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„Zivilcourage – ja! Aber wie?“ Diese Frage stellten Hauptkommissarin Heidi Bochnig vom 4. Polizeirevier in Bierstadt und Polizeioberkommissar Ralf Brinkmann vom 5. Revier in Biebrich sowie Jasmin Hörnicke von der Stadt Wiesbaden den 24 anwesenden Landfrauen und Männern. Im öffentlichen Raum werden Menschen mit Konflikten konfrontiert. Während sich viele dieser täglichen Reibereien schnell und gütlich klären lassen, kann es in manch anderer Situation auch zu Überforderungen kommen.
In Bussen und Bahnen, in denen sich fremde Menschen auf engstem Raum begegnen, kommt es häufig zu eben solchen Konflikten, auf die niemand vorbereitet ist. Oftmals steht man wie gelähmt daneben und findet nicht den richtigen Ton, um die Situation zu klären. Stattdessen passiert es sogar, dass durch das eigene Verhalten die Stimmung noch angeheizt wird. Zivilcourage will gelernt sein!
Zunächst wurden den Anwesenden verschiedene Aussagen vorgelesen, und sie mussten entscheiden, ob es sich dabei um Gewalt handelt oder nicht. Dazu wurde der Saal in eine Ja- und eine Nein-Zone aufgeteilt, zwischen denen sie mit den „Füßen abstimmen“ sollten. Anschließend spielten die Seminarleiter Situationen in Bus und Bahn mit verteilten Rollen und „Verkleidung“ vor und forderten die Teilnehmer auf, Lösungsvorschläge spielend einzubringen.
Als wichtig wurde dabei herausgearbeitet, sich nicht selbst als neuen Gegner anzubieten. Außerdem soll man sich nicht an den oder die „Täter“ wenden, sondern an das Opfer unterstützen, ihm eine Brücke zum Ausstieg zu bauen, es somit aus dem Magnetfeld des Täters zu bringen. Im Bus geht man am besten ganz nach vorne zum Fahrer.
Weil der Saal abends durch eine andere Veranstaltung belegt war, musste leider das Seminar nach zweieinhalb Stunden abgebrochen werden. Die Polizei bietet jedoch laufend vierstündige Seminare an, Infos und Anmeldung unter der Rufnummer 0611/345-1621.
Foto: Privat