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Eine Gradwanderung zwischen Physik und Kunst ist sehr schwierig, dennoch nicht unmöglich, wie uns das Regie-Duo Mischka Popp und Thomas Bergmann mit ihrem Dokumentarfilm „Higgs – die Jagd nach dem Unsichtbaren“ beweist. Der läuft in der Wiesbadener „Filmreihe Wissenschaft“ am Freitag, 17. August um 20:15 Uhr im Murnau-Filmtheater (Deutsches Filmhaus, Wiesbaden). Hitzige Debatten um das imminente Thema Ursprung des Universums ist im Anschluss an die Filmvorstellung strengstens erlaubt. Die Frankfurter Regisseure sind zu Gast beim Publikumsgespräch, das von Antje Witte (Kinobetreiberin „Orfeos Erben“, Frankfurt) moderiert wird. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.
Durch die sensationelle Entdeckung des Higgs-Teilchens, das nach dem britischen Physiker Peter Higgs (83) benannt worden ist und als Urbaustein des Universums gilt, fasziniert die Kernforschung derzeit eine breite Öffentlichkeit. Die Dokumentation aus dem Jahr 2000 befasst sich mit der Arbeit am „Cern“, dem Europäischen Labor für Teilchenphysik in Genf.
Die Filmschaffenden Popp und Bergmann begleiten die Forscher und Theoretiker, die mit Zähigkeit, Besessenheit und beispiellosem Aufwand die fundamentalen Fragen verfolgen: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Was ist es, was die Welt im Innersten zusammenhält? Die Elite der Physiker, Praktiker und Träumer zugleich, wusste zwar alles über die Beschaffenheit des Grundbausteins – nur nicht, ob dieses Teilchen existiert. All dies wurde mit imposanten und beeindruckenden Bildern festgehalten und sorgt für konträre Standpunkte bei den Zuschauern. Doch am 4. Juli 2012 haben die aktuellen Tagesereignisse den Film tatsächlich überholt: In Cern konnte ein Nachweis zur Existenz des Higgs-Teilchens gefunden werden. Die Jagd nach dem Unsichtbaren war also erfolgreich! Damit hat niemand gerechnet, macht aber die Dokumentation nur noch interessanter.
Das Schaffen der Filmemacherin Mischka Popp begann in den 60er Jahren mit ihrer Arbeit nach ihrer Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Hannover an verschiedenen Theatern in Deutschland und der Schweiz. Seit 1970 nun ist sie für Rundfunk- und Fernsehanstalten tätig. Thomas Bergmann hingegen, geboren 1943, studierte Ethnologie, und geht seit den 60er Jahren literarischen und journalistischen Arbeiten für Rundfunk und Fernsehen nach.
Im Jahr 1983 gründeten sie gemeinsam die Firma Pilotfilm. Ihre Dokumentationen gewannen zahlreiche Auszeichnungen sowie Festivalpreise. Im Jahr 1998 wurden sie sogar mit dem Hessischen Kulturpreis ausgezeichnet, der für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung vergeben wird. Daneben erhielten sie im Jahr 2000 den Adolf-Grimme-Preis und 2003 den Hessischen Filmpreis. Auch das sind Beweise dafür, dass es manchen eben doch gelingt, den schmalen Grat zwischen den so unterschiedlichen Themenbereichen zu gehen, ohne dabei fehlzutreten.
Die Veranstaltung am Freitag ist eine Kooperation mit der Friedrich Wilhelm Murnau-Stiftung und findet im Rahmen der Filmreihe Wissenschaft statt. Weitere Informationen zum „Forum Wissenschaft + Kunst“ finden Sie im Internet unter der Adresse www.sciencetour-hessen.de und auf Facebook.
Film: HIGGS- DIE JAGD NACH DEM UNSICHTBAREN
Wo: Murnau-Filmtheater im Deutschen Filmhaus, Murnaustraße 6 (gegenüber Kulturzentrum Schlachthof), 65189 Wiesbaden
Telefon: 0611 / 97708-41 (Montag bis Freitag: 10:00 bis 12:00 Uhr)
E-Mail: filmtheater@murnau-stiftung.de
Wann: Freitag, den 17. August
Uhrzeit: 20:15 Uhr
Regie: Mischka Popp, Thomas Bergmann, DE 2000, 60 min, FSK: ungeprüft
Eintritt: 6 Euro pro Person, ermäßigt 5 Euro
Filmgespräch im Anschluss mit Mischka Popp und Thomas Bergmann. Moderation: Antje Witte (Geschäftsführerin /Theaterleiterin des Frankfurter Kinos „Orfeos Erben“)
Fotos: Veranstalter