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Wiesbadener Berufsfeuerwehrkräfte und alle bei den Kommunen und Landkreisen beschäftigte hauptamtliche Feuerwehrkollegen in Hessen beziehen derzeit monatlich eine Zulage in Höhe von 131,20 Euro. Diese Zulage wurde seit vielen Jahren nicht mehr angehoben. Die Deutsche Feuerwehr Gewerkschaft ist der Ansicht, dass dies keine ausreichende Vergütung der Mehrbelastung von Berufsfeuerwehrleuten mehr darstellt.
Die Gewerkschaft führt an, dass Berufsfeuerwehrleute erheblichen Gefahren in ihrem Berufsleben ausgesetzt sind und gehen in der Regel mit Erreichen der Altersgrenze von 60 Jahren in niedrigen Besoldungsgruppen von größtenteils A 7 und A 8 in den Ruhestand, oftmals ohne die erforderlichen Dienstjahre zur Erreichung des höchsten Pensionssatzes absolvieren zu können.
Die Feuerwehrzulage ist aber in Hessen nicht mehr ruhegehaltsfähig und somit entstehen den Feuerwehrbeamten, die in großer Zahl bereits vor dem Erreichen der Altersgrenze aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand treten müssen, erhebliche finanzielle Einbußen.
In Hessen war die Feuerwehrzulage bereits einmal ruhegehaltsfähig. Mit dem Versorgungsreformgesetz 1998 fiel dies Sparmaßnahmen zum Opfer.
Helfen wollen und helfen können, das ist ein wesentlicher Unterschied. In der Ausbildung zur Feuerwehrfrau beziehungsweise zum Feuerwehrmann werden junge Menschen sehr umfangreich und praxisnah fast bis zum Drill geschult, um gleichartiges und gemeinsames Handeln bei Einsätzen zu gewährleisten. Doch oft wird von Menschen, die in den Feuerwehrberuf drängen, übersehen, dass seelische Belastungen sowie eine ständige nervliche Anspannung auch zu diesem Berufsbild gehören, weist die DFeuG hin. Die Belastungen für Körper und Psyche stellen in der Summe Anforderungen an die Eignung dar, die weit höher liegen als es durchschnittlich bei anderen Berufsbildern der Fall ist.
Untersuchungsergebnisse einer Studie einer größeren Berufsfeuerwehr in Deutschland belegen, dass sich spätestens nach zwölf Jahren im Beruf das Charakterbild einer Person maßgeblich ändert. Beginnend bei dem zu leistenden Schichtdienst, der es erschwert, an geselligen Ereignissen wie Familienfeiern und Weihnachten teilzunehmen, sind es auch die sehr kurzen Alarmierungszeiten, die für Stress vor allem im Nachtdienst sorgen. Die Hauptursache liegt jedoch eindeutig in der Häufigkeit und Art der vielen Geschehnisse und Ereignisse bei Einsätzen. Wenn ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau oft unter hohem persönlichem Risiko Menschenleben und Sachwerte retten, werden sie mit Situationen konfrontiert, die uns "Normalbürgern" erspart bleiben.
Die Deutsche Feuerwehr Gewerkschaft setzt sich dafür ein, dass die Feuerwehrzulage angepasst wird. Sie fordert einen Betrag von 300 Euro monatlich und eine jährliche Erhöhung um 5 Prozent. Die Landesgruppe Hessen der DFeuG kritisiert, dass die Zulage seit Jahren nicht mehr angepasst wurde und so die Einkommensverbesserungen in den letzten Jahren für die Feuerwehrkräfte gesunken ist.
Weiterhin soll die Ruhegehaltsfähigkeit wieder eingeführt werden, so die Forderung der Gewerkschaft, um die Einkommenseinbußen im Alter zu bewahren. Andere Bundesländer hätten dies bereits umgesetzt.
Die Gewerkschaft eine Online-Petition zur Feuerwehrzulage an den Hessischen Landtag gestartet, die noch bis 52 Tage läuft:
https://www.openpetition.de/petition/online/ruhegehaltsfaehigkeit-der-feuerwehrzulage-in-hessen-wiederherstellen
Symbolfoto