungsmauer zur IHK entfernt. Geplanter Baubeginn ist März 2012, bezugsfertig soll es im Januar 2013 sein.
„Der WIM-Liegenschaftsfonds erweist sich einmal mehr als gutes Instrument der Stadtentwicklung und für den Denkmalschutz in Wiesbaden. Denn das Haus ‚Friedrichstraße 5’ steht als weiteres gutes Beispiel dafür, dass die Landeshauptstadt Wiesbaden ihre Baudenkmäler nicht nur erhält, sondern auch einer geeigneten Nutzung zuführt, denn der langfristige Erhalt von denkmalgeschützten Gebäuden kann nur durch eine sinnhafte Nutzung gewährleistet werden. Wir knüpfen damit übrigens an die Vergangenheit der Immobilie an, die auch beispielhaft für eine zielgerichtete Stadtplanung steht, als die Schaffung von Wohnungen in der schnell wachsenden Stadt damals schon von den Nassauischen Herzögen gefördert wurde.“, betont Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller.
„Mit der Sanierung des Hauses erfährt die untere Friedrichstraße eine deutliche optische Aufwertung. Wir sehen darin auch einen Beitrag der Wirtschaft für den Erhalt bedeutsamer Bauten in unserer schönen Landeshauptstadt“, sagt IHK-Präsident Dr. Gerd Eckelmann.
Künftig soll das Haus als Büro- und Verwaltungshaus genutzt werden. Das Erdgeschoss und das erste Stockwerk (zusammen 280 Quadratmeter) werden an die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) vermietet. Als gemeinnütziger Verein dient die VWA Wiesbaden der berufsbegleitenden Weiterbildung von Angestellten, Beamten, Selbstständigen und Auszubildenden auf Hochschulniveau.
Eine weitere Baumaßnahme der IHK betrifft den Nordflügel des Erdgeschosses im Erbprinzenpalais. Hier befand ich bis vor einigen Monaten noch die Poststelle und die Registratur der IHK sowie Büroräume, die an die Auftragsberatungsstelle vermietet worden waren. Der gesamte Bereich wurde nun entkernt. Es entstehen fünf Seminarräume mit beweglichen Trennwänden, die zum 1. April 2012 bezugsfertig sein sollen. Die geschätzten Kosten betragen 780.000 Euro. Die Räume werden unter anderem von der VWA für Abendschulungen angemietet.
Des Weiteren errichtet die IHK einen dreigeschossigen Zweckbau im Innenhof des Erbprinzenpalais mit insgesamt 300 Quadratmeter Fläche. An der Stelle der jetzigen Garagen entsteht ein Glaskubus, der von der Karl-Glässing-Straße als auch von Wilhelmstraße durch das Eingangfoyer hindurch wahrnehmbar sein wird. Während im Erdgeschoss ein Cafeteriabereich vorgesehen ist, sind für das erste und zweite Stockwerk jeweils ein Schulungsraum für 20 Personen geplant. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 975.000 Euro. Der Bauantrag wurde gestellt, der geplante Bezugstermin ist Januar 2013.
„Die neu gewonnenen Schulungs- und Seminarräume dienen in erster Linie dazu, alle eigenen Veranstaltungen und Prüfungen zurück in die IHK zu holen“, erklärt Dr. Eckelmann. Aktuell finden diese aufgrund des Platzmangels in Schulen, Gemeindehäusern oder in der Handwerkskammer statt. „Die eigenen Prüfungen und Seminare in der IHK stattfinden zu lassen, hat viele Vorteile: Zum einen verbessert es die organisatorischen Abläufe und zum anderen finden die Teilnehmer optimale Bedingungen vor. In der Kombination mit der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie und weiteren Mietinteressenten aus dem Weiterbildungsbereich, wird hier ein kleiner Campus für berufliche Aus- und Weiterbildung mit hoher Qualität entstehen.“
Symbolfoto