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Die aktuellen Vorfälle im Kreis Gütersloh bei Tönnies, in den Hochhäusern in Göttingen, den kirchlichen Einrichtungen in Frankfurt am Main und Kassel, in einem Wohnblock in Berlin-Neukölln, sowie in Kassel, einem Restaurant in Bremerhaven und in einem weiteren Schlachtbetrieb bei Wiesenhof in Bayern sorgen überregional für Aufsehen und treiben die Sars-CoV-2-Infektionen weiter in die Höhe. Teilweise führten solche Ausbrüche sogar dazu, dass in einzelnen Regionen Warn- oder Alarmschwellen überschritten wurden. Bislang handelt es sich dabei stets nur um lokal eingrenzbare Infektionen.
Diese Ausbrüche zeigen, das man trotz der Rückkehr zu einem "neuen normalen" Leben noch vorsichtig und weiter sehr achtsam - mit dem Thema sowie mit dem Umgang im Zusammenhang mit dem Coronavirus - sein muss.
Das öffentliche Leben und die Wirtschaft sind bereits wieder angelaufen und auch die Schutzmaßnahmen werden längst nicht mehr von allen und überall so gewissenhaft befolgt, wie noch vor zweieinhalb Monaten und wie es die Medizinern und Virologen empfohlen.
Das hochansteckende Virus ist weiter im Land. Unter den Bedingungen weiter schwelender Ansteckungsherde, kann jede größere Menschenansammlung - und theoretisch auch jede Nachlässigkeit im Umgang mit der Infektionsgefahr - dazu beitragen, dass sich der Erreger wieder stärker in der Öffentlichkeit ausbreiten kann.
Die Corona-Warn-App ist nach Angaben der Bundesregierung bisher von rund zehn Millionen Smartphone-Nutzern heruntergeladen worden. Eine Sprecherin versicherte, man wolle erreichen, dass auch die Besitzer älterer Mobiltelefone die App nutzen könnten. Dort funktioniert die Anwendung bisher nicht. Die Corona-Warn-App ist am Dienstagmorgen an den Start gegangen und soll dabei helfen, Infektionsketten nachzuverfolgen und einzudämmen.
Alles weitere zu der App gibt in unserem Artikel "Corona-Warn-App für Deutschland gestartet" sowie die jeweiligen Download-Links.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen in der Bundesrepublik mit dem Coronavirus ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 19.445 (Stand 19. Juni, 18:00 Uhr) gestiegen. Das sind 829 mehr als am Vorabend.
So viele Neuinfektionen an einem einzelnen Tag gab es zuletzt Ende Mai.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Institus bei etwa 174.400, das sind rund 300 mehr als am Donnerstag.
Die Sterbefälle bleiben trotz der neuen Dynamik bei den Neuinfektionen auf einem niedrigen Level. Die schwersten Wochen, in denen teilweise mehr als 200 Todesfälle pro Tag gemeldet wurden, sind offenbar überstanden. Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Donnerstagabend 8.887 Menschen gestorben. Das sind 18 neue Todesfälle mehr als am Vorabend.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Civid-19-Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 6.987.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell wieder eineverhöhte Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Der herkömmliche "einfache" R-Wert lag am Donnerstagabend bei 0,86. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 0,86, dass 100 Infizierte im Schnitt 86 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Auch dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate steigt wieder. Das RKI gibt für Donnerstag einen Stand beim 7-Tage-R von 1,0 an. Am Mittwoch lag dieser noch bei 0,89, am Dienstag 0,86 und Montag bei 0,95. Damit liegen beide Kennziffern zur Ansteckungsrate wieder bei der kritischen Marke von 1.
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Hessen ist von Donnerstag auf Freitag um 63 gestiegen. Es gab einen weiteren Todesfall, so dass die Gesamtzahl der an oder mit Covid-19 Gestorbenen in Hessen mittlerweile bei 499 liegt.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 10.503 Ansteckungen gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass rund 92% der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind rund 9.700 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 304 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Sowohl am Donnerstag als auch am Freitag wurden dem Gesundheitsamt Wiesbaden keine Neuinfektionen mit Covid-19 übermittelt. Damit bleibt es bei 468 positiven Corona-Fälle in der hessischen Landeshauptstadt (Stand 19. Juni, 14:00 Uhr).
Nach den RKI-Kriterien sind mittlerweile 427 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener (93%) nach Erkrankung mit der neuartigen Lungenkrankheit wieder gesund. Nach dieser Rechnung sind aktuell 20 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Unverändert bleibt damit auch die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Cornavirus-Infektion in Wiesbaden verstorben sind - die liegt bei 21.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Bei den regionalen Fallzahlen sind die hessischen Kreise und kreisfreien Städte weiterhin deutlich von der Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen entfernt. Beim Erreichen dieser Marke drohen wieder Beschränkungen des öffentlichen Lebens. In Wiesbaden liegt die Infektionsdynamik aktuell bei 2,87 (insgesamt 166 Fälle pro 100.000 Einwohner).
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Hessen hat in den letzten Wochen weitere Lockerungen in der Corona-Krise beschlossen. Diese betreffen den Einzelhandel, Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventveranstalter und -teilnehmer. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Lockerungen in Altenheimen und für Einzelhandel sowie Veranstaltungen"
“Lockerungen für Kitas, Schulen, Treffen und Schwimmbäder in Hessen“
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
„Möglichst viel Kita-Zeit für möglichst viele Kinder“ - Kitas öffnen ab 2. Juni
Kindertagespflege in Wiesbaden ab Montag wieder geöffnet
Unter 0800 / 5554666 ist zudem täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet