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Nachdem das letzte Auswärtsspiel gegen die Frankfurt Pirates von Ligaobmann Thorsten Schulz wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt wurde, hatte man nun, nach der bitteren Heimniederlage gegen Bad Homburg, die Chance mit ein wenig mehr Vorbereitungszeit ein Überraschungsspiel abzuliefern. GFL-Absteiger Kirchdorf Wildcats hatte in den zurückliegenden Spielen bereits einen deutlichen Unterschied erspielt, gegen die Frankfurt Pirates ein 51:0 und bei den Bad Homburg Sentinels ein 21:6. Somit war man auf Wiesbadener Seite schon vorbereitet.
Das erste Quarter begann mit unzähligen kleinen Fehlern der Phantoms. Technische Unsauberkeiten zogen sich durch die Offense, so auch durch die Defense der Hessen. Sichere Pässe wurden nicht festgehalten, Interceptions konnten nicht gesichert werden und das Passspiel war unzulänglich. Mit diesen Faktoren konnten die Phantoms noch froh sein, dass erst zum Schluss des ersten Quarters die ersten Punkte für die Wildcats zustande kamen. Nach einem missglückten 3-Punkte-Versuch kamen die Kirchdorfer in der letzten Minute zum ersten Touchdown mit Extrapunkt.
Auch wenn die Wildcats mit einem sicheren Quarterback und zwei bis drei guten Receivern die Phantoms immer in Schwierigkeiten brachten, konnte die Defense mit guten Momenten den ganz großen Sturmlauf der Kirchdorfer verhindern. Wenn nichts mehr im Feld ging, versuchten sie es mit Fieldgoals. Im zweiten Quarter war es dann bereits nach zwei Minuten soweit. Die Gäste erhöhen auf 0:10. Mit den individuellen Unzulänglichkeiten der Phantoms erhöhen die Gegner noch zum Ende der ersten Halbzeit mit einem weiteren Touchdown auf 0:16. Ein sehenswerter Sprung über die kämpfende Defense der Phantoms führte zum Erfolg. Mit dem fälligen Extrapunkt ging es in die Halbzeit mit 0:17.
Nach zwei Minuten wollten die Phantoms einen vierten Versuch punten. Der Snap war ungenau, der Punter konnte ihn nicht fangen, die Wildcats waren schneller und konnten den Ball in der Endzone sichern. Ein sogenannter Safety brachte den Wildcats zwei weitere Zähler. Nach weiteren drei Minuten im dritten Quarter nutzten die Kirchdorfer erneut eine gute Position im Feld um das Punktekonto zu erhöhen. Ein Fieldgoal führte dann zum 0:22. Bis hierhin wurden die Wildcats nicht wirklich gefordert. Nicht ein langer Pass kam an, nicht ein gefährlicher Spielzug. Alles wurde bereits im Keim erstickt. Die Wildcats Defense konnte somit mit angezogener Handbremse spielen.
In Sicherheit gewogen konnten die Phantoms tatsächlich einmal in im dritten Quarter mit einem guten Pass und einem Run über 40 Yards bis an die auf 6 Yards an die gegnerische Endzone kommen. Sehr mühsam konnten im dritten Versuch tatsächlich die ersten Punkte der Phantoms erzielt wurden. Mit einem Trickspielzug konnte der Quarterback mit einem Lauf und einem Pass auf den Mitspieler tatsächlich noch zwei weitere Punkte erzielen. Das Ende des dritten Quarter mit einem Spielstand von 8:22 täuscht ein wenig über die gezeigte Leistung der Phantoms hinweg.
Das letzte Viertel geht erneut mit einem Fieldgoal für die Wildcats in die letzten 12 Minuten. Unermüdlich nutzen die Gäste die Fehler der Phantoms aus. Erneut bei einem Puntversuch mit ihrem 4. Versuch verliert der Punter den Ball an die Wildcats, die dann das Spielgerät aufnahmen und in die Endzone zum 8:31 trugen. Das unterstrich einmal mehr, dass in diesem Spiel von vorne bis hinten der Wurm steckte.
Im letzten Quarter versuchte man es seitens der Phantoms im Ballbesitz wieder mit langen Pässen, um noch ein paar Punkte mitzunehmen, aber die landeten fast immer ungenau im Aus. Wenn dann mal einer ankam, dann wurden sie von den Empfängern fallen gelassen. Mit einer glücklichen Fügung konnte in der letzten Minute noch Niklas Woelbert mit einem sauberen Pass an den Mitspieler in der Endzone noch sechs Punkte mit einem Touchdown verzeichnen. Der Extrapunkt blieb aus.
Auch wenn die Phantoms ihr drittes Ligaspiel verloren haben, bleibt die Gewissheit, dass in dieser Saison keiner Absteigen kann. Ein schwacher Trost auch für die zahlreichen Zuschauer, die heute mit herber Magerkost bedient wurden.
Auch wenn die Phantoms ohne Importspieler spielen und eine sehr junge Mannschaft haben, darf man sich auch dann in der GFL2 so nicht präsentieren.
Es bleibt zu hoffen, dass die Wiesbaden Phantoms sich schnell wieder finden und zusammen raufen. Hier muss jeder Spieler sich hinterfragen ob er heute konzentriert mit ganzer Kraft und Leidenschaft gespielt hat. Der Zuschauer konnte es nicht sehen. Es kann nur besser werden.
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Wiesbaden Phantoms vs Kirchdorfer Wildcats 14:31 (0:7; 0:10; 8:5; 6:9)
Tabelle Süd | ||||||||
1 | Bad Homburg Sentinels | 3 | : | 3 | 42 | : | 49 | |
2 | Frankfurt Pirates | 0 | : | 4 | 12 | : | 101 | |
3 | Wiesbaden Phantoms | 0 | : | 6 | 38 | : | 94 |
Fotos: Joshua Ziß