ANZEIGE
Auf einer Bank zusammen sitzen sollte jeden zwei Menschen möglich sein. Doch nach wie vor spalten autoritäre Systeme der Gesetzgebung strukturell die Gesellschaft. Darüber möchte Norbert Biba mit seinem Kunstwerk, einer schwarz-weißen Sitzbank, Bewusstsein schaffen.
„Es gab immer wieder Orte im öffentlichen Raum, deren Zugang ausdrücklich nur für Menschen mit einer bestimmten Hautfarbe, Herkunft oder Religion vorgesehen oder verwehrt war. Im Fokus meiner Arbeit steht eine Sitzbank, die sinnbildlich für diese systematische Ausgrenzung steht, die auch gerade in Deutschland an dunkelste Zeiten erinnert. Sie kann dazu anregen, über die allgemeinen und aktuellen Entwicklungen nachzudenken, die das Potenzial haben, die Gesellschaft zu spalten“, erklärt der Künstler Nobert Biba.
Viele kennen die historischen Geschichten der Anti-Rassimus Bewegungen des letzten Jahrhunderts. Vom Busboycott in Montgomery bekannt durch Rosa Parks, bis zum Ende der Apartheid und Nazi-Deutschland, wirkt es oft fern in der Vergangenheit. Doch bis heute gibt es unzählige Beispiele für geltende strukturelle Spaltungen.
Anstoß zur Realisierung der Bank war im Jahr 2013 die Schweizer Volksabstimmung, als es dort um ein restriktiveres Asylgesetz ging. Als Abschlussarbeit fertigten Schüler:innen der Heinrich-Kleyer-Schule in Frankfurt gemeinsam mit dem Berufsschullehrer Norbert Hieronymi und Norbert Biba die Sitzbank an, die seitdem an verschiedenen Orten aufgestellt war und derzeit in Wiesbaden steht.
„Ich freue mich, dass wir mit der Anti-Apartheid-Bank von Norbert Biba nicht nur ein weiteres, wenn auch nur temporäres Kunstwerk im öffentlichen Raum in Wiesbaden präsentieren können, sondern auch über die politische Botschaft, die dieses Projekt mit sich bringt.
Selten werden wir in der Realität so mit direkter Ausgrenzung konfrontiert - das Kunstobjekt erinnert uns daran, dass es in unserem Alltag abseits einer ‚schwarz-weißen‘ Sitzbank leider zu Genüge Diskriminierung und Ungleichbehandlung in der Gesellschaft gibt“, so Axel Imholz, der Kulturdezernent der Stadt Wiesbaden.
Alle sind herzlich dazu eingeladen, die Sitzbank am Kaiser-Friedrich-Ring Nr 8. aus der Nähe zu betrachten und ins Gespräch zu kommen. Für jene die sich anderswo über die historischen und aktuellen politischen Entwicklungen, Gedanken machen möchte, bietet Norbert Biba an, die Bank auch an anderen Orten aufzustellen. Interessierte können sich hierzu an den Künstler wenden – mehr Infos darüber gibt es auf www.dieBank.info.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Fotos: Stadt Wiesbaden